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Schusters Spezialitäten: Shrub garantiert Geschmackserlebnis

Untersteinbach (September 2022): 2022 feiert Schusters Spezialitäten aus Untersteinbach in Unterfranken zehnjähriges Bestehen. Ihre Kunden in aller Welt lieben Shrub, einen Fruchtsirup aus drei Zutaten.

Schon mal von Shrub gehört? Hanna Schuster zunächst auch nicht. Erst als sie während ihres Studiums der Lebensmitteltechnologie ein Auslandssemester in den USA absolvierte und dort in einem kleinen Familienbetrieb jobbte, lernte sie den Fruchtsirup aus nur drei Zutaten kennen. „Ich dachte in Amerika ist alles groß und leuchtend, wird mit viel Zucker hergestellt und schmeckt künstlich", so Schuster. Shrub aber begeisterte sie so sehr, dass sie auch zuhause ständig davon schwärmte. 

Essig als Konservierungsmittel

Shrub stammt ursprünglich aus Großbritannien und bezeichnet ein stark alkoholisches Getränk aus Zitrusfrüchten, Zucker und Spirituosen. Es war zu der Zeit gängig Früchte in Alkohol zu konservieren, um sie haltbar zu machen. Ende des 19. Jahrhunderts kam es in den USA zur Prohibition und dem damit verbundenen Alkoholverbot. Es wurde nach Alternativen der Konservierung gesucht. So wurden Früchte in Essig konserviert und Himbeershrub wurde zum bekanntesten Fruchtgetränkt des 19. Jahrhunderts. Shrub besteht aus Essig, Zucker und Früchten. „Man findet unterschiedliche Shrub-Rezepte in vielen alten amerikanischen Kochbüchern aus dem 19. Jahrhundert“, weiß Schuster. 

 

Wieder in Deutschland testete sie verschiedene Essigartigen und unterschiedliche Früchte, um neue Shrub-Kreationen herzustellen. „In den USA wird viel Cranberry-Essig verwendet, der Deutsche bevorzugt Apfelessig", so Schuster. Doch auch wenn die Begeisterung ihrer Testpersonen stets hoch war, Schusters größtes Problem: „Shrub kennt kaum jemand und viele können sich überhaupt nichts drunter vorstellen." 

Messen steigern Bekanntheit 

Zu Beginn findet Hanna Schuster vor allem in Regionalinitiativen große Unterstützung. Durch zahlreiche Messeauftritte kann Schuster ihre Zielgruppe identifizieren und greifen: Inhabergeführte Betriebe. Die Christmas World Messe in Frankreich gilt als ihr persönlicher Marktöffner für das Ausland. Plötzlich folgten Anfragen aus Österreich und der Schweiz. Dennoch sorgten vor allem die Exportvorschriften, aber auch die Lebensmittelkennzeichnungsverorderungen der jeweiligen Länder für große Verunsicherung.

Als dann eine Anfrage aus den USA kam, fühlte sich Schuster zunächst überfordert, „ich dachte nicht, dass wir das stemmen können.“ Ihre eigene Mutter schlug ihr vor die Auslandsberatung der Industrie- und Handelskammer in Anspruch zu nehmen. Auch für die Unterstützung anderer Firmen wie zum Beispiel Maintal Konfitüren ist Hanna Schuster dankbar. „Ich hab ganz frech einfach angerufen und gefragt, wie sie das denn machen. Das war ein netter Austausch und hat uns sehr geholfen!"

Doch auch das Eingeständnis nicht immer alles machen zu können, ist notwendig. „Wir hatten auch Anfragen aus China, aber wir sind ein kleiner Familienbetrieb und können Bestellung in besonders großen Mengen einfach nicht liefern. Das war eine Nummer zu groß für uns. Da mussten wir passen."  Aktuell ist Schusters Spezialitäten ein reiner Frauenbetrieb: Neben Hanna Schuster und ihre Mutter, unterstützen zwei Mitarbeiterinnen im Büro und jeweils eine Mitarbeiterin ist für die Abfüllung und die Verpackung zuständig, eine weitere für die Social Media Aktivitäten. 

Gezieltes Influencer-Marketing

Bis 2020 konnte sich Schusters Spezialitäten als echter Geheimtipp etablieren. Dann jedoch folgt die Corona-Pandemie. Ein massiver Einschnitt in die Unternehmensgeschichte. „Die Verkostungen mussten ausfallen, wir mussten uns plötzlich ein ganz neues Konzept einfallen lassen." Mit Verkostungen für zuhause und einer gezielten Online-Marketing-Strategie konnten sich Schusters Spezialitäten auch während der Corona-Hochphase fangen. Vor allem das Influencer Marketing auf Instagram erzielte großen Erfolg und steigerte die Verkäufe im Online-Shop stark. „Wir haben nach passenden Influencern gesucht und gefunden. Die Influencer verwenden Shrub als Salatdressig, in Cocktails oder auch beim Grillen – sie zeigen wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten sind; das kommt bei den potenziellen Kunden an!" 2021 konnte das Unternehmen auf diese Art und Weise ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen. 

Wie geht es jetzt weiter? „Heute habe ich wieder Angst; die Zukunft ist ungewiss. Die Inflation steigt, alle sparen, die Kosten explodieren. Wir müssen sehen, wie das für uns laufen wird", so Schuster besorgt. Ihre Devise: „Offen bleiben, nichts vornerein ausschließen und innovativ bleiben." So experimentiert sie immer wieder mit neuen Geschmacksrichtungen: Das neueste Produkt im Online-Shop: Shrub! Hopfen.