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Fokus auf... Auslandspraktika im Handwerk!

Das im Jahr 2005 reformierte Berufsbildungsgesetz macht es möglich: Teile der Berufsausbildung können seitdem –bis zu einer Dauer von einem Viertel der Ausbildungszeit– im Ausland absolviert werden.

Für viele Studentinnen und Studenten ist es schon fast selbstverständlich, ein Semester im Ausland zu studieren und somit den eigenen Horizont zu erweitern. Bei Auszubildenden ist das nicht die Regel sondern eher eine Ausnahme. Um interessierte Handwerksbetriebe, Auszubildende und Berufsanfänger aus der gesamten Metropolregion  bei der Suche nach Fördermöglichkeiten und geeigneten Praktikumsstellen im Ausland zu unterstützen, gibt es bei drei bayerischen Handwerkskammern Mobilitätsberatungsstellen, die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert werden.

Förderung der Mobilität

Ziel der EU ist es, die Mobilitätsrate in der beruflichen Bildung in den kommenden Jahren zu erhöhen. Als Anreiz gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, die Auslandsaufenthalte zum beruflichen Lernen bezuschussen, allen voran das Programm LEONARDO DA VINCI. Das Angebot erstreckt sich von Gruppenaustauschen bis hin zum individuellen Auslandspraktikum ohne Betreuung. In der Regel gibt es Zuschüsse zur Vorbereitung, Reise-, Aufenthalts- und Fahrtkosten.

Die Vorteile für Betriebe und Lehrlinge liegen auf der Hand

In einer globalisierten Wirtschaft ist gerade die Fähigkeit, in einem internationalen Umfeld zu lernen und zu arbeiten, eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben. Kleine und mittlere Betriebe benötigen verstärkt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die mobil, flexibel und international erfahren sind. Wenn junge Handwerker während der Ausbildung oder nach Abschluss der Lehre für einige Wochen oder Monate im Ausland Berufserfahrungen sammeln, trägt das nicht zur zu ihrer eigenen Persönlichkeitsentwicklung bei, sondern es erleichtert auch den Handwerksbetrieben den Einstieg ins Auslandsgeschäft. Durch Auslandsaufenthalte von Lehrlingen erhalten sie Informationen über Auslandsmärkte und die Chance, neue Geschäftskontakte aufzubauen und bestehende zu intensivieren. Betriebe, die ihrem Fachkräftenachwuchs berufsbezogene Auslandsaufenthalte ermöglichen steigern zudem ihre Attraktivität als Ausbildungsbetrieb und verbessern somit ihre Position im Wettkampf um leistungsstarke Bewerber.

Von der ersten Idee bis zur konkreten Umsetzung

Im ersten Schritt setzen sich Betriebe oder Auszubildende mit der Mobilitätsberatung in Verbindung. Erfahrungsgemäß gibt es viele Fragen, sei es  Organisatorisches oder rechtliche Rahmenbedingungen zu klären. Darüber hinaus unterstützt die Mobilitätsberaterin bei der Suche eines geeigneten Praktikumsbetriebs, der Beantragung von Fördermitteln und berät zu allen Fragen rund um das Auslandspraktikum.

Was rät die Mobilitätsberaterin

„Interessierte dürfen sich jederzeit bei mir und meinen Kollegen melden“, so Frau Ripp. „Außerdem gibt es auf der Homepage www.mobilitaetscoach.de die verschiedensten Informationen zu dem Thema“. Um den Einstieg in die Mobilität zu erleichtern bieten einige Kammern eigene Projekte an. Auch die Handwerkskammer für Mittelfranken bietet gemeinsam mit den Handwerkskammern Aachen und Lübeck erstmalig Bäcker- und Konditorlehrlingen eine dreiwöchige Weiterbildung in Madrid an. Durch eine gelungene Kooperation mit der Deutschen Handelskammer für Spanien haben die Lehrlinge nicht nur die Chance, sprachliche und soziokulturelle Unterschiede zu erleben, sondern auch die Herstellung traditioneller spanischer Backwaren zu erlernen und anzuwenden.

(Verfasserin: Cordula Ripp, Mobilitätsberaterin der Handwerkskammer für Mittelfranken)

Historie

Auslandsaufenthalte in der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung zu steigern ist ein zentrales Ziel im Programm "Berufsbildung ohne Grenzen".

Die Initiative wurde entwickelt vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Finanziell gefördert durch BMAS und Europäischen Sozialfonds (ESF) wird das Programm bis Ende 2012 umgesetzt.

Mobilitätsberatungsstellen in Bayern:

Handwerkskammer für Mittelfranken
Cordula Ripp; Telefon 0911 5309-220
cordula_ripp(at)hwk-mittelfranken.de

Handwerkskammer für München und Oberbayern
Eva Priller; Telefon 089 5119-280 ​eva.priller(at)hwk-muenchen.de

Handwerkskammer für Schwaben
Michael Prestele; Telefon 0821 3259-1401
mprestele(at)hwk-schwaben.de