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Erfolgsgeschichte: Mit Hurrikanprüfzeugnis über den großen Teich - Rauh Fensterbau

Zapfendorf/Sassendorf (23.11.2009) - Export in elf europäische Länder: Von Neugier getrieben, wie weit denn die baulichen Maßnahmen für die Olympiade 2014 gediehen seien, reiste Schreinermeister und Holztechniker Josef Rauh in das russische Sotschi.

 

Unternehmerreise als Sprungbrett

Bayern Handwerk International (BHI) habe diese Unternehmerreise perfekt organisiert und vorbereitet, sagt er. In Sotschi und Krasnodar konnte sich der Franke schließlich ein Bild von der wirtschaftlichen Lage und dem enormen Zeitdruck machen, unter dem die Region in Hinblick auf das sportliche Großereignis steht. „Die bereits fertig gestellten alpinen Olympiastätten waren sehr beeindruckend. Trotzdem ist es kaum vorstellbar, dass in der noch verbleibenden Zeit alle Sportstätten fertig errichtet sein sollen“, so seine Eindrücke. Um auf diesem Markt Fuß zu fassen, sei es mit einer einzigen Reise nicht getan. Die Risiken, mit russischen Partnern direkt Aufträge abzuwickeln seien außerdem für sein Unternehmen gegenwärtig nicht kalkulierbar. Die Reiseteilnehmer konnten auch die österreichische Niederlassung der Fa. Strabag Bau in Sotschi besuchen. „Die Gespräche hier vermittelten mir einen sehr guten Eindruck von den Schwierigkeiten des russischen Marktes und speziell den Bedingungen in der Region“. Ob sich aus den mit den Russen geknüpften Kontakten konkrete Aufträge ergeben, lässt Rauh zunächst mal auf sich beruhen. Dafür freut er sich umso mehr, vor kurzem den Sprung über den großen Teich geschafft zu haben. Ausgerüstet mit einem Hurrikan Prüfzeugnis verschiffte der Fensterbauer seine ersten Produkte in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Sein Unternehmen Rauh SR Fensterbau Gmbh in Sassendorf im Raum Bamberg ist aus einer 1918 gegründeten Wagnerei hervorgegangen, die 1948 zur Schreinerei umfunktioniert wurde. Rauh beschäftigt 42 Mitarbeiter in Produktion und Verwaltung, etwa 15 sind laufend auf Montage. Heute umfasst die Produktpalette den Fensterbau, Passiv-Haus – Fenster, Wintergärten, Haustüren und Pfostenriegel-Fassaden. Rauh stellt sieben verschiedene Holz-Fenstersysteme und acht verschiedene Holz-Alu-Systeme auf einer Produktionsfläche von 5000 Quadratmetern her. Den größten Teil ihrer Produkte setzt die Firma im nordbayerischen Raum ab. „Den Anteil am Export allerdings planen wir massiv zu steigern“, sagt Josef Rauh und denkt dabei nicht nur an Russland und die USA.

Elf Länder in einem Jahr

Allein 2008 hat Rauh in elf europäische Länder exportiert mit den Hauptabsatzgebieten Irland, Luxemburg und Österreich. „Wir haben Händlerkunden, denen wir mittlerweile monatlich 1 – 1,5 Sattelzüge an Fensterkonstruktionen nach Irland, Österreich und Luxemburg liefern. Im Ausland gefragt sind vor allem hochwertige Holz-Alu-Konstruktionen in Verbindung mit hochwertigen Hölzern und hoher Sicherheitstechnik. Bezahlt machten sich nun die Eigenentwicklungen der letzten Jahre. „Das sind vor allem energetische Sanierungsprodukte sowie Produkte für hocheffizientes, energiesparendes Bauen“. Darunter seien Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen wie der TRI-Star, ein Holz-Aluminium-Verbundfenster mit integriertem Sonnenschutz und erhöhtem Schallschutz - eine Konstruktion für die Rauh 2008 den Bayerischen Staatspreis erhielt.

Messen sind wichtig

Auf Auslandsmessen möchte er in Zukunft die Kontakte mit ausländischen Partnern vertiefen. So stellt die Firma 2010 mit BHI in Basel auf der Swiss-Bau aus. Mit BHI war Rauh bereits in Dublin auf einer Kooperationsbörse. „Mit BHI jedenfalls können wir im Auslandsgeschäft erste Schritte mit guter Unterstützung tun, die wir wohl alleine nie gewagt hätten“, so der Fensterbauer. Und was sind seine größten Probleme im Auslandgeschäft? „Das sind die sprachlichen Barrieren, spezielle Marktgepflogenheiten, den richtigen Partner finden und nicht zuletzt die Absicherung der gelieferten Leistungen“, fasst der fränkische Schreinermeister zusammen.
(Verfasser: Gerrhard Heegen, HWK Niederbayern-Oberpfalz)

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