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Räuchereiche und Trüffelbuche: Nachhaltige Holzveredelung aus Bayern
Zur Gestaltung der Toilettentüren des Heathrow Airports oder des Kaminstüberls von Schloss Elmau, zur Verarbeitung für multimediageeignete Bürotische und Verkaufstheken des weltgrößten Smartphoneherstellers oder als Vertäfelung in Luxushotels wie beispielsweise in Singapur: Die veredelten Hölzer des Traditionsunternehmens Mehling & Wiesmann aus dem Spessart sind weltweit zu finden. Das Unternehmen beschäftigt 49 Mitarbeiter und erzielt 75 Prozent seines Gesamtumsatzes durch Exporte. Zu den wichtigsten Exportländern zählen aktuell Italien, England und die USA.
Holzveredelung in fünfter Generation
"Unsere Wurzeln reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück", sagt Dr. Diana Paul, Assistenz der Geschäftsführung, stolz. Die Geschichte des Unternehmens beginnt mit dem Bau einer Wassermühle am Lohrbach im Spessart Im Laufe der Zeit entstand ein Sägewerk, 1950 folgte ein Furnierwerk. "Schon früher haben Bauern ihre Schränke in Kuhställe gestellt. Die Dämpfe haben das Holz dunkel gefärbt. Wir machen das jetzt industriell", erklärt Dr. Paul.
Steigende Nachfrage von dunklen Hölzern
Der Auslandsgang erfolgte schrittweise. Ab 2000 stieg das Interesse von Möbelherstellern und Innenausbauern an dunklen Hölzern, die vor allem von Tropenhölzern bekannt sind. Mit dem Thema Nachhaltigkeit ist die Abholzung der Tropenwälder jedoch nicht vereinbar. So wurde das einzigartige Räucherverfahren des bayerischen Unternehmens durch zahlreiche Messebesuche bekannter und so machte sich Mehling & Wiesmann auch im Ausland einen Namen. Heute beliefern die Spessarter Projekte in Indien, Dänemark oder den USA. "Mein Tipp für Unternehmen, die auch den Auslandsgang wagen wollen", so Dr. Paul: "Unbedingt an Messen teilnehmen. Selbst wenn sich daraus nur eine neue und dauerhafte Geschäftsbeziehung ergibt, hat es sich schon gelohnt."
Trüffelbuche gewinnt German Design Award
In der Zukunft möchte Mehling & Wiesmann auch den chinesischen Markt erschließen. Wichtiger seien jedoch zuerst Produktinnovationen vor Ort. Denn der Einkauf gestaltet sich zu einer echten Herausforderung: Eiche ist teuer und in der Furnierqualität in Deutschland kaum mehr verhanden. Die Suche nach neuen Holzarten ist als das oberste Ziel. Zuletzt sorgte die sogennannte Trüffelbuche des Unternehmens für Furore: Das mit Pilzen behandelte Buchenholz konnte die Jury des German Design Award 2016 überzeugen.
cschmidmeier