Die Konsultation dauert bis zum 15. August 2014. Beiträge sind über einen Online-Fragebogen einzureichen, der in deutscher Sprache zur Verfügung steht. Auf Basis der eingehenden Beiträge wird die Kommission Ende 2014 die Vollversammlung des EU-Forums zur sozialen Verantwortung der Unternehmen organisieren, welches unterschiedliche Interessengruppen zusammenbringt und der Rückschau und der Vorbereitung für die Ausrichtung der CSR-Politik der Kommission nach 2014 dienen soll.
Nach Ansicht der Kommission wird das CSR-Konzept immer mehr zu einem wichtigen Instrument, welches zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens beitragen kann. So könne die Förderung der Übernahme sozialer und ökologischer Verantwortung im Unternehmen einerseits Kostensenkungen und den Zugang zu Kapital erleichtern, andererseits aber auch die Kundenbeziehungen, das Personalmanagement und die Innovationsmöglichkeiten verbessern. Im Rahmen der Konsultation bittet die Kommission deshalb z.B. um Rückmeldungen dazu, inwieweit die bisherigen Maßnahmen zu einer stärkeren Würdigung von CSR durch den Markt, zu einer engeren Einbindung von CSR in die Aus- und Weiterbildung und Forschung sowie zu einer besseren Angleichung europäischer und internationaler CSR-Ansätze beigetragen haben.
Hintergrund: Die bisherige CSR-Strategie der EU-Kommission läuft 2014 aus. Die Kommissionsmitteilung von 2011 zu diesem Thema sei ein wichtiger Meilenstein in diesem Bereich gewesen, da sie nicht nur eine modernisierte Definition vorlegt, die CSR als „die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“ beschreibt, sondern den Begriff auch so erweitert, dass die Unternehmen künftig über ein Verfahren verfügen sollten, mit dem sie in enger Zusammenarbeit mit den Interessenvertretern soziale, ökologische und ethische Fragen sowie Menschenrechts- und Verbraucherbelange in die Betriebsführung und Kernstrategie integrieren können. Die Federführung soll dabei bei den Unternehmen selbst liegen. „Behörden sollten eine unterstützende Rolle spielen und dabei eine intelligente Kombination aus freiwilligen Maßnahmen und nötigenfalls ergänzenden Vorschriften einsetzen, die etwa zur Förderung der Transparenz und zur
Schaffung von Marktanreizen für verantwortliches unternehmerisches Handeln beitragen und die
Rechenschaftspflicht von Unternehmen sicherstellen sollen.“
Inhaltliche Fragen der Konsultation Die zentralen Fragen der Konsultation lassen sich in drei Abschnitte unterteilen:
1. Rückmeldung über die Rolle der Kommission im Bereich CSR: Die Rolle der Kommission und die Ermittlung der wichtigsten Akteure.
2. Rückmeldung zum Aktionsplan der Kommission: Aus den Antworten soll hervorgehen, inwieweit die
Maßnahmen der Kommission erfolgreich waren und ob politische Initiativen die CSR wesentlich beeinflusst haben. Der Fragebogen umfasst hier acht Arbeitsbereiche:
• CSR stärker ins Blickfeld stellen und bewährte Verfahren verbreiten,
• Verbesserung und Dokumentation des Vertrauen, welches den Unternehmen entgegengebracht wird,
- Verbesserung der Selbst- und Koregulierungsprozesse: Die Kommission plant die Einrichtung einer Plattform Community of Practice, um gemeinsam mit Unternehmen und Verbänden einen Verhaltenskodex zu erarbeiten,
- Stärkere Belohnung von CSR durch den Markt: Die Kommission will ihre Richtlinien zur Vergabe
- öffentlicher Aufträge so überarbeiten, dass ökologischen und sozialen Belangen besser Rechnung getragen wird,
- Verbesserung der Offenlegung von sozialen und ökologischen Informationen durch die Unternehmen,
- Stärkere Einbindung von CSR in Aus- und Weiterbildung sowie Forschung,
- Hervorhebung der Bedeutung von CSR-Strategien auf nationaler und subnationaler Ebene: Die Kommission wird dazu mit den EU-Mitgliedstaaten ein CSR-Peer-Review-Verfahren einleiten,
- Bessere Abstimmung zwischen europäischen und globalen CSR-Konzepte.
3. Künftige Themen im Bereich CSR: Hier geht es darum, was nach Ansicht der Interessenträger die künftige Rolle der Kommission im Bereich CSR sein sollte, was die wichtigsten Herausforderungen für eine Politik der EU im Bereich CSR sind und wie die Interessenträger die soziale Verantwortung der Unternehmen für die Zukunft der Wirtschaft in der EU einstufen.
(Quelle: Außenwirtschafts-News der HWK München)