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"Obacht geben, länger leben!"

Mit seiner 18-jährigen Berufserfahrung bei einer bundesdeutschen Sicherheitsbehörde im In- und Ausland, ist Michael Pülmanns einer der gefragtesten Experten für Reisesicherheit. Cornelia Kauruff hat mit ihm über die Risiken für Geschäftsreisende im Ausland gesprochen.

 

Einer aktuellen Studie zufolge investiert jedes zweite Unternehmen verstärkt in Maßnahmen zur Reisesicherheit ihrer im Ausland tätigen Mitarbeiter. Fast jedes Dritte hat sogenannte Sicherheitstrainings eingeführt. Merken Sie einen Interessensanstieg für Ihre Seminare und wie erklären Sie sich das?

Den Anstieg merkt man seit ein, zwei Jahren. Das Interesse der Firmen am Thema ist deutlich gestiegen: Mitarbeiter werden zu Schulungen geschickt und auch die Sensibilisierung für die Gefahren bei Geschäftsreisen im Ausland ist gewachsen. Woran das liegt?Ich denke, vor allem an der aktuellen Lage, auch in Europa. Und durch das Internet, Social Media und Breaking News mit stundenlangen Sondersendungen wirkt die Gefahr natürlich präsenter und allgegenwärtiger. Die Menschen machen sich Sorgen um die Kriminalität und Sicherheitslage in einem Land und informieren sich daher auch umso mehr.

Was fällt grundsätzlich unter das Thema Reisesicherheit?

Unter Reisesicherheit versteht man grundsätzlich, alle Maßnahmen, die geeignet sind, die Gefahren für Auslandsaktivitäten zu minimieren und ihnen gezielt entgegen zu wirken. Ein spezielles Reisesicherheitstraining gibt Antworten und praktische Hinweise darauf, was Reisende schon bei der Vorbereitung und während einer Reise beachten sollten. Und natürlich, wie sie sich in Krisensituationen richtig verhalten.

Was lernen Teilnehmer Ihrer Seminare?

Zunächst einmal, lernen Teilnehmer welche Gefahren und Risiken es überhaupt gibt! Darunter fällt nämlich nicht nur Kriminalität! Wir bei SmartRiskSolutions lehren in unseren Trainings, was Geschäftsreisende schon bei der Vorbereitung richtig machen können und wie sie sich in ausgewählten Situationen besser verhalten können, um potentielle Gefahren zu verhindern. Wir üben auch mittels Praxisszenarien und stellen verschiedene Situationen nach.

Was raten Sie in Notfallsituationen im Ausland wie zum Beispiel einem Überfall?

Gesundheit geht vor Besitz! Schon bei der Reisevorbereitung sollte man darauf achten, nur solche Wertgegenstände dabei zu haben, die unbedingt notwendig sind. Bei einer Überfallsituation sollte man den Anweisungen des Täters Folge leisten und Wertgegenstände übergeben. Es mag schwer fallen, aber man sollte nicht vergessen, dass man erst durch das sichtbare Zeigen seiner Wertgegenstände, die Aufmerksamkeit des Täters auf sich gezogen hat. Viele Unternehmen bieten Ihren Reisenden Notfallnummern an, die nach solchen Zwischenfällen kontaktiert werden können.

Welche Situationen lassen sich nicht üben?

Es ist schwer herauszufinden, wie der Einzelne unter Stress tatsächlich reagiert. Zwar gibt es spezielle Praxis- und Risikolehrgänge für Risikoländer, die gefährliche Situationen noch praxisnaher üben. Gerät jemand aber in eine reale Notsituation, ist das immer eine ganze andere Sache. Ich hoffe dann, dass derjenige sich im Hinterkopf an das erinnert, was er bei uns im Seminar gelernt hat und das dann auch tatsächlich so umsetzt.

Für wen eigenen sich solche Reisesicherheitstrainings?

Ganz pauschal gesagt, für alle Auslandsreisende. Meistens besuchen die Vorgesetzen unsere Seminare und nehmen das Wissen mit in ihre Unternehmen. Letztendlich ist es jedoch für jede Firma, die Mitarbeiter ins Ausland schickt, unabdingbar an das Thema Reisesicherheit zu denken und sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen.