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Russland: Erhöhung der Mehrwertsteuer ab 2019

Moskau (02.07.2018) - Russlands Premierminister Medwedew kündigte hat eine Erhöhung des ‎Mehrwertsteuersatzes zum 01.01.2019 von 18 Prozent auf 20 Prozent angekündigt. Für bestimmte Lebensmittel, ‎Kindernahrung, Gesundheitsprodukte und Inlandsflüge werde weiterhin ein ermäßigter Steuersatz ‎gelten.

Laut dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Finanzminister Anton Siluanow werden ‎die zusätzlichen Einnahmen aus der Mehrwertsteuererhöhung ab 2019 jährlich mehr als 600 Mrd. ‎Rubel (rund 8,3 Mrd. EUR nach aktuellem Wechselkurs) betragen. Sie sollen dazu verwendet ‎werden, die "nationalen Entwicklungsziele" zu finanzieren, die Präsident Wladimir Putin per Dekret ‎im Mai festgelegt hatte. Zu den Zielen zählen die Halbierung der Armut, niedrigere ‎Arbeitslosigkeit, höhere Arbeitsproduktivität sowie eine bessere Lebenserwartung. ‎

Die russische Zentralbank rechnet mit einer Beschleunigung der Inflation durch die ‎Mehrwertsteuererhöhung. Experten gehen von negativen Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum ‎und Konsumverhalten aus. Insbesondere der Bausektor, die Autoindustrie und der Maschinenbau ‎könnten betroffen sein.‎

Rentenalter wird schrittweise bis 2028 erhöht

Das Rentenalter in Russland soll deutlich steigen und für Männer bis zum Jahr 2028 schrittweise ‎von 60 auf 65 Jahre und für Frauen bis zum Jahr 2034 von 55 auf 63 Jahre angehoben werden. ‎Der Reformvorschlag von Ministerpräsident Medwedew, den er zu Beginn der ‎Weltmeisterschaften präsentierte, ist Umfragen zufolge sehr unpopulär: 9 von 10 Russen sind ‎dagegen. Die Renten sollen zwar gleichzeitig erhöht werden, für viele sind aber Vergünstigungen ‎für Pensionisten wie beispielsweise das kostenlose Benutzen des öffentlichen Nahverkehrs ‎wichtiger, da viele weiter arbeiten. Kritik gab es auch daran, dass einige Gruppen wie das Militär ‎ausgenommen werden sollen. ‎

Die Zentralbank rechnet damit, dass die Rentenreform mittelfristig zur Beschleunigung des ‎Wirtschaftswachstums beiträgt.‎

(Quellen: IHK Nürnberg News/AHK Russland,Ostexperte, DIHK)