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USA/China: Zollhandelsstreit kann noch sehr lange dauern

Washington D.C/Peking (19.10.2018) Die USA ist mit dem Plan vorangeschritten, einen 10-Prozent-Zoll auf Einfuhren von 200 Milliarden Dollar aus China zu verhängen. Der Zoll wurde aktuell für circa 5.500 Produktkategorien wirksam und soll am 1. Januar 2019 auf 25 Prozent steigen.

Dies bedeutet, dass insgesamt 250 Milliarden Dollar an importierten Waren aus China (etwa die Hälfte des Volumens des Jahres 2017) nun einem Zoll unterliegen. China kündigte eine Anhebung seiner Zölle von 5 bis 10 Prozent auf US-Importe an (circa 5.200 Produkte) und sagte die bevorstehenden Gespräche mit den USA ab - was darauf hindeutet, dass der Handelskrieg noch nicht abgeschlossen ist und noch Monate oder vielleicht sogar Jahre andauern wird.

Der sich weiter zuspitzende Zollkonflikt zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und China stellt nach Einschätzung von  Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), "das in den letzten Jahrzehnten mühsam aufgebaute Welthandelssystem zunehmend infrage". Angesichts der jüngsten US-Strafzölle gegen China verweist Treier auf die "schwindelerregenden Höhen" des betroffenen Handelsvolumens. Der DIHK-Außenwirtschaftschef warnt davor, dass die deutsche Wirtschaft alles andere als ungeschoren davon kommen würde und gab zu bedenken, dass deutsche Unternehmen sowohl in den USA als auch in China viel investiert haben.

Die deutsche Wirtschaft beschäftigt beiden Wirtschaftsräumen jeweils annähernd eine Million Menschen in ihren Betrieben. Viele ihrer Produkte werden über den Pazifik hinweg gehandelt und könnten zukünftig schwerer abgesetzt werden. Dabei sei klar sein, dass wir weltweit weniger Zölle und Handelsbarrieren und mehr gemeinsam getragene Spielregeln für guten und fairen Handel brauchen. In Europa müssen wir deshalb viel mehr für offene Märkte eintreten. Die Unternehmen benötigen dringend wieder Klarheit und Verlässlichkeit über die Rahmenbedingungen weltweit, so Treier.

Diesen Standpunkt unterstützt auch Kurt Treumann, Bereichsleiter International der IHK Würzburg-Schweinfurt. Amerikas Hang zum Protektionismus sei das falsche Mittel. Statt über neue Handelshürden nachzudenken, sollten lieber die transatlantischen Handelsbeziehungen wieder gefestigt und ausgebaut werden. Davon hätten dann alle Parteien auf beiden Seiten des Nordatlantiks etwas. Donald Trump habe schon jetzt immensen Schaden angerichtet. Für viele mainfränkische Unternehmen werde der Handel mit den USA immer unberechenbarer. Das mühsam aufgebaute Welthandelssystem werde zunehmend durch die protektionistische und schwer kalkulierbare Handelspolitik der USA torpediert. Unternehmer und Verbraucher werden das zu spüren bekommen. Auch Arbeitsplätze könnten verloren gehen, prophezeit er.

Der IHK Würzburg-Schweinfurt sind aktuell 280 Firmen bekannt, die in irgendeiner Weise in Kontakt mit den USA stehen. Einige sind sogar in den USA als Produzent und somit als Zulieferer tätig. 240 mainfränkische Unternehmen exportieren dorthin. Damit sind für unsere Region die USA zugleich ein bedeutender Handelspartner und Produktionsort und damit unverzichtbar. Für Bayern sind die USA wichtigster Handelspartner weltweit. In 2017 gingen  Exporte aus Bayern in Höhe von 21.499 Mio. Euro in die USA. Die USA ist damit der wichtigste Exportmarkt Bayern.

Ebenso ist China ein bedeutender Handelspartner für die mainfränkischen Unternehmer.

Der IHK Würzburg-Schweinfurt  sind aktuell 113 Firmen bekannt, die in irgendeiner Weise in Kontakt mit China stehen. Einige sind sogar in der Volksrepublik China als Produzent und somit als Zulieferer tätig. 94 mainfränkische Unternehmen exportieren dorthin. Damit ist für unsere Region auch China ein bedeutender Handelspartner und damit unverzichtbar. Für Bayern ist China der zweitwichtigste Handelspartner weltweit. In 2017 gingen Exporte aus Bayern in Höhe von 16.020 Mio. Euro nach China.

(Quelle: IHK Würzburg)