Der 1967 geborene Günter Waldau absolvierte seine Ausbildung 1986 in Bubenreuth und Mittenwald. Im gleichen Jahr siegte er auf Kammer-, Landes- und Bundesebene im Wettbewerb der Handwerksjugend. Die Goldmedaille überreichte ihm der damalige Bundespräsident Richard v. Weizsäcker. Seit 1997 arbeitet der gebürtige Franke als selbständiger Geigenbaumeister in Bubenreuth. Der kleine fränkische Ort war in der Nachkriegszeit von einem agrarisch geprägten Dorf zur europäischen Metropole des Saiteninstrumentenbaus aufgestiegen, nachdem sich viele Musikinstrumentenbauer aus dem Egerland hier niedergelassen hatten.
Hauptaugenmerk Waldaus ist der Neubau von Instrumenten sowie Kopien historischer Streichinstrumente. Seine Arbeiten zeichnen sich durch einen großen Ton, gepaart mit leichter Ansprache und Ausgeglichenheit aus. Eine Anerkennung dieser Leistungen spiegelt sich auch in zahlreichen guten Platzierungen bei Geigenbauwettbewerben wider. Bei der „Weltmeisterschaft“ der Geigenbauer, die alle drei Jahre in der Heimatstadt Antonio Stradivaris Cremona (Italien) stattfindet, hat er beispielsweise einen sechsten Platz mit einer Bratsche und einen neunten Platz mit einer Geige belegt. „Dadurch kamen auch die Auslandskontakte zustande, da in der internationalen Presse darüber berichtet wurde“, erklärt Günter Waldau.
Heute exportiert Günter Waldau seine Instrumente vor allem nach Japan. Aber auch in die USA und nach Hongkong lieferte er bereits Geigen. „Deutsche Handwerksarbeit hat im Ausland einen sehr hohen Stellenwert“, freut sich der Geigenbaumeister. In seiner Heimat setzt er sich als Vorstandsmitglied des Vereins „Bubenreutheum“ für die musikalische und kulturelle Geschichte Bubenreuths ein, das sich zu einem Kristallisationspunkt für die gesamte in der Metropolregion Nürnberg beheimatete Musikwirtschaft entwickeln soll. +++ Text: Barbara Lohss
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