Demnach haben sich die Geschäftslage und Erwartungen der Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) seit Beginn der Pandemie zwar wieder leicht verbessert. Unter dem Strich bleiben die Geschäfte in vielen Weltregionen aber noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt – und die Investitionstätigkeit der Unternehmen ist unter anderem wegen der vielfachen Reisebeschränkungen noch nicht wieder in Gang gekommen.
Geschäftslage wieder verbessert
Konkret berichten 32 Prozent der deutschen Auslandsunternehmen von guten Geschäften und 22 Prozent von schlechten. Die Geschäftslage der Betriebe liegt damit nach dem Einbruch im Frühsommer im Schnitt wieder im positiven Bereich – jedoch deutlich unter dem Wert von vor einem Jahr.
Entsprechend verhalten bewerten die deutschen Auslandsunternehmen die Konjunkturentwicklung der kommenden zwölf Monate in ihren Ländern vor Ort. Insgesamt rechnen 33 Prozent mit einer besseren, 34 Prozent mit einer schlechteren konjunkturellen Entwicklung. Je nach Weltregion zeigen sich hier jedoch große Unterschiede. So erwarten 51 Prozent der deutschen Unternehmen in China für die kommenden zwölf Monate einen Aufschwung, in der Eurozone dagegen nur 27 Prozent.
Noch lange nicht wieder auf Vorkrisenniveau
Von einer Rückkehr zur Normalität mit Blick auf die eigenen Geschäfte kann daher vielerorts noch keine Rede sein: Über alle Weltregionen hinweg gehen insgesamt lediglich 4 Prozent der deutschen Unternehmen davon aus, dass sich ihre Geschäfte schon 2020 normalisieren werden. Eine Ausnahme ist China, wo bereits ein Viertel der Betriebe wieder im Normalbetrieb arbeitet oder davon ausgeht, dies noch in diesem Jahr zu tun.
In der Eurozone rechnen 32 Prozent der Unternehmen für das Jahr 2021 mit einer Normalisierung ihrer Geschäftstätigkeit, 44 Prozent erst für 2022, und 19 Prozent erwarten dies sogar noch später.
Reiseeinschränkungen bleiben ein großes Problem
Die Gründe dafür sind vielfältig. Aktuell berichten 75 Prozent der deutschen Auslandsunternehmen von einer Belastung ihrer Geschäfte durch Reiseeinschränkungen – deutlich mehr als noch im Sommer (63 Prozent). 53 Prozent vermelden weniger Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen und 51 Prozent abgesagte Messen und Veranstaltungen.