Regionen der EU sind noch nicht alle auf den Brexit vorbereitet
Der Europäische Ausschuss der Regionen hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass sich weniger als ein Drittel der europäischen Regionen bereits mit entsprechenden Maßnahmen auf den Brexit vorbereitet haben. Von den Auswirkungen des Brexit werden einige Regionen stärker betroffen sein als andere. Deutschland, Irland und Belgien werden die Auswirkungen am stärksten zu spüren bekommen. Dabei könnte der Brexit die KMU besonders hart treffen, da diese nur geringe Mittel zur frühzeitigen Vorbereitung auf mögliche Auswirkungen zur Verfügung haben. Die IHK-Organisation hat zur Unterstützung der Unternehmen in der Vorbereitung auf den Brexit eine Checkliste veröffentlicht. Diese wird regelmäßig überarbeitet beziehungsweise an die aktuellen Entwicklungen angepasst.
Hier finden Sie die überarbeitete DIHK-Checkliste zum Brexit.
Kontinentaleuropäische Unternehmen ziehen sich aus dem Vereinigten Königreich zurück
Laut einer Umfrage unter mehr als 2000 Managern aus unterschiedlichen Branchen planen zahlreiche europäische Firmen einen Rückzug ihrer Geschäftstätigkeit aus Großbritannien. Dies rührt vor allem daher, dass die Planungsunsicherheit nun bereits eine lange Zeit andauert und konkrete Verhandlungsergebnisse über die Ausgestaltung der künftigen Beziehungen noch immer auf sich warten lassen. Der britische Wirtschaftsverband Chartered Institute of Procurement and Supply (CIPS) erklärte, dass bereits 14 Prozent der befragten Unternehmen aktuell entsprechende Schritte einleiten. Aufgrund des Brexit zogen bereits 11 Prozent der europäischen Unternehmen Mitarbeiter aus Großbritannien ab, fast jedes dritte Unternehmen hob seine Preise an und jedes vierte britische Unternehmen äußerte Schwierigkeiten mit Zulieferen aus der EU.
(Quelle: DIHK)
Jährliche Kosten in Höhe von neun Milliarden Euro für Dax-Konzerne aufgrund des Brexit
Falls sich die Europäische Union und das Vereinigte Königreich nicht auf einen freien gemeinsamen Markt einigen, fallen für die Unternehmen in der EU voraussichtlich Kosten in Höhe von 37 Milliarden Euro jährlich an - wovon Kosten in Höhe von rund neun Milliarden Euro deutsche Unternehmen treffen werden. Der Hauptteil der Kosten entsteht durch nicht-tarifäre Handelsbarrieren. Etwa eine Dreiviertelmillion Arbeitsplätze hängen alleine in Deutschland vom Handel mit Großbritannien ab. Die Brexit-Auswirkungen werden in Deutschland besonders stark in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen spürbar sein.
(Quelle: DIHK)
Brexit-Studie im Auftrag des Europäischen Parlaments
Das EU-Parlament hat eine Studie in Auftrag gegeben, die die möglichen künftigen Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich nach dessen Austritt analysiert. Es werden dabei die ökonomischen, gesetzlichen, politischen und institutionellen Auswirkungen des Brexit untersucht. Aus der Studie ergibt sich, dass die Autoren zwei Modelle für die künftigen Beziehungen als am besten geeignet sehen: Marktintegration oder Handelsabkommen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist für die künftigen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen ein möglichst weitreichender gegenseitiger Marktzugang sehr wichtig.
Hier finden Sie die vollständige Studie im Auftrag des EU-Parlaments.