Herbstumfrage 2024 zur Stimmung in der deutsch-britischen Wirtschaft
Nicht überraschend ist der Wunsch, dass die neue britische Regierung das Verhältnis zur EU weiter verbessert, da sich davon deutliche Handelserleichterungen versprochen werden.
Die Ergebnisse der kürzlichen Herbstumfrage der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer zeigen, dass, bezogen auf die gesamte britische Wirtschaft, mittlerweile nur mehr 21% der Firmen positive Zukunftserwartungen haben (im Frühjahr lag die Zahl noch bei 34%). Dies spiegelt sich auch in den Investitionen wider, denn nur noch 32% der Unternehmen (gegenüber 44% im Frühjahr) wollen diese erhöhen. Trotzdem planen weiterhin aber über 40% der Firmen neue Mitarbeiter einzustellen.
Im Gegensatz zur Einschätzung über die gesamte volkswirtschaftliche Entwicklung sind die Unternehmen in Bezug auf die Bewertung ihres eigenen gegenwärtigen Geschäftserfolgs deutlich freundlicher gestimmt. 46% bewerten diesen derzeit als positiv oder sehr positiv, 38% als stabil und nur 15% als negativ. Die Aussichten für die eigenen Aktivitäten im nächsten Jahr sind ebenfalls von Optimismus geprägt. Dieser Trend ist sicherlich auch ein Ergebnis der positiven Wettbewerbsposition, die sich unsere Unternehmen in den letzten Jahren erarbeiten konnten. 40% konnten ihre Position gegenüber den Mitbewerbern verbessern und nur 16% erlebten eine Verschlechterung. Eine deutsche Marke oder ein deutsches Unternehmen im britischen Markt zu sein, scheint nach unseren Umfrageergebnissen auch ein signifikanter Wettbewerbsvorteil zu sein.
Hauptinvestitionsgrund für die Unternehmen ist weiterhin die Bedeutung des britischen Marktes (60% wollen Verkaufs- und Marketingaktivitäten ausweiten). Vorteile des Vereinigten Königreichs als Produktions- und Forschungs-/Entwicklungsstandort sollten aber auch nicht außer Acht gelassen werden.
Von der neuen britischen Regierung erhoffen sich 80% der befragten Unternehmen eine weitere Verbesserung des Verhältnisses zur EU, denn Brexit-bedingte Handelsbarrieren stellen immer noch eine große Herausforderung dar.
Die vollständige Auswertung finden Sie hier (Engl.)
Quelle: AHK Großbritannien