Müller: „Wir bauen unseren Wohlstand noch viel zu oft auf dem Rücken der Menschen in Entwicklungsländern auf. Kaffee, Kakao, die Baumwolle für unsere Hemden oder Metalle für unsere Elektronikgeräte – viele alltägliche Produkte werden unter untragbaren Arbeitsbedingungen oder mit ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt. Das ist auch ein Weckruf an die Konsumenten: Schaut hin, was ihr kauft. Beim ersten Stück Schokolade sollte man doch wissen, ob dafür Kinder in den Kakaoplantagen Westafrikas schuften mussten oder eben nicht.“
Beispiele
In der Elfenbeinküste verdient eine siebenköpfige Bauernfamilie mit der Kakaoernte etwa 100 Euro im Monat. Damit kann sie nicht ansatzweise ihren Lebensunterhalt decken. Die Folgen sind Armut, Hunger und auch Kinderarbeit. 2,3 Mio. Kinder arbeiten auf Kakaoplantagen allein in Westafrika. Über 85% des deutschen Kakaos wird in den westafrikanischen Ländern Nigeria, Ghana und der Elfenbeinküste produziert. Deutschland geht hier mit dem „Forum Nachhaltiger Kakao“ voran. Der Anteil nachhaltig produzierten Kakaos in Deutschland konnte so von drei Prozent auf mittlerweile 60 Prozent gesteigert werden.
Fast jede 10. Kind arbeitet
„Über 150 Millionen Kinder müssen weltweit noch arbeiten – das ist fast jedes zehnte Kind.
Deswegen sagen wir der Kinderarbeit den Kampf an. Es darf nicht sein, dass wir weiterhin Güter nach Europa importieren, in denen ausbeuterische Kinderarbeit steckt. Das reicht von der Schokolade bis zum Grabstein, den vielfach Kinder unter erbärmlichsten Zuständen in den Steinbrüchen herstellen. Sollte eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen nicht ausreichen, kommt 2020 eine gesetzliche Regelung ", so Minister Müller weiter.