BIHK-Chef Gößl: „Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit muss an erster Stelle stehen“
Wegen der extremen Verteuerung bei wichtigen Importgütern wie Energie, aber auch bei Halbleitern, sind die Importe noch einmal deutlich schneller gewachsen als die Exporte“, sagt Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK). „Angesichts des hohen Preisniveaus von Rohstoffen und Energie muss die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Bayerns an erster Stelle stehen: mit einer schnellen Umsetzung der Energiewende, weniger Bürokratie, mehr Investitionen in Fachkräfte und Infrastruktur, einer unternehmensfreundlichen Steuerpolitik“, so Gößl. „Die Entwicklung der Ein- und Ausfuhren zeigt aber deutlich, wie verflochten Bayern mit Europa und der globalen Wirtschaft ist und dies auch bleiben wird. Deutschland und die EU müssen den Freihandel stärken und für offene Märkte eintreten. Das erleichtert den Unternehmen die Diversifizierung ihrer Bezugsquellen. Neue Handelsabkommen wären ein wichtiges Signal“, sagt der BIHK-Chef.
EU bleibt wichtigste Exportregion
Insgesamt legten Bayerns Exporte um 14 Prozent auf 216 Milliarden Euro zu. Die EU bleibt mit einem Exportanteil von 52 Prozent Bayerns wichtigste Exportregion. Die Exporte in die USA (plus 26 Prozent) und nach Großbritannien (plus 17 Prozent) sind überdurchschnittlich gewachsen, die Ausfuhren nach China nur mäßig (plus 5 Prozent). Die EU-Sanktionen führten zu einem Einbruch der Exporte nach Russland um 50 Prozent.
Die wichtigsten Exportgüter Bayerns bleiben Maschinen und Fahrzeuge. Bei den Importen (insgesamt plus 18 Prozent auf 250 Milliarden Euro) gibt es die größten Zuwächse bei den Produktkategorien „elektronische Bauelemente“ (plus 48 Prozent), „Erdöl und Erdgas“ (plus 45 Prozent) sowie „Pkw und Wohnmobile“ (plus 42 Prozent). Bei den Importpartnern stechen China (plus 46 Prozent), Taiwan (plus 47 Prozent), Großbritannien (plus 32 Prozent), USA (plus 24 Prozent) und Kasachstan (plus 84 Prozent) heraus.