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Fokus auf... Indien

Indischer Hattrick - 9% Wachstum in drei aufeinander folgenden Jahren

Ein starker Endspurt der indischen Landwirtschaft sorgte im abgelaufenen indischen Finanzjahr 2007/2008 für die neun vor dem Komma! Nach den hervorragenden Wirtschaftsjahren 2005/2006 und 2006/2007 mit Wachstumsraten in Höhe von 9,4% und 9,6% schließt auch das Wirtschaftsjahr 2007/2008 mit einem Anstieg des Bruttosozialproduktes von 9,0% ab. Doch die Wachstumsaussichten sind getrübt Dank der weltweit stark gestiegenen Rohöl- und Grundnahrungsmittelpreise.

Während der Subkontinent beim Rohöl von Importen abhängig ist, kann die Grundnahrungsmittelversorgung komplett autark durch die eigene Landwirtschaft sicher gestellt werden. Doch auch hier tragen die stark gestiegenen Energiekosten zu einem wohl kaum mehr rückläufigen Preisanstieg bei. Das Resultat: Die Inflationsrate auf dem indischen Subkontinent, Ende Mai 2008 bei 8,1%, hat die indische Wachstumsprognose von 8,5% bis 9,0% fast eingeholt, und mit im Juni 2008 vollzogenen Preiserhöhungen für Benzin und Diesel möglicherweise bald auch überholt.

Insbesondere die Wachstumsdellen im herstellenden Gewerbe sowie im Baubereich haben das indische Bruttosozialprodukt im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2007/2008 stärker als erwartet nach unten gedrückt. Das unerwartet gute Ergebnis der indischen Landwirtschaft hingegen, in der nach wie vor zwei Drittel der arbeitenden indischen Bevölkerung direkt oder indirekt beschäftigt sind, hat ein stärkeres Abrutschen des indischen Wirtschaftswachstums unter die 9%-Marke verhindert.

Das letzte Quartal 2007/2008 zeigt die Problembereiche deutlich auf

Besonders der herstellende Bereich hat im Vergleich der beiden jeweils letzten Quartale der indischen Finanzjahre 2006/2007 und 2007/2008 kräftig Federn lassen müssen. Belief sich das Wachstum der herstellenden Industrie von Januar bis März 2007 noch auf eindrucksvolle 12,8%, so sind die 5,8% in den vergleichbaren drei Monaten diesen Jahres sicher ein Grund zur Besorgnis bei der Betrachtung der im Vergleich zu den letzten drei Jahren eher ernüchternden Prognose eines Gesamtwirtschaftswachstums von 8,5% bis 9,0%. Der trotzdem recht optimistische Ausblick für das laufende Finanzjahr liegt hauptsächlich an den riesigen Investitionen in Höhe von 37,5% des indischen Bruttosozialproduktes in den Ausbau von Produktionskapazitäten im abgelaufenen Wirtschaftsjahr, die sich in gesteigerten Produktionsraten und damit in einem stärkeren Wachstum des herstellenden Bereiches im laufenden Wirtschaftsjahr auswirken sollen.

Die industrielle Entwicklung bietet ein riesiges Potential auf dem Subkontinent

Steigende Energiekosten lassen auch den Subkontinent immer stärker über die Nutzung erneuerbarer Energiequellen nachdenken. Hinzu kommt eine stark wachsende Mittelschicht, die konsumieren will und – je nach Sichtweise der Unternehmen und ihren Produkten – zwischen 200 Mio. und rund 400 Mio. Menschen stark ist. Dies entspricht in etwa der Konsumenten-Stärke der EU. Ein riesiger Absatzmarkt mit Technologie-Bedarf aus Deutschland sowie Unternehmen, die kostengünstig zuliefern können, diese beiden Argumenten stehen bei deutschen Unternehmern im Vordergrund, wenn sie den indischen Subkontinent besuchen, wie dies beispielsweise Ende November diesen Jahres eine bayrische Delegation unter Leitung von Emilia Müller, bayrische Ministerin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie plant. Stark vertreten in Indien sind bereits die deutsche Automobil- und Maschinenbau-Industrien, die Verpackungs-, Elektronik- und Elektrik-Industrie, die Energie-Branche, konventionell und alternativ sowie die Umwelt-Industrie finden in Indien derzeit beste Geschäftsbedingungen, die branchenübergreifend als ’gut’ zu bezeichnen sind.

Bildunterschriften: Das indische Finanz- und Wirtschaftszentrum Mumbai aus luftiger Höhe (Foto: Anne Krieckhaus)

(Autor: Achim Rodewald, Editor – ’Deutsch-Indische Wirtschaft’, Deutschsprachige Publikationen, Umwelt Area Manager – Erneuerbare Energien, Deutsch-Indische Handelskammer (IGCC), Hauptgeschäftsstelle Mumbai, Stand: Juni 2008)

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