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Fokus auf... die Niederlande

Die Niederlande werden aus deutscher Sicht gern als "kleiner Nachbar" angesehen. Tatsächlich ist das Königreich in vielerlei Hinsicht ein Rekordhalter:

So sind die Niederlande zum Beispiel das am dichtesten besiedelte Land Europas. Auf einer Fläche von 41.500 Quadratkilometern (davon 20 Prozent Wasser) leben etwa 16,35 Millionen Menschen. Am dichtesten ist die so genannte Randstad besiedelt, das Gebiet rund um die vier größten Städte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht. In diesem westlichen Teil des Landes leben allein 40 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Die Voraussetzungen der Randstad als Motor für die niederländische Wirtschaft sind denkbar gut: Viele auf dem Seeweg angelieferte Waren werden über die beiden großen Häfen Rotterdam (Güterumschlag 2007: 406 Mio. Tonnen, + 6,4 Prozent) und Amsterdam in das europäische Hinterland transportiert. Dabei kommt dem deutschen Ruhrgebiet, insbesondere dem Binnenhafen Duisburg, eine besondere Bedeutung zu.

Gleichzeitig beheimatet die Hauptstadt Amsterdam mit dem Flughafen Schiphol einen der größten internationalen Frachtflughäfen (2006 war Schiphol mit einem Frachtaufkommen von ca. 1,5 Mio. Tonnen und 45,9 Mio. Passagieren der viertgrößte Flughafen Europas). Neben großen Warenumschlagsplätzen verfügen die Niederlande über eine leistungsfähige Infrastruktur, hochqualifizierte Arbeitskräfte, unternehmerfreundliche Genehmigungsverfahren und günstige rechtliche Rahmenbedingungen.

Zwischen Deutschland und den Niederlanden besteht seit vielen Jahren eine enge Wirtschaftsbeziehung. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern zählt mit einem Umfang von knapp 140 Mrd. Euro im Jahr zu den größten Austauschbeziehungen weltweit. 2007 exportierten Unternehmen aus Deutschland Güter für mehr als 60 Mrd. Euro in die Niederlande. Die Importe lagen bei rund 80 Mrd. Euro.

Nicht zuletzt dank ihrer guten Exportquote ist die niederländische Wirtschaft in den vergangenen Jahren deutlich über dem europäischen Durchschnitt gewachsen. Nach 3,0 Prozent im Jahr 2007 legte sie 2007 um 3,5 Prozent zu. Für das laufende Jahr rechnet das Centraal Planbureau (CPB) mit 2,25 Prozent Wachstum.

Die Kernelemente der niederländischen Wirtschaft sind traditionell Handel und Vertrieb. Fischerei und Seefahrt bildeten die historische Grundlage für die Entwicklung des Außenhandels und der Industrie. Aufgrund ihrer geographischen Lage mit Meeresanbindung und vielen Berührungspunkten zu Nachbarländern haben sich die Niederlande schon früh zu einer Logistikdrehscheibe Europas entwickelt. Hier liegt bis heute eine besondere Stärke des Landes.

Daneben fallen einzelne Branchen wie Energie, Landwirtschaft und die Industrie ins Auge.

Auch wenn die Landwirtschaft nur einen geringen Teil des niederländischen Bruttoinlandsprodukts ausmacht, ist sie ein wichtiger Wirtschaftssektor. Die vergleichsweise kleinen Anbauflächen werden intensiv und optimal genutzt. Ungefähr 50 Prozent der Fläche werden als Weidefläche verwendet, 40 Prozent sind Nutzpflanzen und 10 Prozent der Anpflanzung von Blumen vorbehalten. Massentierhaltung und Monokulturen sind aufgrund der ökonomischen Vorteile weit verbreitet. Viele der so erzeugten Produkte werden exportiert.

Im Energiesektor spielt Gas aus eigenen Quellen für den niederländischen Energiemarkt die wichtigste Rolle. Das Groninger Gasfeld ist die größte Gasquelle West-Europas. Rund 34 Prozent der europäischen Gasreserven befinden sich in den Niederlanden. Etwa die Hälfte der heimischen Gasproduktion wird exportiert, hauptsächlich nach Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien und in die Schweiz. Die Niederlande decken fast 50 Prozent der gesamten Energieversorgung durch Gas ab. Öl liefert weitere 40 Prozent, Kohle die restlichen 10 Prozent des Energiemix. Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch, liegt nach Berechnungen der niederländischen Statistikbehörde (Centraal Bureau voor de Statistiek) bislang nur um die 3 Prozent.

Auch die niederländische Industrie stellt mit ihren Produkten aus den Bereichen der Erdöl-, Chemie-, Gummi- und Kunststoffverarbeitung einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Weitere starke Wirtschaftssektoren sind die Kommunikationstechnik, die Metall- und Elektrotechnik sowie die Transport- und Logistikbranche.

Die Arbeitslosigkeit hat sich dank einer mutigen Reformpolitik in den letzten Jahren stetig verringert. Zwischen November 2007 und Januar 2008 lag sie bei 4,0 Prozent. Für das laufende Jahr ist von einem weiteren Rückgang der Arbeitslosenzahlen auszugehen. Im dritten Quartal 2007 betrug das niederländische Bruttoinlandsprodukt 135,6 Mio. Euro.

Text: Dr. Lars Gutheil, Deutsch-Niederländische Handelskammer)

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Messetermine in den Niederlanden finden Sie unter www.auma-messen.de.

(Bild: www.denhaag.com)