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Fokus auf ... Griechenland

Trotz der weiterhin anhaltenden Wirtschaftskrise in Griechenland und in Europa sind die Nachrichten aus dem deutsch-griechischen Wirtschaftsraum nicht nur negativ. Einen weiteren positiven Impuls will das Griechenland-Forum am 8. Mai 2013 in München setzen.

Die deutsch-griechischen Geschäftstätigkeiten halten sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Insbesondere heute, wo sich die griechische Wirtschaft in einem Übergangsstadium befindet, strebt sie nach Unterstützung, um wieder auf Wachstumskurs zu gelangen. Wie die deutsche Bundesbank offiziell bestätigt, sprechen die Zahlen für sich. In Griechenland sind circa 164 deutsche Unternehmen mit 35.000 Mitarbeitern aktiv, die einen jährlichen Umsatz von neun Milliarden Euro vorweisen. Obwohl das Klima in Griechenland durch die tatsächliche Wirtschaftskrise weiterhin belastet ist, gibt es zahlreiche deutsche Unternehmen, die weiterhin in diesen Standort investieren. Ein ausgezeichnetes Beispiel hierfür ist die Allianz AG, die mit einer Kapitalerhöhung von 134 Millionen Euro ihre Tochtergesellschaft in Griechenland unterstützt hat, als diese sich, aufgrund ihrer Beteiligung am PSI Programm, in Not befand. Ein eindeutiges Zeichen für das bestehende Vertrauen in den griechischen Versicherungsmarkt. Diesem Beispiel folgten auch der Unternehmenskomplex Boehringer-Ingelheim, der vor kurzem 24 Millionen Euro in den Standort Griechenland investierte sowie Robert Bosch mit 30 Millionen Euro.

Deutschland ist weiterhin der wichtigste Handelspartner Griechenlands, auch wenn, aufgrund der internationalen Wirtschaftskrise 2012 im Vorjahresvergleich ein Handelsrückgang von sieben Prozent zu verzeichnen war. Dies bestätigt das deutsche Statistische Bundesamt Destatis. Nicht außer Acht zu lassen ist die Tatsache, dass die Zahlungsunfähigkeit Griechenlands als Folge der Wirtschaftskrise den deutsch-griechischen Handelsaustausch erschwert hat, da viele ausländische Unternehmen nur noch Barbezahlungen akzeptieren. Der Schluss liegt nahe, dass sobald sich das Klima im Land verbessert, dies einen positiven Einfluss auf die deutsch-griechischen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen haben wird, Verhältnisse die an vor 2009 erinnern werden.

Wichtigste Handelsgüter, die Griechenland nach Deutschland exportiert, sind pharmazeutische Produkte, Geräte zur Stromerzeugung, Aluminium und Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs. Diese Handelsgüter sind durchaus zukunftsträchtig, denn in deren Umänderung und Standardisierung liegt eine erhöhte Gewinnspanne, die noch auszunutzen ist. Ein Motiv, das jedes ausländische Unternehmen, das nach günstigen Investitionsstandorten im Rahmen eines Expansionsvorhabens sucht, nicht verachten sollte. Ein weiterer wichtiger Anziehungspunkt für ausländische Unternehmen sind die voranschreitenden Unternehmensprivatisierungen, die dem Staat auferlegt wurden. Mit Hilfe der Vereinfachung der Bürokratie und einem konstanten und einfachen Steuersystem, an denen täglich gearbeitet wird, können ausländische Firmen die benötigte Sicherheit in Griechenland vorfinden. Auch im Bereich der öffentlichen Bautätigkeit wird es ab dem zweiten Quartal 2013 einige Investitionschancen geben, dank der Wiederaufnahme der Tätigkeit bei den vier großen Autobahnen. Außerdem steht die Realisierung zahlreicher anderer Projekte wie Abfallverwaltungsprojekte, Flughafen- und Hafenmodernisierungen an.

Außenhandel

Im Jahr 2012 legten die griechischen Warenexporte ohne Schiffe und Brennstoffe nach Angaben der griechischen Zentralbank um 3,7 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode zu. Werden Brennstoffe und Schiffe mitberücksichtigt, steigerten sie sich sogar um 8,8 Prozent. Während die Lieferungen an traditionelle Handelspartner - wie zum Beispiel Deutschland, Italien, Frankreich, Bulgarien, Rumänien - nachließen, wurden sie durch höhere Exporte in neu erschlossene Märkte (USA, Russland, die Türkei, Länder des Nahen Ostens, Japan, China, Nordafrika, Indien) mehr als kompensiert.

Außenhandel Griechenland (in Mio. Euro; reale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in Prozent)

 

2012

2011

Veränderung 2012/2011 in %

Importe (inkl. Schiffe und Brennstoffe)

47.600,4

47.459,6

0,3

Exporte (inkl. Schiffe und Brennstoffe)

22.017,6

20.230,6

8,8

Handelsbilanzsaldo

-19.582,7

-27.229,1

-28,1

Quelle: Griechische Zentralbank

Das geringere verfügbare Einkommen wirkte sich bremsend auf die Importe ohne Schiffe und Brennstoffe aus (-14,9 Prozent). Mit Schiffen und Brennstoffen stiegen sie moderat um 0,3 Prozent.

Außenhandel Griechenland (in Mio. Euro; reale Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in Prozent)

 

2012

2011

Veränderung 2012/2011 in %

Warenimporte (ohne Schiffe und Brennstoffe)

22.173,7

26.079

-14,9

Warenexporte (ohne Schiffe und Brennstoffe)

13.853,5

13.347,8

3,8

Handelsbilanzsaldo

-8.320,1

-12.731,2

-34,6

Quelle: Griechische Zentralbank

Das deutsch-griechische Handelsvolumen lag nach Angaben des deutschen Statistischen Bundesamtes Destatis für das Jahr 2012 bei 6,5 Milliarden Euro, etwa 7,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Stärker betroffen waren die deutschen Lieferungen  (-7,8 Prozent). Die deutschen Bezüge aus dem mediterranen Land verzeichneten ein Minus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Deutschland nahm auch 2012 laut der griechischen statistischen Behörde EL.STAT. seinen traditionellen ersten Platz in der Rangordnung der griechischen Handelspartner ein (ohne Brennstoffe). An zweiter Stelle kommt Italien, gefolgt von den Niederlanden.

Griechenlands wichtigste Handelspartner, Importe 2012 (ohne Brennstoffe)

Land

Summe in Mrd. Euro

Deutschland

4,4

Italien

3,5

China

2,3

Niederlande

2,1

Frankreich

1,9

Süd Korea

1,9

Belgien

1,2

Spanien

1,2

Bulgarien

1,1

Vereinigtes Königreich

1,1

Quelle: EL.STAT

Griechenlands wichtigste Handelspartner, Exporte, 2012 (ohne Brennstoffe)

Land

Summe in Mrd. Euro

Italien

1,9

Deutschland

1,7

Bulgarien

1,1

Zypern

1,0

Vereinigtes Königreich

0,8

Türkei

0,8

USA

0,7

Frankreich

0,6

Rumänien

0,6

Russland

0,5

Quelle: EL.STAT

Enderzeugnisse (39,8 Prozent) und Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs (19,8 Prozent) prägten im vergangenen Jahr 2012 die Güterstruktur der Lieferungen nach Deutschland. Die absatzstärksten Güter waren pharmazeutische Erzeugnisse (13,8 Prozent vom griechischen Gesamtabsatz nach Deutschland), Halbzeuge aus Aluminium (5,9 Prozent) sowie Geräte zur Elektrizitätserzeugung (5,6 Prozent).

Bei den deutschen Warenlieferungen dominierten Enderzeugnisse (66,2 Prozent) und Vorerzeugnisse (10,2 Prozent), so Destatis. Die wichtigsten Warengruppen nach Warenuntergruppen (EGW 2002) waren pharmazeutische Erzeugnisse (15,4 Prozent der Gesamtlieferungen) und Geräte zur Elektrizitätserzeugung (4,7 Prozent). Der Anteil von Personenkraftwagen und Wohnmobilen schrumpfte auf nur 2,6 Prozent von 12 Prozent im Jahr 2008 und 6,4 Prozent in 2010.

Griechenland - Bayern

 

WAREN-BENNENUNG

Import Bayerns aus Griechenland

Export Bayerns nach Griechenland

 

Dezember 2012

Jan./Dez. 012

Dezember 2012

Jan./Dez.2012

 

KG

EUR

KG

EUR

KG

EUR

KG

EUR

Summe Nahrungsmittel tierischen Ursprungs

187751

840149

2 991 619

15 518 314

4 027 584

8 256 763

49 138 810

96 484 779

Summe Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs

6 672 036

6 098 542

 71 689 101

 87 685 251

2 720 693

 2 112 466

 24 143 038

 27 055 536

Summe Genussmittel

 422 180

 873 899

 4 240 075

 7 875 854

 351 355

 489 150

 24 005 457

 23 641 776

Summe Ernährungs-wirtschaft

7 281 967

7 812 590

 78 920 795

111 079 419

7 099 632

 10 858 379

 97 287 305

147 182 091

Summe Rohstoffe

 716 970

 128 894

 17 000 380

 5 162 516

41 308

 16 254

 1 379 214

 549 897

Summe Halbwaren

1 518 761

 208 757

 9 772 999

 8 841 800

182 959

 251 398

 3 572 047

 4 848 651

Summe Fertigwaren- Vorerzeugnisse

 332 035

 1 064 562

 5 999 435

 20 386 058

2 569 642

 2 171 891

 37 199 106

 43 049 448

Summe Fertigwaren- Enderzeugnisse

 990 661

 9 259 468

 16 763 535

119 844 990

2 484 653

 27 784 301

 28 058 226

307 599 053

Summe Fertigwaren

1 322 696

10 324 030

 22 762 970

140 231 048

5 054 295

 29 956 192

 65 257 332

350 648 501

 Aus der oben aufgeführten Tabelle geht hervor, dass insbesondere Nahrungsmittel tierischen Ursprungs von Bayern nach Griechenland ausgefahren werden, im Gegensatz zu den Nahrungsmitteln pflanzlichen Ursprungs, wo hingegen größere Mengen Bayern aus Griechenland importiert. Bei den Genussmitteln ist eindeutig, dass Bayern nach Griechenland weitaus mehr exportiert als es importiert. Bei den Rohstoffen und Halbwaren ist die Situation genau umgekehrt. Größere Mengen werden von Griechenland nach Bayern ausgefahren als Griechenland von Bayern einfährt. Schließlich kommt man beim Betrachten der Zahlen der Fertigprodukte zu dem Schluss, dass Bayern mehr Fertigprodukte nach Griechenland exportiert als dass es importiert.+++ Text: Elisa Liouta, Deutsch-Griechische Industrie- und Handelskammer

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