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Geglückte Entwicklungszusammenarbeit mit der Kraft vom Feld – Kern-Kraft von Oil press

Reut (Januar/Februar 2021) - Es begann 1996 mit dem Bau einer Ölmühle für den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. 24 Jahre später ist die oil press GmbH & Co. KG zwar noch eine kleine Firma, aber mit ihren Produkten auf allen Kontinenten vertreten. Kerngeschäft des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Ölpressen, Ölmühlenanlagen und entsprechendem Zubehör, auch in Entwicklungs- und Schwellenländern, die als herausfordernde Märkte für Exportgeschäfte gelten.

 

Förderprojekt in Kambodscha

Das neueste Projekt von oil press ist eine Entwicklungspartnerschaft in Kambodscha, welches im Rahmen des develoPPP.de-Programms mit dem Titel „Aufbau von Kapazitäten landwirtschaftlicher Nischen- und Beiprodukte zur Herstellung hochwertiger Pflanzenöle“ durch das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird. „Wir entwickeln und bieten Maschinen an, die erschwinglich, langlebig und einfach zu reparieren sind. Die Früchte der regionalen Landwirtschaft sollen damit nachhaltig verarbeitet werden können“, sagt Marie Döpke, Projektleiterin International der Firma oil press. Es geht um Nachhaltigkeit und Wertschöpfung, aber ebenso um die Etablierung des Berufsbildes Ölmüller in Kambodscha, welches den dort lebenden Menschen langfristig Entwicklung und Perspektiven bietet. Im Rahmen des Förderprogramms werden neben der Inbetriebnahme der Ölpressen junge Menschen gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ), der Universität Battambang und dem dortigen „National Vocational Institute“ zu zukünftigen Ölmüllern ausgebildet und geschult. Maßgeblich beraten und unterstützt haben in der Anbahnung der Projektidee die „Business Scouts for Development“ Bianca Untied, die vor Ort in Kambodscha tätig ist, sowie Oliver Wagener beim Außenwirtschaftszentrum Bayern. Die Business Scouts beraten Unternehmen im Auftrag des BMZ zu entwicklungspolitischem Engagement.

Zurück zu den Anfängen…

Nachdem in Reut die Ölpresse für Raps und Sonnenblumenkerne für das zum Betrieb gehörige Blockheizkraft errichtet war, wuchs der Betrieb kontinuierlich weiter.  „Durch steigende Kundenanforderungen kamen weitere Produkte zu unserem Portfolio hinzu, so dass wir heute neben Ölpressen auch Filter, Ölmühlenanlagen, Sojatoaster und seit neuem auch Lösungen fürs Schälen von Spelzgetreide und Sämereien anbieten können“, sagt Marie Döpke. Die Pressen sind in allen Größen erhältlich: Von der kleinen Tischpresse bis hin zu voluminösen Pressanlagen, die in einer Halle untergebracht werden müssen.

Das Exportgeschäft von oil press startete bereits wenige Jahre nach der Gründung 2003: Auf einer Messe lernte der Firmengründer Gerhard Rieglsperger einen französischen Vertreter kennen, der schnell zum Vertriebspartner für den europäischen und später auch für den afrikanischen Markt wurde. „Vieles läuft über Mundpropaganda, ebenso nehmen wir auch oft an öffentlichen Projektausschreibungen teil“, so Marie Döpke. So kommt es, dass die Ölpressen in Ländern wie Neuseeland, Togo, Uganda oder auch in Burkina Faso in Betrieb sind. Das Exportgeschäft wird mit Vertriebspartnern vor Ort abgewickelt. Bei Förderprojekten wie dem oben genannten develoPPP.de-Projekt stehen die Expert*innen von Organisationen wie der GIZ beratend zur Seite.

So laufen die Geschäfte…

Bei der täglichen Exportgeschäftsabwicklung sind die Kolleg*innen der IHK Niederbayern hilfreiche und kompetente Ansprechpartner: „Wenn es spezielle Fälle gibt, bestimmte Papiere gebraucht werden etc., ist die IHK ist ein wichtiger Ansprechpartner für uns“, erklärt Marie Döpke. Manchmal ist es mühsam: „Unsere Spedition liefert in vielen Ländern auch direkt bis zum Kunden. Teilweise müssen Lieferungen jedoch am Flughafen oder Hafen abgeholt werden - abhängig von den Bestimmungen des Landes.“ Dann müsse ein Zollagent beauftragt werden, der vom Kunden organisiert werde. „Unsere Vertreter werden dann aktiv, wenn die Maschinen vor Ort angeschlossen werden. Haben wir keine Vertreter vor Ort, klären wir die Fragen möglichst virtuell. Lassen sich Probleme dennoch nicht auf Anhieb lösen, senden wir unsere qalifizierten Mechaniker auch ins Ausland.“

Die Welt soll auch im kommenden Jahr von oil press weiter erobert werden: “Afrika bleibt für uns ein interessanter Markt mit viel Potenzial. Gerne würden wir unseren Vertrieb auch dort weiter ausbauen“. - Auch mit Hilfe von Förderprojekten oder die Teilnahme an geförderten Unternehmerreisen des bayerischen Wirtschaftsministeriums.+++