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Afrika – Chance oder Wagnis?

Netzwerke, Fördermöglichkeiten, Geschäftschancen

 

Bayreuth (04.02.2019) - Kennen Sie Afrika? Aus Ihrem Urlaub vielleicht, aus Medienberichten sicher. Aber kennen Sie diesen so vielfältigen Kontinent auch als einen mit interessanten Märkten, mit einer innovativen Start-up-Szene, die mit ihren Entwicklungen bereits im digitalen Zeitalter fest verankert ist?

In einer Reihe von Ländern gibt es eine selbstbewusste aufstrebende Mittelschicht, die politische Reformen anstrebt, um die Entwicklung ihrer Länder voranzutreiben. Beispiele dafür sind Äthiopien, das sich bis 2025 zum Leichtindustrie-Hub für Afrika entwickeln will, eine Bildungsinitiative für die Bevölkerung gestartet hat, ein jährliches BIP-Wachstum von 10 Prozent anstrebt und umfangreiche Infrastrukturprojekte begonnen hat. Ruanda ist zwar klein, aber ein sehr sicheres Land, das sich zum Hub für Digitalisierung im südlichen Afrika entwickeln wird. Es eignet sich auch als Ausgangspunkt für Geschäfte im östlichen Afrika. In Uganda und Tansania warten viele gut ausgebildete junge Menschen auf politische Reformen, die ihnen ermöglichen, ihre innovativen Ideen zu verwirklichen. Ägypten gilt als interessanter Beschaffungsmarkt für Vorhaben rund ums Mittelmeer.

Warum Afrika?

Hohe Wachstumsraten, Entwicklung von regionalen Märkten, eine gut ausgebildete, oft arbeitslose Mittelschicht, niedrige Arbeitskosten, der in vielen Ländern gute Ruf der Deutschen und der Abbau von Handelsschranken zwischen einzelnen Staaten sind einige Gründe, sich mit Afrika als Kontinent der Zukunft zu befassen. Chancen gibt es vor allem in den Bereichen Umwelttechnologien, Erneuerbare Energien, Infrastruktur, Medizintechnik, Bildung und Landwirtschaft.

Was zu beachten ist

Entscheidungsprozesse dauern sehr lange und oft spielt Korruption eine große Rolle. Regierungen haben geringe Kapazitäten und Kompetenzen in Verwaltungsprozessen. Ungeklärte Eigentumsfragen bei Ländereien behindern Investitionen. Ein langer Atem ist ebenso wie eine solide Finanzierung erforderlich. Kontakte vor Ort sind das A und O. Werkstudenten aus afrikanischen Ländern können hilfreich sein. Ausbildungs- und soziale Konzepte zur Einbindung von Familien öffnen Türen.

Und die Chinesen?

Für die  kürzlich veröffentlichte Studie „China in Afrika“ haben GTAI und AHK 500 deutsche Firmen befragt, die in Afrika aktiv sind. Chinesische Firmen haben Afrika fest im Griff, werden jedoch immer öfter mit höheren Anforderungen der Regierungen an Qualität und Zuverlässigkeit konfrontiert und suchen die Zusammenarbeit mit westlichen, vor allem deutschen, Planungsbüros und Experten. So kann eine trilaterale Kooperation ein Türöffner für den afrikanischen Markt sein. Die Studie zum Nachlesen finden Sie hier.

Informationsquellen und Ansprechpartner 

Die Bayerischen IHKs haben eine Informations- und Beratungsinitiative geschaffen, die interessierte Unternehmer bei ihren Vorhaben auf dem afrikanischen Kontinent unterstützt. Dazu gehören:

  • das Afrika-Informationsportal
  • das Afrika-Forum Bayern“, das im November 2018 erstmals in Nürnberg stattfand
  • das „Bayern Afrika Netzwerk“, das den Erfahrungsaustausch zwischen bayerischen Unternehmen, die bereits in Afrika tätig sind und solchen, die es werden wollen, anregt.

Die Netzwerke der deutschen Auslandshandelskammern sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH sind einige Ansprechpartner vor Ort: www.ahk.de und www.giz.de

Der Freistaat Bayern hat die Absicht, sein Netz der Auslandsrepräsentanten nach Nord- und Ostafrika zu erweitern.

Sowohl die Bundesregierung als das bayerische Wirtschaftsministerium, Kammern und Verbände planen in diesem Jahr Reisen auf den afrikanischen Kontinent. Termine und Ansprechpartner finden Sie im Internet.

Persönliche Beratung und Unterstützung erhalten Sie vom EZ-Scout in Bayern, Oliver Wagener, Tel.: 089/4566-8521, ez-scout(at)awz-bayern.de, den wir in der Ausgabe 10/2018 der „Oberfränkischen Wirtschaft“ vorgestellt haben.

Autorin: Cornelia Kern, IHK für Oberfranken Bayreuth, Text erschienen in der Oberfränkischen Wirtschaft 02/19