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Export mit China: Unternehmen in China stehen vor wachsenden Hürden

Peking (20.11.2017) - Die in China aktiven deutschen Unternehmen bewerten ihre Geschäftstätigkeit vor Ort positiv, halten sich aber mit weiteren Investitionen im Reich der Mitte zurück. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) führt dies auf die nach wie vor großen – und zunehmenden – Herausforderungen zurück.

Die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) Greater China hat am heutigen Freitag ihren "Business Confidence Survey 2017/18" veröffentlicht. Die 423 in China engagierten deutschen Betriebe, die sich an der diesjährigen Geschäftsklima-Umfrage beteiligten, beurteilen die aktuelle wirtschaftliche Situation des Landes optimistischer als 2016 – das gilt besonders für den Maschinenbau. Auch für das kommende Jahr rechnen sie mit einer positiven Entwicklung der chinesischen Wirtschaft.

Fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmer erwarten, ihre Geschäftsziele im laufenden Jahr zu erreichen oder sogar zu übertreffen; 75 Prozent hoffen auch für 2018 auf weitere Umsatzsteigerungen.

Unternehmer bleiben zögerlich

Mit Blick auf einen Beschäftigungsaufbau und weitere Investitionen bleiben die Unternehmen jedoch zögerlich. Zwar plant rund ein Viertel der Befragten für die nächsten zwei Jahre Neuinvestitionen, doch wollen erstmals mehr als 50 Prozent der Betriebe vorerst nicht an anderen Standorten in China investieren.

"2017 war ein sehr gutes Jahr für die meisten deutschen Unternehmen in China", kommentierte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier die Ergebnisse der Erhebung. "Die Wirtschaft hat sich auch dank staatlich gestützter Konjunkturprogramme solide entwickelt."

Es mehrten sich jedoch die Hemmnisse und Hürden. So habe die Bedeutung des chinesischen Marktes als Investitionsstandort im dritten Jahr in Folge abgenommen. Treier: "Der Anteil der Unternehmen, die sich dort weniger willkommen fühlen, ist von 37 Prozent im letzten Jahr auf fast 40 Prozent gestiegen."

Zu den Top 10 der Risikofaktoren für die deutschen Betriebe vor Ort zählten Rechtsunsicherheit und der ausgebliebene Fortschritt bei angekündigten Wirtschaftsreformen.

"Und es gibt zunehmend Versuche der kommunistischen Partei, Einfluss in den Unternehmen zu gewinnen", berichtete der DIHK-Außenwirtschaftschef. Dabei gehe es nicht nur um chinesische Unternehmen und Joint Ventures, sondern auch um 100-prozentig deutsch investierte Niederlassungen. Ihnen würden beispielsweise sogenannte Dienstleistungsvereinbarungen mit der lokalen Parteiführung aufgenötigt. "Ebenso wie die anderen ausländischen Kammern in China sehen wir diese Entwicklung mit großer Sorge", so Treier.

"Freie unternehmerische Entscheidungen sind die Grundlage von Innovation und Wachstum", mahnte er. "Die Bundesregierung ist hier im Sinne einer auch zukünftig erfolgreichen bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit gefordert, solche Entwicklungen deutlich anzusprechen."

Sie finden den kompletten "Business Confidence Survey 2017" mit Details zum Download auf der Website der AHK Greater China.