Brexit: Ein Zwischenfazit

Nürnberg - Seit 1. Februar 2020 ist Großbritannien kein Mitglied der EU und seit dem 1. Januar 2021 kein Teil des Binnenmarkts und der Zollunion mehr. Lesen Sie hier die Einschätzung des Wirtschafts- und Wissenschaftsreferats/Europabüro der Stadt Nürnberg.

Auch die Beendigung der „Fremdbestimmung“ und der Zahlungen an die EU schürten bei Brexit-Befürwortern die Hoffnung auf mehr Selbstbestimmung und die Verwendung der gesparten Zahlungen zum Beispiel für das Gesundheitssystem.

Allgemeine Kosten sind gestiegen

Die Realität sieht heute jedoch anders aus. Die britische Wirtschaft  kann die entstandenen Probleme selbst durch die neuen, zu schlechteren Bedingungen abgeschlossenen Handelsabkommen nicht lösen. Es muss zwar nicht mehr in den EU-Haushalt eingezahlt werden, aber auch die Gewinne aus dem erleichterten Handel auf dem Binnenmarkt bleiben aus. Zusätzlich stiegen nach dem Brexit der Aufwand und die allgemeinen Kosten für Zölle und Verwaltung.

Besonders das Gesundheitssystem, aber auch das Transportgewerbe, die Gastronomie und die Landwirtschaft leiden unter dem Brexit. Die Zuwanderungsraten sind weiterhin hoch, aber in vielen Sektoren fehlen durch verschärfte Zuwanderungsregeln europäische Arbeitskräfte.

Außerdem ist der Wert des Pfunds um etwa 10 Prozent gefallen und Großbritannien verliert auch in Deutschland als Handelspartner an Bedeutung.Die politische Lage Großbritanniens bleibt angespannt. Umfragen zeigen, dass in der britischen Bevölkerung immer mehr Menschen der Meinung sind, dass der Brexit kein Erfolg war und von der britischen Regierung mangelhaft umgesetzt wurde.


Quelle: Stadt Nürnberg (Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat / Europabüro), Newsletter IHK Nürnberg