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Erfolgreich in Korea: Strategien für bayerische Unternehmen
Welchen Mehrwert bietet der koreanische Markt bayerischen Unternehmen und welche Möglichkeiten ergeben sich für diese, um in Korea erfolgreich zu sein?
Die Bedeutung des koreanischen Marktes hat in den vergangenen Jahren für die deutschen Unternehmen aus allen Regionen stark zugenommen. Dies wird durch einige Zahlen deutlich: Exportierte Deutschland vor der Pandemie 2019 Waren im Wert von 17,22 Mrd. EUR nach Südkorea, stieg dies 2021 auf 18,72 Mrd. EUR und erreichte 2022 einen neuen Rekord in Höhe von 21,53 Mrd. EUR. Außerhalb des geographischen Europas (einschließlich der Türkei) ist Südkorea der drittwichtigste Exportmarkt für deutsche Produkte weltweit. Umfragen, die wir mit anderen bilateralen Handelskammern aus Europa gemeinsam in Südkorea durchführen, sagen uns: 2019 sahen rund 30% der befragten Unternehmen aus Europa eine wachsende Bedeutung Südkoreas für die eigene Unternehmensgruppe. Anfang dieses Jahres lag der Prozentsatz mit ca. 60% doppelt so hoch.
Für die gewachsene Bedeutung gibt es zahlreiche Gründe: Südkorea und die Europäische Union haben seit 12 Jahren mit der Europäischen Union ein Freihandelsabkommen. Die Kaufkraft in Südkorea stieg über die Jahre stark an und die koreanischen Verbraucher sind an hochwertigen Produkten interessiert. Außerdem ist der koreanische Markt bei Konsumgütern Leitmarkt für viele gerade einwohnerstarke Länder in Ostasien. Darüber hinaus ist Südkorea ein wichtiges Industrieland, u.a. in Bereichen wie Automotive, Halbleiter, Schiffbau und Batteriefertigung. Viele deutsche Unternehmen sind Teil der koreanischen Lieferketten, häufig sogar mit Produktion vor Ort.
Welche spezifischen Risiken sollten bayerische Unternehmen bei ihren Geschäftsaktivitäten in Korea beachten, und wie kann die AHK Korea ihnen dabei helfen, diese Risiken zu minimieren?
Zwar besteht ein grundsätzlich gut funktionierendes Freihandelsabkommen. Die Herausforderungen liegen jedoch, wie so oft, in den Details. Außerdem ist es schwierig für Mittelständler, die Entscheider gerade in den großen Unternehmen zu treffen, um die eigenen Produkte und Dienstleistungen vorzustellen. Hinzu kommen kulturelle Unterschiede, was die Geschäftsanbahnung und -praxis angeht. Auch die sprachliche Komponente darf nicht unterschätzt werden. Englisch ist als Geschäftssprache weit weniger verbreitet als in vielen anderen wichtigen Industrieländern.
Die AHK Korea unterstützt durch Informations- und Trainingsangebote. Darüber hinaus vereinbaren wir für deutsche Unternehmen hunderte von B2B-Treffen jedes Jahr. Dabei begleiten und dolmetschen wir häufig in den Terminen. Wir organisieren jährlich federführend rund 15 Delegationsreisen von Deutschland nach Korea und von Korea nach Deutschland. Um deutschen Unternehmen einen Start in Korea zu vereinfachen, bietet die AHK Korea Bürolösungen bzw. Office-in-Office-Angebote, einen Personalsuchservice und ein großes Netzwerk von Anwälten, Steuerberatern und HR-Dienstleistern.
Korea ist bekannt für seine technologische Innovation. Welche Chancen ergeben sich für bayerische Unternehmen im Hinblick auf Kooperationen oder Technologietransfer mit koreanischen Unternehmen? Gibt es bereits Erfolgsgeschichten in diesem Bereich?
Koreanische Unternehmen sind stark in vielen zukunftsweisenden Technologien und regelmäßig global ausgerichtet. Dabei sind sie darauf angewiesen und interessiert, mit innovativen Unternehmen zusammenzuarbeiten. Bayerische Unternehmen haben einen sehr guten Ruf auch in Korea und viele bayerische Unternehmen arbeiten bereits seit Jahrzehnten sehr erfolgreich mit koreanischen Partnern zusammen. Unternehmen aus Bayern sind z.B. Teil des koreanischen Ökosystems in den Bereichen Automotive, Batterietechnik und Halbleiter. Viel Kooperationspotenzial für die Zukunft besteht u.a. bei Erneuerbaren Energien und Wasserstoff sowie der Lebensmittelindustrie.
Wie fördert die AHK Korea den kulturellen und interkulturellen Austausch zwischen bayerischen und koreanischen Unternehmen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu erleichtern? Welche Initiativen oder Programme gibt es, um das Verständnis für die koreanische Geschäftskultur zu verbessern und etwaige kulturelle Hürden zu überwinden?
Wichtiges Instrument, um den kulturellen und interkulturellen Austausch zu fördern, sind Treffen zwischen Koreanern und Deutschen. Hierfür bietet die AHK Korea dieses Jahr rund 50 Veranstaltungen, darunter auch reine Networking-Events, an. Neben breiten thematischen Veranstaltungen sind andere Events auf bestimmte Gruppen, z.B. Nachwuchsführungskräfte, Personalchefs und Kommunikationsmanager in den Unternehmen zugeschnitten. Ferner organisieren wir eine eigene Veranstaltungsreihe für das Arbeiten im bilateralen Kontext und Sprachkurse. Auch unsere Seminare oder Briefings für Delegationen und Einzeltermine umfasst regelmäßig ein Schulungsblock zum interkulturellen Umfeld. Das Team der AHK Korea besteht darüber hinaus aus fast 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die große Erfahrung haben, im deutsch-koreanischen Umfeld Unternehmen zu beraten.
Das 15. Asien-Pazifik-Forum in Nürnberg bietet eine hervorragende Plattform für bayerische Unternehmen, die am asiatischen Raum interessiert sind. Welche Vorteile sehen Sie in der Teilnahme bayerischer Unternehmen an diesem Forum?
Das Asien-Pazifk-Forum ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, an einem Tag viele Informationen zu den Marktbedingungen in einzelnen Ländern und zu bestehenden Fördermöglichkeiten zu erhalten. Wenn ein Unternehmen noch nicht genau weiß, in welchem Land der Asien-Pazifik-Region das größte Potenzial liegt, kann es vor Ort viele Gespräche führen und wird danach sicherlich einen guten Überblick haben, bei welchem Markt es sich lohnt, genauer hinzusehen oder gleich mit einer Vertriebspartnersuche zu beginnen. Für die Vertreter und Vertreterinnen von Unternehmen, die schon auf verschiedenen Märkten in der Region aktiv sind, bietet das Forum die Möglichkeit, wichtige Ansprechpartner zu treffen bzw. wiederzusehen.
Weitere Informationen zum Asien-Pazifik-Forum finden Sie online unter www.apf-bayern.de