Feiler: Weltmarktführer im Chenille-Export
Gegründet 1928, hat sich Feiler auf die Produktion von hochwertigen Chenille-Textilien spezialisiert. Diese Stoffe, bekannt für ihre samtige und weiche Oberfläche, werden hauptsächlich für Handtücher, Bademäntel und weitere Bad- und Wohntextilien verwendet. Die einzigartige Chenille-Webtechnik, die bei Feiler Anwendung findet, ist das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrung und Innovation.
Seit 1948 wird in dem kleinen Ort mit rund 1440 Einwohnern die samtweiche Chenille gewebt und – zum Teil auch von Hand – weiterverarbeitet. Der Firmengründer Ernst Feiler, beendet 1922 seine Ausbildung in Münchberg an der Textilfachschule und eignete sich anschließend praktische Kenntnisse bei einem Chenille-Hersteller im Sudetenland an.
Das Wort Chenille stammt aus dem Französischen und bedeutet Raupe. Das Aussehen einer Raupe mit seinen dünnen Härchen ist also der Namensgeber das Garn, das in einem aufwendigen Verfahren zu einem sehr saufähigen und weichen, schnell trocknenden Stoff gewebt wird. „Nicht nur Chenille, sondern auch Frottier produzieren wir hier“, sagt Tanja de Bortoli, Marketingleitern der Firma, die Wert darauf legt, dass das Schlingengewebe Frottier nicht mit dem einfachen und gängigen Frottee-Stoff gleichgesetzt wird. „Das Chenille-Garn, welches auf speziell entwickelten Maschinen hergestellt wird, enthält bereits alle erforderlichen Musterinformationen für die fertige Chenille“, so Allegra Schneider, PR Managerin der Firma. Das Familienunternehmen wird mittlerweile von Geschäftsführer Michael Hauspurg geleitet. Rund 180 MitarbeiterInnen gehören zur „Feiler-Familie“, so Tanja de Bortoli, allein im letzten Jahr wurden mehr als 50 neue MitarbeiterInnen eingestellt. „Wir haben ein riesiges Auftragsvolumen und suchen immer noch händeringend“, sagt Tanja de Bortoli.
Internationale erste Schritte und Durchbruch
Das internationale Geschäft Feilers begann in den 1950er Jahren, Feiler präsentiert sich seit dem auf Messen wie damals etwa auf der Internationalen Heimtextil Messein Frankfurt am Main. In Japan, wo Qualität und feine Materialien besonders geschätzt werden, genießt Feiler ein besonders hohes Ansehen und ist stark vertreten. Einen großen Anteil an diesem Erfolg in Asien hat eine japanische Geschäftsfrau, die 1970 die Feiler-Chenille während einer Europareise in einer Boutique in Belgien entdeckte hatte und so begeistert davon war, so dass sie beschloss, die Chenille in ihrer Heimat Japan bekannt zu machen. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda wurden dort die edlen Tücher bekannt. „Das hat auch etwas mit der japanischen Geschenkkultur zu tun“, so Allegra Schneider. In Japan gehört ein kleines Geschenk an den Gastgeber bei Besuchen zur Etikette, und dafür eigenen sich die Gesichtstücher von Feiler besonders gut.
Bereits in den 1970er Jahren baute Ernst Feilers Enkelin Dagmar Schwedt die internationalen Kontakte aus. Ein wichtiger Meilenstein in der Geschäftsentwicklung war damals der Einstieg in den japanischen Markt. Heute werden Feiler-Produkte in über 40 Ländern verkauft, darunter Japan, Singapur, die Vereinigten Staaten, die Arabischen Emirate und zahlreiche europäische Länder.
Strategie: Nachhaltigkeit, Innovation, Trenderkennung und Messen
Auch in Duty Free Shops auf internationalen Flughäfen und on Board während Flügen können KonstumentInnen die Feiler-Waren erwerben. „Der Onlineshop läuft sehr gut und der Outletstore in Hohenberg wird stark frequentiert. Alleine 3 Millionen wurden die Beautytücher wurden im letzten Jahr verkauft. Das kleine Feiler Beautytuch, das für jedermann erschwinglich ist, eignet sich perfekt, neue Kunden von den Vorteilen der Chenille zu überzeugen“, so Tanja de Bortoli.
Die Exportstrategie von Feiler beruht auf mehreren Säulen: die hohe Qualität der Produkte, die Einhaltung strenger Umwelt- und Produktionsstandards sowie die kontinuierliche Innovation in Produktentwicklung und Fertigungsverfahren. Dieser Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit hat es Feiler ermöglicht, sich auf dem weltweiten Markt zu behaupten und weiterhin Wachstum im Exportgeschäft zu verzeichnen. Neben den Stores, dem Online-Handel und der Zusammenarbeit mit verschiedenen Vertriebspartnern nutzt Feiler gezielt internationale Messen und Ausstellungen, um seine Produkte einem weltweiten Publikum zu präsentieren.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg im Exportgeschäft ist die Anpassung an lokale Märkte. Feiler hat beispielsweise spezielle Kollektionen entwickelt, die auf die ästhetischen Vorlieben und Bedürfnisse in verschiedenen Regionen abgestimmt sind, was die Attraktivität der Marke weltweit erhöht. „Designer in Japan entwerfen für den lokalen Markt eigene Designs, sehr beliebt sind dort etwa florale oder auch niedliche, farbenfrohe Designs“.
Eine wichtige Rolle spielt auch die Feiler Mini Kollection mit Lätzchen, Handtüchern und Bademänteln für Kinder, etwa mit dem Motiv Ben Bär, der in der Region in Oberfranken bei Groß und Klein bekannt ist. „Love at first touch“ ist der Slogan von Feiler, der für das samtweiche Material steht. Das Logo, der Schmetterling, stellt das Symbol für die Metapher „von der Raupe (franz. Chenille) zum Schmetterling“ dar.
IHK für Oberfranken Bayreuth hilft
Textilien in der Verzollung sind nicht einfach, deshalb nimmt die Firma bei Bedarf die Unterstützung der Zollexperten der IHK für Oberfranken Bayreuth in Anspruch, die in Sachen Tarifierung oder Drittlandsgeschäft helfen und unverzichtbar sind für die Geschäftsabwicklung der Firma. Feilers Ziel ist nun der Ausbau im deutschen Inlandsmarkt, in weiteren europäischen Ländern sowie der Ausbau der Exportgeschäfte in Asien.