München (02.07.2013) - Unternehmer und Vertreter des öffentlichen Sektors diskutierten konkrete Einsatzmöglichkeiten für Technologien und Geschäftsmöglichkeiten auf der BSW-(Bundesverband Solarwirtschaft) Sonderschau „Ländliche Elektrifizierung“ im Rahmen der diesjährigen Intersolar-Messe in München.
Auf der zweitägigen Intersolar präsentierten Unternehmer und öffentliche Einrichtungen Projekte aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Das Potenzial von erneuerbaren Energien wie etwa Wind-, Wasserkraft und Solarenergie ist in Schwellen- und Entwicklungsländern sehr hoch und eröffnet Chancen für deutsche Unternehmen.
Neben dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) bietet auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vielfältige Unterstützungs- und Kooperationsmöglichkeiten:
Unter dem Motto „Auf in die Zukunftsmärkte Subsahara Afrikas“ unterstützt beispielsweise das Projektentwicklungsprogramm (PEP) deutsche Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien beim Markteintritt in Ghana, Kenia, Mosambik und Tansania. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH implementiert das Programm in Subsahara Afrika im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien und im Auftrag des BMWi. PEP nutzt Synergien zwischen Entwicklungszusammenarbeit und Außenwirtschaftsförderung, um den langfristigen Erfolg deutscher Unternehmen in Subsahara Afrika zu fördern. Die Leistungen des Programms umfassen dabei drei Module: Informationsvermittlung und Kontaktanbahnung, Unterstützung von Leuchtturmprojekten sowie Beratung zu förderlichen Rahmenbedingungen. Wissens- und Technologietransfer stehen daher im Fokus des Programms“ erklärte Markus Schwaninger, Projektmanager im Projektentwicklungsprogramm der GIZ.
Darüber hinaus hat das BMZ sogenannte
EZ-Scouts in Kammern und Wirtschaftsverbände entsandt, die Unternehmen bei ihrem Engagement in Entwicklungs- und Schwellenländern beraten. Auf der BSW-Sonderschau stellten Almuth Dörre,
Außenwirtschaftszentrum Bayern und Joscha Rosenbusch,
Bundesverband Solarwirtschaft, die Arbeit der EZ-Scouts vor und informierten über konkrete Projekte im Rahmen des BMZ-Förderprogramms develoPPP.de
Bei einem Eigenbeitrag von mindestens 50 Prozent unterstützt das BMZ über develoPPP.de Unternehmen bei Projekten in Schwellen- und Entwicklungsländern mit bis zu 200.000 Euro, wenn einige Kriterien erfüllt sind. Beispielsweise wird ein Beitrag aus develoPPP.de nur geleistet, wenn keine Wettbewerbsverzerrungen entstehen, wenn das Unternehmen das Projekt ohne öffentlichen Zuschuss nicht durchführen würde, das Vorhaben noch nicht begonnen hat und es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. „Es geht also um mehr als reine Exportförderung“, so Almuth Dörre.
Mit Beispielen von laufenden Projekten im Bereich der Solarenergien veranschaulichte Joscha Rosenbusch den Nutzen von develoPPP.de für die Unternehmen und die Entwicklung des jeweiligen Landes. So wird in einem innovativen Pilotprojekt der Firma Kirchner Solar GmbH und der GIZ in Uganda eine Verbesserung der Stromversorgung für Mobilfunkmasten und Dörfer in ländliche Regionen erreicht. Kirchner Solar erschließt durch dieses Kooperationsprojekt neue Marktsegmente. Die Firma Phaesun GmbH etabliert mit Unterstützung der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (DEG) in Mozambique ein Vertriebsnetz aus Solarkiosken im ländlichen Raum für Solar-Systeme und -Lampen. Die SMA Solar Technology AG und das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) errichten in einer Entwicklungspartnerschaft mit der SEQUA gGmbH zu Forschungs- und Markterschließungszwecken in Mexiko ein Trainings- und Demonstrationszentrum für PV- Hybrid Inselnetze. Das Projekt bildet lokale Techniker aus und fördert die Schaffung von lokalen Dienstleistungsstrukturen.
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