Das ist das Ergebnis der ersten gemeinsamen Konjunkturumfrage von zehn Auslandshandelskammern (Frühjahr 2006). Befragt wurden 978 Manager zu der Zufriedenheit hinsichtlich der Standortbedingungen, der Wirtschaftslage und den konjunkturellen Aussichten in insgesamt 14 Ländern in Mittel-, Ost und Südosteuropa. Ungarn würden 80 Prozent der Befragten wieder als Standort wählen.
Das kommt nicht von ungefähr: Ungarns Bruttoinlandprodukt (BIP) hat sich nach dem EU-Beitritt im Jahre 2004 von 3,4 % (2003) auf 4,6 % in 2004 verbessert. Im Jahre 2005 hat sich das BIP auf 4,1 % leicht abgeschwächt. Aktuell verzeichnet Ungarn ein Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2006 von 4,6 %. Insgesamt wird für das Jahr 2006 ein Wachstum des BIP von 4,5 % prognostiziert. Getragen wird dieses Wachstum insbesondere durch die Bauindustrie, die mit rund 12 % so stark gewachsen ist wie noch nie. In der Industrie wird ein Plus von 7,5 % und im Handel ein Wachstum von 4 % erwartet. Die Produktion in der Landwirtschaft wird wahrscheinlich stagnieren.
Die wirtschaftlichen Aussichten für das Jahr 2006 sind relativ gut. Es wird von einer Verschiebung des Wachstumsschwerpunktes von der Außen- zur Binnenwirtschaft zu erwarten sein. Durch die Verringerung der Einkommenssteuer und der Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes von 25 % auf 20 % verfügt der durchschnittliche ungarische Privathaushalt über 6,0 %- 6,5 % mehr Nettogehalt.
Die Inflationsrate verringerte sich im Jahr 2005 von 6,8 % (2004) auf 3,6 %. Dazu beigetragen haben vor allem die moderaten Lohnsteigerungen im vergangenen Jahr. Grund hiefür ist das relativ große Arbeitsangebot am Markt. Die Arbeitslosenquote ist von 6,1 % in 2004 auf 7,2 % in 2005 gestiegen. Dieser Wert wird ebenfalls für das Jahr 2006 prognostiziert.
Weniger erfreulich ist derzeit die Entwicklung des Staatshaushaltes. Statt des ursprünglich angestrebten Rückgangs auf 3,6 % des BIP stieg das Haushaltsdefizit gemäß des von der EU angewandten Berechnungsstandards auf 6,2 %. In der EU weisen sonst nur Portugal und Griechenland annähernd so hohe Defizite auf. Die EU hat – anders als bei diesen Ländern – gegenüber Ungarn keine direkten Sanktionsmöglichkeiten, weil es noch nicht zur Eurozone gehört. Und dies wird wohl auch nicht vor 2010 der Fall sein.
Deutschland ist mit Abstand der wichtigste Wirtschaftspartner Ungarns. Knapp 30 % des Außenhandelsvolumen, also die Summe von Einfuhren und Ausfuhren, entfallen auf Deutschland. Rund ein Drittel der ausländischen Direktinvestitionen kommen ebenfalls aus Deutschland. Der Freistaat Bayern ist mit einem Anteil von knapp 30 % (3,9 Mrd. EUR) an den deutschen Ausfuhren nach Ungarn und einem Anteil von 26 % (3,7 MRD EUR) an den deutschen Einfuhren nach Ungarn absoluter Spitzenreiter.
(Text: Frank Dollendorf, Leiter EIC München)
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