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Unsichtbar, aber überall drin - DELO Industrieklebstoffe

Windach. Fast jeder trägt ein Produkt der Firma DELO Tag für Tag mit sich - ohne es zu ahnen: In jedem zweiten Handy befindet sich ein Klebstoff von DELO Industrie Klebstoffe.

Das Unternehmen mit Sitz in Windach bei München gehört zu den führenden Herstellern von Industrieklebstoffen und bietet maßgeschneiderte Spezialklebstoffe für Anwendungen in vielen Branchen - von der Elektronik bis hin zur Chipkarten- und Automobilzulieferindustrie sowie in der Glas- und Kunststoffverarbeitung. Darüber hinaus entwickelt DELO auch ergänzende Gerätesysteme zur Dosierung und Aushärtung der Klebstoffe. Ob Scharniere an der Duschkabine (Bild), der Minilautsprecher im Handy, der Ölstandssensor im Auto oder der Chip in einer Kreditkarte (Bild) – DELO-Klebstoff befindet sich in vielen Gegenständen des täglichen Gebrauchs.

Sekundenschnell trocken

„Unsere Kernkompetenz sind lichthärtende und lichtaktivierbare Klebstoffe für schnelle Prozesse“, erklärt Firmensprecherin Jennifer Bader. Diese Klebstoffe härten mithilfe von Licht innerhalb weniger Sekunden aus und sind dort gefragt, wo kurze Taktzeiten in der Produktion erforderlich sind, etwa bei der Produktion von Handys. Die Herstellung laufe alles in allem schnell ab, denn das Gerät könne am Fließband bzw. in der Produktionslinie sofort weiter bearbeitet werden, so Jennifer Bader. Zu den Kunden des Unternehmens mit 210 Mitarbeitern zählen Firmen wie Bosch, Daimler, Festo, Infineon, Philips und Siemens.

Bereits 1961 wurde DELO gegründet und ist seit 1997 in Händen des Ingenieurs-Ehepaars Dr. Wolf-Dietrich und Sabine Herold. „Es geht kontinuierlich bergauf“, sagt Jennifer Bader. Das Unternehmen verbucht ein jährliches Wachstum von 20 Prozent und konnte seit dem Jahr 2001 seine Mitarbeiterzahl verdoppeln.

 

Weltweite Präsenz

Auslandsmärkte gab es von Anfang an für DELO. Ob die Benelux-Länder, Frankreich, Großbritannien oder andere europäische Nachbarn. Seit 2004 gibt es Vertriebsrepräsentanzen in Singapur und Shanghai, in diesem Jahr wurde ein Tochterunternehmen in den USA gegründet (DELO Industrial Adhesives). Die Produktion und die Abteilung Forschung und Entwicklung bleiben dabei aber am Standort Windach. Wir konzentrieren uns auf innovative Anwendungen in Ländern, in denen wir einen Marktanteil von über 50 Prozent erreichen können.“ Smart Cards und Chipkarten würden hauptsächlich in Asien hergestellt, deshalb wurden dort zwei Repräsentanzen eröffnet. Darüber hinaus legt DELO Wert auf umfassenden Kundensupport und Beratung direkt vor Ort. „Unsere Abnehmer, wie etwa Kunden in den USA, sehen es gerne, wenn einer unserer Ingenieure vor Ort präsent ist und. kundenspezifische Anwendungen direkt mit ihm besprechen kann. Deshalb erfolgte dort die Tochter-Gründung.“ Mittlerweile werden 50 Prozent von DELOs Umsatz außerhalb Deutschlands erwirtschaftet, alleine in Südostasien generierte das Unternehmen Umsatzzuwächse von 47 Prozent.

Markterschließung langsam angehen

„Wichtig ist bei der Markterschließung, sich nicht blind auf ein Land zu stürzen, sondern zunächst eine ausführliche Marktanalyse zu betrachten und sich die anderen Wettbewerber im Land anzusehen“, sagt die Firmensprecherin. Auch die Teilnahme bei Delegationsreisen, die das bayersiche Wirtschaftsministerium anbietet, sei immer zu empfehlen. „Peux a peux – Stück für Stück!“, lautet die Devise. Das A und O sei außerdem, qualifiziertes Personal zu rekrutieren, das sich mit der Bürokratie des Zielmarktes bestens auskenne, aber auch die europäische Kultur und Mentalität verstehe. Ausländische DELO-Mitarbeiter haben meistens in Europa einige Jahre studiert oder gelebt und erhalten vor Arbeitseinsatz eine dreimonatige Intensivschulung zu DELOs Produkten in Windach.

Weiterer wichtiger Punkt für den Gang auf einen Auslandsmarkt – vor allem China - sei eine Überprüfung, inwiefern Produkte kopierbar sind, so Bader. „Unsere Klebstoffe sind nicht so schnell zu imitieren. Deshalb sind wir da klar im Vorteil.“

 

Die erfolgreichen Exportgeschäfte DELOS werden fortgesetzt: „Vorhandene Absatzmärkte werden weiter ausgebaut, potentielle eruiert und auch Europa nehmen wir weiter ins Visier“, verrät Jennifer Bader. +++ Karoline Rübsam