Hinweis:

Diese Meldung stammt aus dem Archiv. In archivierten Meldungen sind möglicherweise nicht mehr funktionierende Links zu anderen Websites enthalten. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Funktionalität der Links.

Kenia und Äthiopien mit Chancen in der Gesundheitswirtschaft

Unternehmerreise im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms

 

Nairobi/Addis Abeba (12.01.2018) Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) führt enviacon international in Zusammenarbeit mit der AHK Kenia und EthiopiaINVEST im Zeitraum 23. - 27. April 2018 eine Geschäftsanbahnungsreise für deutsche KMU der Gesundheitswirtschaft nach Kenia und Äthiopien durch. Im Rahmen der Reise werden Kontakte zu potentiellen Geschäftspartnern vermittelt, die den Markteinstieg in die Zielregionen erleichtern.

Darüber hinaus informieren Marktexperten über Entwicklung, Rahmenbedingungen und Geschäftschancen in der kenianischen und äthiopischen Gesundheitswirtschaft. Ein spezieller Fokus der Reise liegt auf Lösungen für die Gesundheitsprobleme in der Region, dem Einsatz spezifischer Medizintechnik in öffentlichen und privaten Einrichtungen und innovativen Lösungen für die Anforderungen vor Ort. Das Projekt wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms vom BMWi gefördert.

Gesundheitssektor wächst

Sowohl in Kenia als auch in Äthiopien bieten sich günstige Markteinstiegschancen in der Gesundheitswirtschaft für deutsche Unternehmen. Der kenianische Gesundheitssektor weist ein jährliches Volumen von rund 3,5 Mrd. USD auf. Dies stammt zu 42 % aus privaten Mitteln, 24 % aus öffentlichen Geldern und zu 34 % von internationalen Investoren und Hilfsorganisationen. Der Anteil des Gesundheitssektors an der kenianischen Wirtschaftsleistung beträgt damit rund 6 %; dies mit steigender Tendenz, da das Wachstum mit 10,8 % deutlich über demjenigen der gesamten Wirtschaft liegt. Die Regierung sowie private Träger investieren zudem über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg in die Digitalisierung des Sektors. Allerdings sterben in Kenia noch immer eine Vielzahl an Menschen an so genannten Entwicklungskrankheiten wie z. B. HIV/Aids (16,3 % der Todesfälle) oder Influenza/Pneunomia (13,6 %); gleichzeitig nehmen auch Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Adipositas zu.

Die äthiopische Wirtschaft wuchs in der letzten Dekade durchschnittlich 10,9 % jährlich und ist somit eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit. Der Gesundheitssektor in Äthiopien belief sich im Jahr 2016 auf 156 Mio. USD und wächst jährlich um etwa 25 %. Bis 2025 möchte Äthiopien die Armut im Land signifikant eindämmen und in die Kategorie der „Middle-Income Countries“ aufsteigen. Ein erster nationaler Wachstumsplan (Growth Transformation Plan, GTP-I) für die Periode 2010-2015 rückte vor allem die Entwicklung der Industrie, Landwirtschaft und Infrastruktur in den Vordergrund. Auch die pharmazeutische Industrie konnte von GTP-I profitieren. Massive Verbesserungen wurden außerdem im Gesundheitssystem erreicht. Immer mehr Menschen haben Zugang zu medizinsicher Versorgung und die Kindersterblichkeit konnte erheblich gesenkt werden. Die gegenwärtige Strategie (GTP-II) will diese Erfolge bis 2020 noch ausbauen und ein funktionierendes Krankenversicherungssystem etablieren.

Reformen im Gesundheitsbereich

Der Sektor in Kenia verzeichnet ein starkes Wachstum, u. a. durch eine hohe politische Priorisierung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, ein hohes Bevölkerungswachstum, das regional weiterhin hohe Risiko für tropische Infektionskrankheiten sowie den Anstieg von nicht-Infektionskrankheiten wie Diabetes und Adipositas. Das Wachstum wird durch steigende Urbanisierungsraten und damit besserer Zugang zu medizinischer Versorgung für immer breitere Bevölkerungsschichten verstärkt. Zudem steigt die Anzahl gesetzlich oder privat versicherter Personen. Aktuelle Reformen im Gesundheitsbereich haben die medizinische Versorgung und den Zugang zu Dienstleistungen für größere Teile der Bevölkerung wesentlich erleichtert. Nicht nur in privaten und kirchlichen Einrichtungen, sondern auch vermehrt im staatlichen Bereich steigt die Nachfrage in Kenia nach qualitativ hochwertiger Medizintechnik.

Auch in Äthiopien wächst der Gesundheitssektor stark. Nach dem ersten nationalen Wachstumsplan möchte der aktuelle Growth Transformation Plan (GTP-II) den Sektor weiter entwickeln. Äthiopische Produzenten verfügen heute meist nur über ein eingeschränktes Produktportfolio. So werden äthiopische Pharmaunternehmen durch staatliche Importsubstitutionen unterstützt und Beratungsleistungen sowie technischer Supportwerden den Unternehmen zur Verfügung gestellt. Außerdem wurden Gesetzespakete verabschiedet, die Anreize für Investitionen in diesem Sektor bieten und auf Produktionsmittel wie Baumaterial, Maschinen und andere Ausrüstungsgegenstände werden keine Zölle erhoben.

Anmeldeschluss für eine Teilnahme an der o.g. Geschäftsanbahnung ist der 23.02.2018. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Unternehmen beschränkt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge der Anmeldungen berücksichtigt, KMU haben Vorrang vor Großunternehmen.

Projektschwerpunkte

  • Individuelle Geschäftsgespräche mit ausgewählten Partnern (Fokus: Geschäftskontakte)
  • Unternehmens- und Behördenbesuche in Nairobi und Addis Abeba
  • Präsentationsveranstaltungen in Kenia und Äthiopien über die Leistungsfähigkeit der deutschen sowie kenianischen und äthiopischen Gesundheitswirtschaft für fachinteressierte lokale Unternehmen, Verbände und wichtige Multiplikatoren
  • Zielmarktinformationen und Markteinblicke durch Marktexperten und deutschen Repräsentanten vor Ort

(Quelle: BMWI)