Teil 1: „Wachstumsmärkte in Afrika für die bayerische Wirtschaft“ – Politische Handlungsfelder
Der afrikanische Kontinent hat großes wirtschaftliches Potenzial, doch bleibt das Engagement der bayerischen Wirtschaft in Afrika bisher verhalten, weil die Rahmenbedingungen vor Ort schwierig sind. Die beiden wesentlichen Engpassfaktoren sind mangelnde Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und das nach wie vor schwierige politisch-institutionelle Umfeld für Unternehmen. Die angestoßenen Initiativen der Entwicklungszusammenarbeit wie der „Marshallplan mit Afrika“ und der „Compact with Africa“ sind prinzipiell geeignet, das Afrikageschäft zu unterstützen. Die Initiativen könnten aber z.B. durch eine stärkere Betonung der Ausbildung von Arbeitskräften noch wirksamer werden. Die Politik sollte wirtschaftlich erfolgversprechende afrikanische Initiativen wie die Einrichtung einer kontinentalen Freihandelszone unterstützen.
Gleichzeitig bleibt der Einsatz außenwirtschaftspolitischer Instrumente - etwa zusätzliche Doppelbesteuerungsabkommen - für das Afrikaengagement bayerischer Unternehmen wichtig. Dieser Teil der Studie wurde zur Afrikareise von Ministerpräsident Söder im April 2019 nach Äthiopien erstellt.
Teil 1 der Studie erhältlich unter: www.ihk-muenchen.de/afrikastudie1
Teil 2: „Afrika-Atlas für die bayerische Wirtschaft“ – Clusteranalyse des afrikanischen Kontinents
Dieser Teil der Studie ordnet mit Hilfe einer Clusteranalyse alle 54 Länder Afrikas nach ihrer Eignung für ein unternehmerisches Engagement für Mittelständler ein. Daraus entsteht ein Afrika-Atlas, in dem für jedes afrikanische Land ein Profil hinterlegt ist. Hauptergebnisse der Studie sind, dass Verlässlichkeit staatlicher Institutionen und die wirtschaftliche Bedeutung eines Marktes zentrale Kenngrößen sind, um das Potenzial neuer Märkte zu beurteilen. Es lassen sich sechs Cluster mit entsprechenden Ähnlichkeiten bilden. Nur in drei von sechs Clustern finden sich ausreichend attraktive Rahmenbedingungen für ein unternehmerisches Engagement. Länder mit den höchsten Werten in der Analyse sind Mauritius und Südafrika, die mit dem niedrigsten Werten Eritrea und Somalia. Äthiopien und Nigeria ragen durch ihre hohe wirtschaftliche Bedeutung hervor, obwohl sie im afrikanischen Vergleich unterdurchschnittlich hinsichtlich der Qualität staatlicher Institutionen abschneiden. Für die Auswahl von Lieferländern bei Rohstoffen ist Vorsicht angebracht: Um die Einhaltung von international verbindlichen Standards bei der Lieferkette in einem Großteil der afrikanischen Länder sicherzustellen, sind Unternehmen einem spürbaren Mehraufwand ausgesetzt. Die Politik sollte hier Maßnahmen ergreifen, um schlanke Nachweisverfahren sicherzustellen. Auch der Wettbewerb durch China in Afrika sollte kein Hinderungsgrund für ein Engagement bayerischer Unternehmen sein.
Afrikanische Regierungen setzen zunehmend auf ein Gegengewicht zu den als dominant wahrgenommenen chinesischen Unternehmen. Teil 2 der Studie ist hier, auf der Seite ifo Instituts erhältlich.
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