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Neues zum Coronavirus: Schutzschirm der Staatsregierung für Unternehmen/Umfrage in Bayern

München (09.03.2020) - Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat angesichts des sich ausbreitenden Virus Unterstützung für die Unternehmen im Freistaat angekündigt. Aiwanger: "Wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn die Probleme der Wirtschaft anwachsen. Wir werden einen Schutzschirm aufspannen, um unsere Unternehmen davor zu retten, dass sie ins Trudeln geraten."

Die bayerische Staatsregierung werde zeitnah eine finanzielle Absicherung zu Gunsten kleiner und mittelständischer Unternehmen in Bayern zur Verfügung stellen. Mit dieser Sicherheit soll eine übermäßige Belastung der Risikotragfähigkeit der LfA Bayern vermieden werden und die notwendigen Handlungsspielräume der Förderbank bei der Vergabe von Bürgschaften abgesichert werden. Aiwanger: "Es geht jetzt darum, innerhalb zunehmend schwierigerer Rahmenbedingungen den betroffenen Unternehmen deutlich zu machen: Wir stehen bereit, wenn ihr Hilfe braucht, wir lassen Euch nicht im Stich."

Umfrage des BIHK unter 1000 Firmen

Nach einer Umfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) erwarten mehr als die Hälfte der Betriebe in Bayern erwartet Umsatzrückgänge. Die Coronavirus-Epidemie führt nach Informationen des BIHK zu deutlichen Bremsspuren in der bayerischen Wirtschaft. Bei vielen Unternehmen sind durch Umsatzeinbrüche die Liquidität und damit auch Arbeitsplätze gefährdet. Über 80 Prozent der befragten Betriebe in Bayern erwarten in den kommenden Wochen Auswirkungen des Coronavirus auf ihre Geschäfte. Die Hälfte der Firmen rechnet mit teilweise empfindlichen Umsatzeinbußen fürs Geschäftsjahr 2020.  An der Umfrage der IHKs haben sich an der
sich knapp 1.000 bayerische Unternehmen beteiligt.

Messen und Reisen werden größtenteils abgesagt

„Die Firmen berichten uns, dass die Absagen von Messen und Veranstaltungen, Reiseeinschränkungen, sinkende Nachfrage und ausfallende Zulieferungen aktuell die größten Schäden verursachen“, sagt Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des BIHK. Zwei Drittel der Unternehmen plädieren für staatliche Unterstützungsmaßnahmen, die vor allem schnell und unbürokratisch umgesetzt werden sollen. Die Unternehmen treffen aber auch selbst Vorsorge: Drei Viertel der Firmen planen Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter oder haben diese bereits umgesetzt, indem sie Hygiene-Material beschaffen, Dienstreisen und Messeteilnahmen absagen sowie Home Office anbieten. Ein Viertel der Unternehmen hat einen Notfallplan, falls es zu Corona-Erkrankungen unter Mitarbeitern kommt. Informationsbedarf sehen die Firmen vor allem zum Umgang mit Verdachtsfällen und Infizierten im Betrieb sowie bei den Formalitäten zur staatlichen Lohnerstattung, falls Betriebe in Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes stillgelegt werden. Auch Details zu Storno- und Rücktrittsregeln sowie Kurzarbeitergeld und anderen Unterstützungsleistungen werden stark nachgefragt.

„Angesichts der zunehmenden Auswirkungen braucht die Wirtschaft jetzt eine schnelle und praxisnahe Umsetzung von Kurzarbeit inklusive der Übernahme des Arbeitgeberanteils der Sozialversicherungsbeiträge durch die Arbeitsagentur. Auch allgemeine Steuerstundungen durch den Fiskus sind notwendig, um die Firmenkassen vorübergehend zu entlasten. Bei den Sozialbeiträgen sollte allgemein die 2006 eingeführte Vorfälligkeit der Abgaben aus demselben Grund wieder abgeschafft oder zumindest  ausgesetzt werden“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Gößl. Er begrüßt, dass Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) umgehend die Anregung der IHKs aufgegriffen hat, den aus der Finanzkrise bewährten Mittelstandsschirm mit Bürgschaften und Betriebsmittelkrediten wiederzubeleben.
 

(Quelle: Bayerisches Wirtschaftsministerium, BIHK)