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Fokus auf... Weltleitmesse Biofach

Als Zukunftsbranche mit außerordentlichen Wachstumszahlen lobte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt kürzlich den Bio-Sektor und verwies auf dessen Marktchancen. In Nürnberg bietet sich mit der Weltleitmesse Biofach vom 11. bis 14. Februar die Chance, auch international mit Fachpublikum und Geschäftspartnern ins Gespräch zu kommen. Die Niederlande stehen 2015 dabei besonders im Fokus. Besondere Aufmerksamkeit dürfte auch der bislang größte geförderte Gemeinschaftsstand auf sich ziehen, an dem sich 45 Jungunternehmen mit ihren frischen Ideen und Innovationen präsentieren.

Die boomende Biobranche verzeichnete 2014 einen Jahresumsatz von 7,5 Milliarden Euro, weltweit wird das Volumen derzeit auf etwa 50 Milliarden Euro geschätzt. Seit 1990 findet die Fachmesse für ökologische Konsumprodukte in Nürnberg statt, auch dieses Jahr wieder zusammen mit der Vivaness, der internationalen Fachmesse für zertifizierte Naturkosmetik. Das Messe-Duo erwartet in diesem Jahr rund 42.000 Fachbesucher aus aller Welt, fast 2.300 Aussteller sind angemeldet, 70 Prozent davon sind international.

Food for Thought – Bio-Nahrung für den Kopf

Während der Messe findet auch der weltweit größte Bio-Branchenkongress statt. Dieser bildet eine einzigartige Plattform für Wissens- und Informationsaustausch und erreicht mit rund 100 Vorträgen und Diskussionsrunden mehr als 6.500 Teilnehmer. Diese diskutieren Themen, die bewegen, und gestalten die Zukunft des globalen Marktes und der Bio-Bewegung sowie die Politik mit. Der Besuch der Kongressveranstaltungen ist für Messebesucher und Aussteller kostenfrei. In insgesamt sieben Foren gliedert sich der Kongress, das Schwerpunktthema lautet dieses Jahr „Organic 3.0 – gute Rahmenbedingungen für mehr Bio.“ Die Vorträge und Diskussionen beschäftigen sich dabei unter anderem mit der Entwicklung des Organic-Sektors in unterschiedlichsten Regionen, wie Brasilien, den USA, Mittel- und Osteuropa sowie in China und Indien. Der Kongress geht aber auch der Frage nach: „Who pays for cheap food?“ Und bereits am ersten Tag widmet sich Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker der Nachhaltigkeit im Öko-Landbau.

Auch die Vivaness wird von verschiedenen Veranstaltungen begleitet, etwa über den italienischen Kosmetikmarkt oder Trends auf dem Naturkosmetikmarkt in Frankreich sowie zum Thema Zertifizierung.

Auf der Biofach bildet das Gastland Niederlande den diesjährigen Schwerpunkt. Auch in unserem Nachbarland liegt die Biobranche voll im Trend und erzielt in diesem Segment einen jährlichen Umsatz von über 1 Milliarde Euro, der Zuwachs 2013 liegt bei sechs bis acht Prozent, noch stärker ist er im Bereich des Naturkostfachhandels. Der niederländische Markt bietet viel Potential, auch für deutsche Unternehmen. Bavo van den Idsert, Direktor des niederländischen Bio-Dachverbands Bionext, blickt optimistisch in die Zukunft: „Immer mehr Verbraucher gehen in Naturkostgeschäften und Bio-Supermärkten einkaufen, weil es dort das breiteste Angebot an Bio-Produkten und gesundheitsorientierten Waren gibt.“ Der Export niederländischer Bio-Produkte ist 2013 sogar um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

45 Jungunternehmen am geförderten Gemeinschaftsstand

Vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird der Gemeinschaftsstand in Halle 9 (Stand 341), das dadurch Newcomern mit innovativen Produkten oder Dienstleistungen aus dem Lebensmittelsektor ermöglichen will, ein hochqualifiziertes Fachpublikum direkt anzusprechen. Das Exportgeschäft der Unternehmen wird so angekurbelt und zugleich der Standort Deutschland gestärkt. Die geförderten Firmen müssen ihren Sitz und Geschäftsbetrieb in Deutschland haben, dürfen nicht älter als zehn Jahre sein und die EU-Definitionen für kleine Unternehmen erfüllen - also weniger als 50 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von unter 10 Millionen Euro haben.

Vegan wird als Trend immer beliebter und nicht nur der Einzelhandel, auch die Gastronomie stellt sich auf die Nachfrage nach veganen Produkten verstärkt ein. So stieg der Umsatz bei Artikeln wie Tofu oder vegetarischen Brotaufstrichen im ersten Halbjahr 2014 um 20 beziehungsweise knapp 30 Prozent. Dem Umstand, dass eine Ernährungsweise ohne tierische Produkte nach Alternativen verlangt, verdankt das stetig wachsende Vegan-Segment eine große Bandbreite an innovativen Produkten. Auf der Biofach ist Vegan das Thema einer der drei Erlebniswelten. Die anderen Erlebniswelten widmen sich Wein und Olivenöl. Die Erlebniswelten bieten die Gelegenheit, sich unmittelbar von der Qualität biologisch produzierter Lebensmittel zu überzeugen, während am Neuheitenstand nicht nur innovative Kreationen sondern auch neuwertige Verpackungskonzepte begutachtet werden können.

 „Mit ohne bitte…“

Hier sind die Besucher ganz dicht am Puls der Branche: Einkäufer, Entscheider und die Vertreter der internationalen Presse informieren sich hier über die Neuheiten der Bio-Welt und können in jeder Kategorie ihren Favoriten für den Best New Product Award wählen. Dieses Jahr verleiht die Biofach außerdem einen zusätzlichen Award in der Trendkategorie „Free From“. Es geht hierbei um Lebensmittel, bei denen bestimmte Inhaltsstoffe bewusst weggelassen werden, damit diese gut vertragen werden. Bio-Hersteller haben auf der BIOFACH 2015 erstmalig die Möglichkeit, glutenfreie und laktosefreie Produkte sowie Produkte ohne Weizen, Soja, Milch, Nuss, Ei oder Hefe in einer eigenen Kategorie am Neuheitenstand zu präsentieren. Die Bio-Branche zeigt damit ihre Kompetenz auf diesem Feld sowie die natürlich dazugehörige Genuss-Vielfalt.

Auch die Personalisierung von Produkten liegt im Trend. Diesem Kundenwunsch kommt zum Beispiel die Firma mychipsbox entgegen. Sie bietet Chips aus besten Zutaten, in eigener Manufaktur handverlesen verpackt und frisch geliefert. Die verschiedenen Geschmacksrichtungen können die Kunden über einen Online-Shop selbst zusammenstellen. Von klassischen Gewürzen wie Paprika oder Onion bis hin zu den exotischsten Geschmacksrichtungen wie CremaCatalana oder Joghurt & Heidelbeere reicht die Vielfalt. Dieses Unternehmen ist eines der 45 Aussteller am geförderten Gemeinschaftsstand in Halle 9.

(Quelle: NürnbergMesse/Biofach).