Die deutschen Unternehmen blicken an ihren internationalen Standorten positiver in die Zukunft als noch im Herbst 2022 – aber mit sehr gedämpftem Optimismus. Das zeigen die Auswertungen des aktuellen AHK World Business Outlook.
Wie aus der Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter 5.100 Mitgliedsunternehmen der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) hervorgeht, weht nur ein laues konjunkturelles Lüftchen, wo nach drei weltweiten Krisenjahren ein kraftvoller Aufschwung zu erwarten gewesen wäre.
Mit Blick auf die Konjunkturentwicklung an ihren jeweiligen internationalen Standorten halten sich die Unternehmen, die für die kommenden zwölf Monaten ein Plus erwarten (28 Prozent), und die, die mit einem Minus rechnen (27 Prozent), in etwa die Waage.
"Zwar hat sich der Anteil der Optimisten damit um 11 Prozentpunkte gegenüber der Vorumfrage erhöht und der Anteil der Pessimisten um 20 Prozentpunkte verringert", sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Die Erwartungen bleiben aber insgesamt sehr verhalten. Von einem echten Boom ist meilenweit nichts zu sehen."
Perspektiven in China unsicher
Nach dem Ende der Null-Covid-Politik rechnen etwa in China 40 Prozent der dort aktiven deutschen Unternehmen mit einem kräftigen Aufschwung in den kommenden zwölf Monaten, 19 Prozent dagegen mit einer schwächeren Konjunkturentwicklung. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten dort 29 Prozent der Betriebe als gut und 22 Prozent als schlecht. Das ist unter dem Strich sogar eine pessimistischere Lagebeurteilung als noch im Herbst, zum Zeitpunkt der Vorumfrage (32 Prozent gut, 18 Prozent schlecht). Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Ende der Null-Covid-Politik beeinflusst die aktuelle Stimmung der Unternehmen noch negativ.
"Unwägbarkeiten um die zukünftigen Handelsbeziehungen zu China belasten auch unsere Unternehmen vor Ort", so Treier. "Die Diskussion über Decoupling, also das Loslösen vom chinesischen Markt, liegt wie Mehltau über dem China-Geschäft der dort aktiven Betriebe."
Positive Aussichten in Amerika
In den USA gehen die Unternehmen überwiegend von einer positiven Wirtschaftsentwicklung im laufenden Jahr aus. Lediglich in Mittel- und Südamerika stellen sich die dort vertretenen deutschen Betriebe auf eine schlechtere Konjunktur ein als noch im Herbst. Entsprechend haben sich dort auch die eigenen guten Geschäftserwartungen deutscher Unternehmen im Vergleich zum Herbst etwas abgeschwächt, bleiben aber unterm Strich im positiven Bereich. In Europa hingegen überwiegen noch immer die Pessimisten.
Gründe für die insgesamt lediglich gedämpfte Zuversicht der Unternehmen liegen in strukturellen Herausforderungen wie den geopolitischen Unsicherheiten und einem durch steigende Zinsen schwierigen finanziellen Umfeld. Das zeigt sich etwa in den mittelfristigen geopolitischen Herausforderungen und den zahlreichen Geschäftsrisiken, etwa dem Finanzierungsrisiko (von 25 Prozent der Befragten genannt).
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Quelle: DIHK