Hinweis:

Diese Meldung stammt aus dem Archiv. In archivierten Meldungen sind möglicherweise nicht mehr funktionierende Links zu anderen Websites enthalten. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Funktionalität der Links.

EU schützt europäische Hersteller durch Antidumpingzölle auf chinesischen Stahl

Brüssel (15.03.2018) Die Europäische Kommission hat am 8. Februar 2018 endgültig Antidumpingzölle auf korrosionsbeständigen Stahl aus China beschlossen, nachdem sie bereits im August 2017 vorläufige Zölle eingeführt hat. Eine Untersuchung hatte zuvor bestätigt, dass chinesische Hersteller ihre Ware zu Dumping-Preisen auf dem EU-Markt bringen.

Die Antidumpingzölle gelten für die nächsten fünf Jahre, sie liegen bei 17,2 bis 27,9 Prozent.

Beitrag der Europäischen Kommission vom 08.02.2018:

Korrosionsbeständiger Stahl wird vor allem in der Bauindustrie, im Maschinenbau sowie bei der Herstellung von geschweißten Rohren und von Haushaltsgeräten eingesetzt. Der Wert des EU-Marktes für korrosionsbeständigen Stahl wird auf 4,6 Mrd. Euro geschätzt; 20 Prozent des Volumens werden dabei von chinesischen Herstellern geliefert. Mit den heutigen Maßnahmen wird dem Druck auf die Verkaufspreise entgegengewirkt, der den Erzeuger in der EU, die hauptsächlich in Belgien, Frankreich, Polen und den Niederlanden ansässig sind, finanzielle Probleme verursacht hat.

Der Stahlsektor ist für die Wirtschaft der Europäischen Union von erheblicher Bedeutung und nimmt eine zentrale Stellung in den globalen Wertschöpfungsketten ein; außerdem bietet der Sektor Hunderttausenden Personen Arbeitsplätze. Der weltweite Überschuss der Produktionskapazitäten im Stahlsektor hat die Stahlpreise in den letzten Jahren auf ein unhaltbares Niveau gedrückt und schädliche Auswirkungen auf den Stahlsektor sowie die damit verbundenen Industrien und Arbeitsplätze gehabt. Die EU nutzt daher all ihre handelspolitischen Möglichkeiten, um faire Wettbewerbsbedingungen für ihre Erzeuger zu gewährleisten und Arbeitsplätze zu erhalten.

Gegenwärtig sind 53 Maßnahmen für Stahl- und Eisenerzeugnisse in Kraft, davon 27 für Produkte aus China. Im März 2016 hatte die Kommission eine Mitteilung veröffentlicht, in der eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der EU-Stahlindustrie vorgestellt wurden. Die verstärkte Nutzung von handelspolitischen Schutzinstrumenten war einer der Pfeiler der Strategie. Darüber hinaus beteiligt sich die Kommission an dem „Globalen Forum gegen Überkapazitäten“, das im November letzten Jahres ein ehrgeiziges Paket konkreter politischer Lösungen zur Bewältigung des Problems der weltweiten Überkapazitäten im Stahlsektor verabschiedete.

Quelle: Nachrichten der EU-Kommission, Bayern Handwerk International