Frankreich ist seit vielen Jahren unangefochten und mit deutlichem Abstand der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Im Jahr 2012 erreichte der Warenaustausch (Im- und Export zusammen) einen Wert von 169 Milliarden Euro, trotz Krise 0,7 Prozent mehr als im Jahr davor - ein Rekordergebnis. Ganz besonders dominant ist die Stellung Frankreichs als Abnehmerland für deutsche Erzeugnisse auch im Vergleich zu anderen EU Ländern, im letzten Jahr konnte Deutschland seinen Handelsbilanzüberschuss um 13 Prozent auf 39 Milliarden Euro steigern. "Deutsche Waren sind in Frankreich sehr gefragt. Qualität, Innovation, Zuverlässigkeit und Kundendienst sind wesentliche Erfolgsfaktoren“, begründet dies Jörn Bousselmi, Hauptgeschäftsführer der AHK Frankreich mit Sitz in Paris.
Umgekehrt ist auch für Frankreich Deutschland der führende Handelspartner - sowohl was den Export als auch den Import anbelangt. Dies hat für beide Länder zwei Konsequenzen: Erstens ist die konjunkturelle Entwicklung im Nachbarland auch für den eigenen Export von großer Bedeutung, da es sich um einen enorm wichtigen Absatzmarkt handelt. Zweitens machen auch kleine prozentuale Bewegungen große Beträge aus. Jedes Prozent Exportwachstum im Jahr bringt den deutschen Exporteuren einige Hundert Millionen Euro mehr Einnahmen.
Der Handel zwischen Deutschland und Frankreich ist also von einer ausgesprochenen Dynamik geprägt, obwohl es sich um eine sehr "traditionelle" Partnerschaft handelt. Dominierende Sektoren in der Handelsbilanz sind die Luftfahrttechnik, der Maschinen- und Anlagenbau, der Automobilsektor, Elektro- und Elektronikgeräte, die chemische und pharmazeutische Industrie sowie die Medizintechnik. Beträchtliche Wachstumsraten erzielen auch die Ernährungswirtschaft und die erneuerbaren Energien.
Deutschland ist einer der größten ausländischen Investoren in Frankreich
Frankreich ist aber nicht nur als Handelspartner interessant für Deutschland, sondern auch als Investitionsstandort. Deutsche Unternehmen gehören zu den wichtigsten ausländischen Investoren und schaffen jedes Jahr mehrere Tausend Arbeitsplätze. Derzeit haben über 3.100 deutsche Unternehmen eine Niederlassung oder Tochtergesellschaft in Frankreich, davon sind rund 800 Unternehmen aus Bayern.
Deutsche Unternehmen sind überwiegend zufrieden mit ihrem Engagement in Frankreich, wie die Studie "Geschäftslage und Erwartungen deutscher Unternehmen in Frankreich" beweist. Die Studie ist kostenlos bei der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer erhältlich und liefert deutschen Unternehmen, die in Frankreich investieren möchten wertvolle Informationen zu Erfolgsfaktoren für ihr Frankreichgeschäft.
Erneuerbare Energien und Bio-Nahrungsmittel: Chance für deutsche Unternehmen
Energiepolitik ist auch in Frankreich eines der zentralen Themen. Frankreich liegt weltweit an der Spitze bei der Stromproduktion aus Kernenergie. Die französische Regierung hat sich indes bis 2020 zum Ziel gesetzt, einen Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch von rund 25 Prozent zu erreichen. Im Bereich der Energieeffizienz bestehen große Einsparpotenziale vor allem im Gebäudebau. Bei erneuerbaren Energien und Energieeffizienz wird deutsches Know-how sehr geschätzt.
Passend zum Umweltbewusstsein etabliert sich auch zunehmend das Gesundheitsbewusstsein jenseits des Rheins: Die Bio-Branche erlebt einen Boom, wie ihn Deutschland bereits vor einigen Jahren kannte. Insgesamt hat sich der Markt in zehn Jahren vervierfacht, die "Agence Bio" beziffert die Zahl der Bio-Konsumenten auf 60 Prozent der Bevölkerung. Frankreich importiert rund ein Drittel seiner Bio-Nahrungsmittel, es ist der zweitgrößte Markt in der EU. Ganz vorne liegen dabei Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau, gefolgt von Milchprodukten, Eiern, Öl und Getreide. "In Frankreich wird das Thema Qualität und gesunde Ernährung immer mehr zum Thema, nicht zuletzt auch wegen einiger Lebensmittelskandale", sagt Philipp Friedberg, Geschäftsführer der Kelterei Elm. Er war Teilnehmer des Exportförderprogramms, das die AHK Frankreich im Auftrag der deutschen Bundesregierung in Frankreich durchführte: Deutsche Unternehmen der Biolebensmittel-Branche wurden in Frankreich mit französischen Unternehmen zusammengeführt, um Geschäftsbeziehungen zu initiieren.
In diesem Jahr führt die AHK Frankreich Exportförderprogramme in dem Bereich Energieeffizienz in der Industrie in Montpellier in der südfranzösischen Region Languedoc-Roussillon durch. Wally Lindermeir, Leiterin der Marketingabteilung der AHK Frankreich, ist verantwortliche Ansprechpartnerin: "Interessierte deutsche Unternehmen können direkt Kontakt mit uns aufnehmen."
Frankreich ist aber auch für deutsche Dienstleistungsunternehmen zunehmend interessant, denn die Wirtschaft erfährt einen größeren Strukturwandel mit einem Trend zu Dienstleistungen, während der Anteil der Industrie tendenziell zurückgeht. Ein starker Wachstumstrend kennzeichnet vor allem die unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Zum Großteil handelt es sich um Beratungs- und Serviceleistungen.
Die AHK Frankreich macht fit für den französischen Markt
Wer nicht gleich in Frankreich eine Gesellschaft gründen will, kann sich erst einmal Marktinformationen beschaffen oder eine individuelle Geschäftspartnerrecherche durchführen lassen. Zur Vertriebsunterstützung bietet die AHK Frankreich auch eine Geschäftspräsenz in Paris an. Will sich ein deutsches Unternehmen auf den französischen Markt erst einmal einlassen, so sollte es sich gut darauf vorbereiten. Und hierzu gehört mehr als nur Sprache, hierzu gehören auch Kenntnis und Verständnis für die jeweilige andere Kultur. Die AHK Frankreich bietet seit vielen Jahren Managerschulungen im Bereich der interkulturellen Kompetenz an. Aber es gibt nicht nur kulturelle Unterschiede. Das französische Sozial- und Arbeitsrecht unterscheidet sich sehr von dem deutschen Regelwerk, hier hilft die rechts- und Steuerabteilung der AHK Frankreich mit Informationen.
Seit über 55 Jahren berät die AHK Frankreich mit Sitz in Paris und einem Verbindungsbüro in Berlin Unternehmen bei Ihrem Eintritt ins Frankreichgeschäft und leistet konkrete Hilfestellung bei allen Fragen der Markterschlieβung. Zum Dienstleistungsportfolio gehören neben Rechts- und Steuerinformationen und Geschäftspartnersuche auch Umweltberatung, Angebote zur Aus- und Weiterbildung mit einer Vielzahl an Seminaren und Kursen, eine deutsch-französische Stellenbörse sowie aktuelle Wirtschaftsinformationen und diverse Publikationen. Schließlich stellt die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer auch eine Plattform für neue Geschäftsaktivitäten dar, denn sie ermöglicht ihren 850 Mitgliedern die Integration in das größte deutsch-französische Netzwerk von Unternehmen, Institutionen und Partnern sowie den Kontakt zu potentiellen Geschäftspartnern.
(Text: Alexandra Seidel-Lauer, Leiterin der Medienabteilung, Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer Paris)
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