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Mutig sein: Franz Schroll GmbH
Den Anfang machte die Schweiz
„Der erste Auslandsauftrag stammte von einem Fünf-Sterne-Hotel in St. Moritz im Jahr 1999“, erzählt Katja Schroll, zuständig für Marketing derFirma. „Mein Vater war damals als Subunternehmer für einen Wellnesseinrichter aus der Keramikbranche tätig und in der Schweiz involviert. Der Keramiksektor hatte damals die Wellness- und Dampfbadeinrichtung fest in der Hand, Saunas wurden als nur kleiner Bereich in Hotels oder in Privathäusern meistens „in die Ecke oder in den Keller“ gestellt.“ Ein Freund ihre Vaters unkte damals noch, dass sich der Wellnessbereich sich nicht lange halten werde und bestimmt nur eine vorübergehende Trendphase sei. - Er hatte sich geirrt, die Phase dauert bis heute an. Aufträge aus Russland, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Bahamas und Indien trudelten ein, so dass sich die Produktpalette in Richtung Sauna nach und nach vergrößerte. „Unserer Kernkompetenz ist die Planung des Ruhe- und Saunabereichs in 3D für den Hotel- und Privatbereich und den anschließenden Einbau bzw. die Errichtung der Anlage – auch im Ausland sind unsere Schreiner mit dabei“, sagt Katja Schroll.
Handwerkskammer und Bayern Handwerk International unterstützen mit Rat und Tat
Die Entsendung von MitarbeiterInnen ins Ausland führte die Schrolls zu den ExpertInnen der Handwerkskammer München und Bayern Handwerk International, beide Einrichtungen sind Mitglied im Beratungsnetzwerk Enterprise Europe Network Bayern. „Die Mitarbeiterinnen haben uns bei den Themen ´Arbeiten über die Grenze´ und ‚Mitarbeiter im Ausland‘ sowie Messeteilnahmen beraten und unterstützt.“ Außerdem machten sie die Schrolls auf das Förderprogramm Go International aufmerksam, in dessen Rahmen die Erstellung von Werbematerialien fürs den Zielmarkt Österreich finanziell unterstützt wurde. Und zu guter Letzt motivierte BHI die Franz Schroll GmbH zur Bewerbung für den Exportpreis, was ja letztendlich auch geklappt hatte. „Ich bin immer wieder begeistert, wie schnell und unkompliziert unsere Fragen bei der HWK und BHI bearbeitet und kompetent beantwortet werden“, sagt Katja Schroll. „Als ich vor fünf Jahren in die Firma mit eingestiegen bin, war das wie ein Sprung ins kalte Wasser. Ich hatte von Bescheinigungswesen und Mitarbeiterentsendung wenig Ahnung und die ExpertInnen halfen, wo es nur ging“
Regelmäßig nimmt Schroll an der Messe GAST in Salzburg Teil. Aufträge in fernen Ländern so wie früher etwa sind seltener geworden, das europäische Ausland wie Italien oder auch Skandinavien hat mittlerweile die Oberhand in den Auftragsbüchern gewonnen. Trotzdem wollen Schrolls für eine Order aus den VAE nochmal bei Go International teilnehmen. Katja Schroll könnte sich auch vorstellen, an anderen Förderprojekten des bayerischen Wirtschaftsministeriums teilzunehmen wie etwa geförderte internationale Unternehmer- und Delegationsreisen.
Schrolls Erfahrungen sind gefragt
Mittlerweile kennt Katja Schroll sich gut aus, über ihre Erfahrungen im Auslandsgeschäft hatte sie auch auf der Roadshow in Rosenheim berichtet. Ihr Tipp für Exporteinsteiger: Sich erst einmal mit einem nahen, nicht kulturfremden Nachbarland umzuschauen. „Die Sprache ist ja immer ein Riesen Thema, kann vieles erschweren.“ Wegen internationalem differenten Vertragsrechts sollte man gerade am Anfang alle Verträge und Rechnungen rechtlich überprüfen lassen so ihr Rat. Mutig sein – lautet Schrolls Devise. Und alle Kunden, Lieferanten und MitarbeiterInnen immer so behandeln, wie man selber behandelt werden möchte – freundlich und kompetent.