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50+ bleibt fit mit der vhs Selb

Nürnberg - Es gibt ja so etwas wie einen Generationenvertrag - gelebt wird dieser jedoch leider recht selten. Bei der Volkshochschule Selb sieht das allerdings anders aus.

Dank dem EU-Förderprogramm „Grundtvig Lernpartnerschaft“ mit Institutionen in Finnland, Polen, Tschechien, Frankreich und Spanien zum generationenübergreifenden Lernen und zur Förderung älterer Menschen am PC.

Die Projektpartner waren schnell gefunden, denn viele Institutionen haben europaweit einen ähnlichen Ansatz. Neu dabei ist nun, dass auch die Jugend eingebunden wird. Eine Seniorin beklagte: „Ich würde ja mit meinem Enkel üben, wenn er nur richtig erklären könnte“. Deshalb bietet die vhs Selb ab diesem Frühjahr Module für Jugendliche an wie Moderationstraining, freies Sprechen, Aufbau einer Unterrichtsstunde usw.. Die Schüler und Studenten können aus diesen Schlüsselqualifikationen persönliche Vorteile für Schule und Studium ziehen, die ihnen bei einem Referat oder Bewerbungsgespräch hilfreich sind. Diese Schulungen sind frei, im Gegenzug müssen sie ehrenamtlich zwei Nachmittage pro Monat im „Café mit Anschluss“ ihre praktischen Erfahrungen an Senioren weitergeben. Auf diesem Wege lernt die Generation 50+ alles vom Computerkauf über alle Tricks und Kniffe im Internet bis hin zur Bildbearbeitung. Im Programm für März finden sich Kurse wie „PC-Kaufberatung online“ oder „Schnupperkurs EDV-Grundlagen“. 20-30 Besucher sind derzeit regelmäßig mit ihrem Wissensdurst im Café anzutreffen. Der Café-Beirat ist verantwortlich für Programm, Planung und Organisation. Ein Tutor, der Fragen rund um den PC beantwortet, steht den Besuchern während der Öffnungszeiten zur Verfügung. Eine Seniorenolympiade mit einer Prüfung zu den erworbenen Kenntnissen wird es dieses Jahr in allen Partnerländern geben. Unter allen Teilnehmern wird der Gewinner pro Land ermittelt und bei der Abschlussveranstaltung 2009 in Krakau dabei sein.

Warum aber „Café mit Anschluss“? Wo ist der Mehrwert neben der Wissensvermittlung? Die vhs Selb sagt dazu, dass die Teilnehmer einen Anschluss an technische Weiterentwicklung, an andere Generationen und zu Gleichgesinnten fänden. Das Café wird sogar an den beiden geöffneten Nachmittagen zum richtigen Café umfunktioniert. Kaffee und Kuchen gibt es selbst gemacht für jeweils 50 Cent.

Und wo liegt der Mehrwert für die vhs Selb in diesem Grundtvig-Förderprogramm? Mit Angeboten, die durch Förderprogramme unterstützt werden, kann man zusätzliche Mittel in die Region holen und so auch Menschen fördern, die sonst nicht so sehr als Teilnehmer integriert sind. Mit solchen EU-Projekten können Institutionen wie die vhs mehr anbieten als nur mit kommunalen und regionalen Mitteln. Selbst ein ganz persönliches Plus konnte Hermannsdörfer für sich gewinnen: „Es haben sich viele Freundschaften auch außerhalb des Projektes zwischen den Teilnehmern aus unterschiedlichen Ländern gebildet“.

(Text: Nadine Saur, AWZ Bayern)