Hinweis:

Diese Meldung stammt aus dem Archiv. In archivierten Meldungen sind möglicherweise nicht mehr funktionierende Links zu anderen Websites enthalten. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Funktionalität der Links.

Iran-Abkommen: Bayerische Wirtschaft befürchtet Einbruch im Iran-Geschäft

München (09.05.2018) - Die Wirtschaft im Freistaat bedauert die Aufkündigung des Iran-Abkommens durch die Vereinigten Staaten, erklärt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK). Seit die Sanktionen gegenüber dem Land am Persischen Golf im Januar 2016 gelockert worden sind, haben allein die bayerischen Exporte laut BIHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen 2017 um 29 Prozent zugenommen.

„Geschäftsbeziehungen brauchen friedliche und sichere Rahmen-bedingungen. Das Potential des Irans als Markt für die bayerische Wirtschaft steht und fällt deshalb mit dem Abkommen“, so Driessen.
Mittelständler und Großunternehmen aus dem Freistaat haben die Chance genutzt und ihre Investitionen und Geschäftsbeziehungen umfassend ausgebaut. „Wir befürchten, dass nun neue Sanktionen der USA dieses Engagement wieder zunichtemachen. Entscheidend ist, welche Art von Sanktionen verhängt werden, insbesondere inwiefern die Banken und damit auch die Finanzbeziehungen der Unternehmen betroffen sein werden“, erklärt Driessen.

Irans Wirtschaftswachstum

Irans Wirtschaft ist 2017 um vier Prozent gewachsen. „Langfristig könnte für bayerische Betriebe ein Milliardengeschäft entstehen, vor allem im Anlagenbau, der chemischen Industrie und in der Automobilbranche“, ist der BIHK-Hauptgeschäftsführer überzeugt. Die gesamten bayerischen Ausfuhren in den Iran betrugen 2017 insgesamt 355 Millionen Euro, 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Die wichtigsten Exportgüter waren dabei Maschinen (33 Prozent), chemische Erzeugnisse (13 Prozent) und elektrische Ausrüstungen (12 Prozent). Im vergangenen Jahr sind zudem die Importe aus dem Iran um fast 800 Prozent in die Höhe geschnellt, auf ein Volumen von knapp 120 Millionen Euro. Zu den bedeutendsten Importgütern gehörten Erdöl und Erdgas (89 Prozent) sowie Nahrungs- und Futtermittel (5 Prozent).