Bruxsafol mit Exportpreis Bayern 2024 ausgezeichnet
Mit dem Preis würdigen die Bayern International GmbH, ein Unternehmen des Freistaats Bayern, das bayerische Wirtschaftsministerium, die bayerischen Industrie- und Handelskammern sowie die Arbeitsgemeinschaft bayerischer Handwerkskammern alljährlich kleine und mittelständische Firmen im Freistaat für beeindruckende Export- und Erfolgsgeschichten. Auf eine mehr als 45-jährige Erfolgsgeschichte können Thomas Brux (45) und sein Bruder Michael (43), die beiden Geschäftsführer der Bruxsafol Folien GmbH, gemeinsam mit ihrem Vater und Firmengründer Winfried Brux (74) inzwischen zurückblicken.
Vor 50 Jahren hörte Winfried Brux, damals noch im Maler- und Lackierbetrieb seines Vaters Hermann in Elfershausen tätig, erstmals von beschichteten Fensterfolien, die Infrarot- und UV-Strahlen ausfiltern konnten. Er fuhr 1975 in die USA und wurde mit dem kalifornischen Unternehmen Solar Gard handelseinig: Ab 1977 importierte er dessen Folien und vertrieb sie nicht nur deutschlandweit, sondern montierte sie noch selbst. Vorteil der Folierung im Vergleich zur Lackierung von Fenstern war das gleichmäßigere Auftragen und die klarere Optik. Wenige Jahre später gründete Winfried Brux mit Ehefrau Evelyn die Firma „Folien Brux“ in Elfershausen und beschäftigte zunächst fünf Mitarbeiter. Brux hatte sich von Solar-Gard das exklusive Verkaufsrecht von damals 20 Folienarten für Deutschland, Österreich, Schweiz und Osteuropa gesichert. In den 1990er-Jahren kamen als zweiter Betriebszweig die Autoglasfolien hinzu. Aus „Folien Brux“ wurde 1994 das Unternehmen „Bruxsafol Folien GmbH“ in Elfershausen.
Starkes Wachstum
„In den Folgejahren ging das Geschäft steil nach oben“, blickt Michael Brux auf die rasante Entwicklung zurück. Deshalb musste der Firmensitz auf das 10.000 Quadratmeter große Grundstück im Gewerbepark Saaletal im Hammelburger Ortsteil Westheim verlegt werden. Im Jahr 2003 stieg zunächst Sohn Thomas Brux, gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann, drei Jahre später sein Bruder Michael, ebenfalls gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann sowie Diplom-Betriebswirt, ins väterliche Unternehmen ein. Während Michael Brux sich hauptsächlich um den Fenster- und Gebäudebereich kümmert, ist Thomas Brux vor allem für den Pkw-Sektor mit der aufstrebenden Foliensparte der Fahrzeugvollverklebung (Car Wrapping) verantwortlich.
Hatte Bruxsafol anfangs nur Folien für Taxis und Firmenfahrzeuge im Sortiment, spezialisierte sich die Handelsfirma bald auf den exklusiven Privatkundenmarkt. „Heute haben Folienoberflächen eine Brillanz wie Originallacke und sind so flexibel, dass sich alle Bauteile eines Fahrzeugs vollständig bekleben lassen“, sagt Michael Brux. „Eine Folierung ist nicht mehr als solche erkennbar, wenn sie professionell vorgenommen wurde.“ Seit 2012 arbeitet Bruxsafol mit einem PremiumkundenNetzwerk zusammen und konnte sich mit der eigenen Marke „Platinum Wrapping Film“ am internationalen Markt etablieren. Heute beschäftigt die „Bruxsafol Folien GmbH“ auf 700 Quadratmetern Bürofläche und 800 Quadratmetern Lager- und Logistikbereich sowie einem Schulungsbereich von 200 Quadratmetern etwa 50 Mitarbeiter.
Das Unternehmen arbeitet weltweit als Foliengroßhändler mit führenden Herstellern von Gebäude- und Autofolien zusammen, beliefert etwa 2.500 Fachbetriebe und macht einen Umsatz von 15 Millionen Euro (Stand 2023). Die Car-WrappingMarke „Platinum Wrapping Film“ mit einem Anteil von etwa 30 Prozent des Firmenumsatzes erreicht in ihrem Sektor eine Exportquote von 65 Prozent. Aktuell erweitert Bruxsafol seine Räumlichkeiten um ein angrenzendes zweigeschossiges Schulungszentrum mit 650 Quadratmetern Grundfläche (Investition: 3,0 Millionen Euro). „Folieren ist kein Lehrberuf“, erklärt Michael Brux die Notwendigkeit eigener Schulungen für Fachkunden. „Wir müssen unseren Markt selbst entwickeln und Folie ist eben nicht gleich Folie.“ Durch den Neubau wird Platz für 20 neue Arbeitsplätze sowie eine 50-prozentige Vergrößerung der Lagerund Logistikfläche auf dann 1.250 Quadratmeter geschaffen.
Der Artikel Sigismund von Dobschütz ist zuerst erschienen in der "Wirtschaft in Mainfranken 12.2024 - Das Magazin der IHK Würzburg-Schweinfurt"