Die Türkei gehört zu den dynamischen Volkswirtschaften innerhalb der OECD. Nach einem fast 10prozentigen Wachstum im letzten Jahr, konnte die türkische Wirtschaft auch in den ersten drei Monaten 2005 um über 5 Prozent zulegen. In den nächsten 20 Jahren wird die Türkei nach Experten-Schätzungen diese Wachstumsdynamik beibehalten. Mit einer erfolgreichen Inflationsbekämpfung, strikter Haushaltskonsolidierung und zahlreichen Reformen rüstet sich die Türkei für die EU.
Wirtschaftslage
Wirtschaftlich gesehen ist die Türkei schon lange in Europa. Seit 1996 besteht eine Zollunion mit der Türkei. Alle Handelsschranken sind gefallen und Investitionen können ungehindert in das Land am Bosporus strömen. Etwa die Hälfte des türkischen Außenhandels wird mit den 25 EU-Staaten abgewickelt. Exportiert werden vor allem Textilien, Bekleidung, Automobile, elektronische Güter sowie Eisen und Stahl. Zu den wichtigsten Importgütern gehören Maschinen, Kunststoffe, Halbfertigwaren und auch Kraftfahrzeuge.
Export Bayern-Türkei
Der bayerische Export in die Türkei ist 2004 um 37 Prozent auf 1,6 Mrd. gestiegen. Innerhalb der wichtigsten Ausfuhrländer gehört die Türkei damit zu den wachstumsstärksten Volkswirtschaften, die Waren und Dienstleistungen aus Bayern bezogen haben. Deutsche und bayerische Unternehmen sind auch vor Ort in der Türkei an vorderster Stelle. Das jüngste Beispiel ist die Investition der TÜV-Süd-Gruppe. Im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens sollen in den nächsten 20 Jahren die Kraftfahrzeuge in der Türkei geprüft werden. Aber auch türkische Unternehmen engagieren sich in Bayern. So hat der türkische Hersteller von Konsumgüterelektronik Beko im Rahmen eines Joint Ventures bei Grundig zugeschlagen. Die Türkei bietet daher Chancen für alle, sowohl für Exporteure bzw. Importeure als auch für Investoren.
(Autor: Dr. Orhan Kocagöz, TurkishEconomist/Foto: cihat ak)