Erfolgsgeschichten - Archiv

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Der Fahrrad(teile)-Nabel der Welt liegt in Oberfranken: Messingschlager

Baunach (August 2021) - Kommt man in den Meeting Raum der Firma Messingschlager im oberfränkischen Baunach bei Bamberg, wird man direkt von der Vielzahl der dort ausgestellten hängenden, liegenden oder stehenden Fahrradteile stark beeindruckt. Pedale, Bremsen, Fahrradständer, Sättel, Reifen, winzig kleine Schrauben oder Fahrradhelme in allen Größen reihen sich aneinander. „4.500 Artikel hat Messingschlager im Sortiment, der Katalog ist umfangreich und schwer wie ein Stein“, sagt und demonstriert Adrian Müller, Manager Procurement & Special Projects des Unternehmens.

 

Seit 1924 importiert und entwickelt die Messingschlager GmbH & Co. KG aus Baunach Produkte und Lösungen rund ums Fahrrad. Angefangen hatte die Firma als kleines Textilunternehmen mit einem einzigen Teil, dem so genannten Fahrrad-Rockschutz, der dafür sorgen sollte, dass sich die Mäntel und Röcke von Radfahrerinnen nicht in den Fahrradspeichen verheddern. Die Produktpalette erweiterte sich kontinuierlich - genauso wie der Standort und die Mitarbeiterzahl. Von der Innenstadt Bambergs über Lauter bis zum heutigen 16.000 Quadratmeter großen Standort in Baunach mit 150 Mitarbeitern. Geführt wird das Familienunternehmen von Benno Messingschlager, Dennis Schoemburg und Toni Messingschlager.

Seit den 50er Jahren im Im- und Export

Messingschlager im- und exportiert schon seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Erste Abnehmermärkte waren u.a. die Niederlande, die auch heute noch zu den wichtigsten Ländern zählen. Der Fahrradteile-Händler führt Waren aus Fernost ein, die teilweise gemeinsam mit den Partnern vor Ort entwickelt werden. Im Firmensitz in Baunach wird die Ware gelagert, verpackt und bei Kundenaufträgen in die ganze Welt versendet.
„Unser Hauptgeschäft ist der Import und der Vertrieb in Deutschland und weltweit“, sagt Adrian Müller. Mittlerweile gibt es über 2.000 Kunden in 60 Ländern. Innerhalb Deutschlands arbeitet Messingschlager mit vielen Großhändlern und Fahrradherstellern zusammen, neudeutsch B2B. Für den Endverbraucher gibt es dennoch einen Laden und ein Bike-Cafe direkt neben den Lagerhallen der Firma in Baunach.

 

Messeteilnahme am wichtigsten

Die meisten Geschäftskontakte kommen auf Messen wie der Eurobike in Deutschland, aber auch in Asien und Amerika zustande. Da die Firma alteingesessen ist und einen hervorragenden Ruf in der Branche genießt, ist offensives Marketing oder Werbung kaum notwendig. Hauptabnehmerländer sind neben Deutschland selbst die Niederlande und Osteuropa. In den USA unterhält Messingschlager ein Warenlager.
Bei Fragen rund um das Thema Zoll, Ursprungszeugnisse oder Lieferantenerklärungen wenden sich die Mitarbeiter von Messingschlagers oft an die IHK Bayreuth. Der dortige Zollexperte informiert über die neuen Zollbestimmungen und notwendige Dokumente. Des Weiteren gilt folgendes zu beachten: „Gerade bei Erstkunden, auch im Ausland, liefern wir erst nach Erhalt der Zahlung die Ware aus“, sagt Adrian Müller.

 

Aktuelle Situation während der Corona Pandemie

Die Fahrradbranche geht als eine der wenigen Gewinner der Corona-Krise hervor, weil die Menschen wieder den Weg aufs Fahrrad gefunden haben. „Unsere größte Herausforderung war, dass die Bänder in China still standen und wir wochenlang keine Waren erhielten. Wir waren aber mit dem großen Warenbestand in unseren Lagern gut gewappnet“.
Was sich aber geändert hat: Die Containerpreise und auch die Rohstoffpreise sind wegen Knappheit in die Höhe geschossen. Wegen der anhaltend großen Nachfrage nach Fahrrädern ist die Branche aber stark wie nie. +++