Nicht nur fußballerisch ist das Interesse der Jordanier an Deutschland und speziell an Bayern groß (der FC Bayern hat hier mehrere Tausend Anhänger und die Damenmannschaft besuchte schon zweimal das Land). Viele jordanische Fachkräfte bieten ein wertvolles Potential für den bayerischen Arbeitsmarkt. Aber auch für das Außenhandelsgeschäft und Investitionen kann das Königreich am Jordan (dessen Oberhaupt übrigens sogar schon mal bei StarTrek mitspielte), interessant sein.
Überregionale Handelsdrehscheibe
Prof. Dr. Anton Mangstl, Vizepräsident der Deutsch-Jordanischen Universität, berichtet bei der Auftaktveranstaltung von seinen Erfahrungen und gewährt Einblicke in die jordanische Wirtschaft. Diese ist stark dienstleistungsgeprägte und hat sich trotz politischer Spannungen in der Region in den letzten Jahren zu einer überregionalen Handelsdrehscheibe entwickelt. Die zentrale Lage des Landes nutzen bereits zahlreiche ausländische Firmen um ihre Aktivitäten in der Region von Jordanien aus zu organisieren. Durch mutige Reformen hat sich das Königreich zu einem wirtschaftlichen Vorreiter in der arabischen Welt entwickelt. Das Land will die öffentliche Haushalte konsolidieren und sich in den Weltmarkt integrieren. Seit 12 Jahren besteht ein Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union. Jordanien besitzt nur wenige Rohstoffe und ist zudem das vierwasserärmste Land der Welt. Neben Energie importiert das Land vorwiegend Transportausrüstungen, Maschinen und Nahrungsmittel. Acht Prozent der Importe stammen bislang aus Deutschland.
Viel Resonanz auf internationales Frühstück
Ins Leben gerufen wurde die neue Veranstaltungsreihe aufgrund des positiven Echos auf das Internationale Frühstück, das die IHK Ingolstadt seit einem Jahr anbietet. Insgesamt 140 Teilnehmer kamen 2014 zu den verschiedenen Themenschwerpunkten, Exportkontrolle, Identifikationsnummer, Beschaffung und interkulturelles Management, wie Jonas Klein von der IHK München und Oberbayern berichtet. Dabei profitierten die Teilnehmer nicht nur von der Expertise der jeweiligen Referenten, sondern sie nutzten das Frühstück auf zum Netzwerken und für den Erfahrungsaustausch untereinander. Aufgrund dieser guten Resonanz entstand die Idee zu der neuen Veranstaltungsreihe, so Klein. „Neben den Frühstücksrunden, bei denen weiter Themen im Mittelpunkt stehen, wollen wir nun auch noch Ländern in den Fokus nehmen.“ Nach Jordanien, werden dies dann zunächst Polen und Russland sein. Aber eine Fortsetzung schließt Klein nicht aus. „Sollte die neue Reihe ähnlich gut angenommen werden, wie unser Internationales Frühstück, wollen wir sie im zweiten Halbjahr weiterführen“, verspricht er.
Die Teilnahme ist für bayerische Unternehmen kostenlos, jedoch wird um eine Voranmeldung gebeten: