Hinweis:

Diese Meldung stammt aus dem Archiv. In archivierten Meldungen sind möglicherweise nicht mehr funktionierende Links zu anderen Websites enthalten. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Funktionalität der Links.

Fokus auf ... die Niederlande

Entsprechend seiner Tradition als Handelsnation hat sich die Niederlande zur Distributionsdrehscheibe Europas entwickelt.

Das vermeintlich kleine Land steht mit einem Handelsvolumen von 151 Milliarden Euro (2011) hinter Frankreich sogar an zweiter Stelle der deutschen Handelspartner.

In den kommenden Jahren wird eine Reihe von Großprojekten den niederländischen Markt prägen. Die Inbetriebnahme der Maasebene II, der Hafenerweiterung Rotterdams um zusätzliche 1.000 Hektar Industriegebiet bedeutet ein enormes Auftragsvolumen für den Maschinen-, Anlagen- und Kraftwerksbau. Daneben wird das größte Städtebauprojekt der Niederlande umgesetzt: die Neugestaltung der Utrechter Innenstadt und die Modernisierung dieses Verkehrsknotenpunktes.

Auch unabhängig von Großprojekten sind die Niederlande ein interessanter Markt für bayerische Produkte und Dienstleistungen. Gute Chancen bieten insbesondere die folgenden Branchen:

Maschinen- und Anlagenbau

Der Markt für Maschinen und Anlagen in den Niederlanden verzeichnete 2011 ein Umsatzplus von 23%. Die Importe stiegen um knapp 17% auf 20,4 Mrd. Euro. Die Exporte betrugen 2011 rund 30,2 Mrd. Euro und lagen so knapp 14% über dem Niveau von 2010. Dies bietet gute Chancen auch für bayerische Zulieferbetriebe. Die Branche hat eine hohe Exportquote, wobei Regionen außerhalb Europas an Bedeutung gewinnen. Die ABN Amro Bank erwartet für 2012 eine weitere Umsatzsteigerung von 3%.

Chemie

Der Chemiemarkt hat sich seit 2010 deutlich erholt. Die Rückgänge wurden mit ebensolchem Wachstum ausgeglichen (+31 Prozent). Die Impulse gehen insbesondere von den Branchen Petrochemie und Kunststoffe aus. Die Chemiebranche gehört zu den neun niederländischen Topsektoren, die gezielt gefördert werden, um eine besonders wettbewerbsfähige Position einzunehmen. Die Niederlande sind sehr an der Ansiedlung neuer internationaler Niederlassungen und an Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung interessiert. Die niederländischen Chemieunternehmen zeigen sich positiv zu den Aussichten für 2012 und rechnen mit steigenden Investitionen.

Medizintechnik

Der Markt für Medizintechnik in den Niederlanden ist weitaus größer, als es die Bevölkerung von 16,7 Mio. Einwohnern vermuten lässt und sehr lukrativ für deutsche Lieferanten. Das Land beherbergt viele traditionsreiche und hochinnovative Hersteller von Medizintechnik, deren Produkte überwiegend (bei den Marktführern zwischen 80 und 90%) in den Export gehen. Ein wichtiger Wachstumstreiber ist die Alterung der Bevölkerung. Laut Schätzungen des CBS werden 2030 rund 25% der Bevölkerung älter als 65 sein. Deutschen Unternehmern bieten sich weiterhin Chancen etwa bei Elektromedizin, Klinikausrüstungen, Rehabilitation, Orthopädie und häuslicher Pflege.

Informations- und Kommunikationstechnik

Laut Angaben des Branchenverbands ICT-Office stieg der Umsatz 2011 um 1,6%. Auch für 2012 wird weiterhin eine leichte Steigerung von 0,6% erwartet. Dem niederländischen Markt wird ein großes Investitionspotenzial vorausgesagt. Die Entwicklungen pro Segment können jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Besonders positiv werden die Investitionen in Applikationssoftware eingeschätzt, die um 4,4% steigen sollen.

Elektrotechnik/Elektronik

Die Produktion der Elektrotechnik konnte sich 2010 und 2011 mit Steigerungen von jeweils 9,2 und 5,0% wieder deutlich behaupten. Die Erzeugerpreise geraten jedoch zunehmend unter Druck, so dass Experten für 2012 zunächst eine Produktionsabnahme von 2% gegenüber 2011 erwarten. Laut Angaben des Branchenverbandes FME wird die Elektrotechnik trotzdem weiter investieren. Möglichkeiten bieten sich besonders für Unternehmen im Bereich Cleantech und Medizintechnik.

(Quelle: DNHK und Gtai)

Kontakt:

Deutsch-Niederländische Handelskammer (DNHK)
Nassauplein 30, NL- 2585 EC Den Haag
Internet: www.dnhk.org
Tel.: (070) 3114 100, Fax: (070) 3114 199
E-Mail: info@dnhk.org

Projekte:

Das Außenwirtschaftszentrum Bayern (AWZ), die AHK Niederlande, die IHK für München und Oberbayern und die IHK Nürnberg sowie Bayern Handwerk International haben das Markterschließungsprojekt Niederlande  initiiert.

Alle Messeinfos unter www.auma.de