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Ost-West-Forum: Alle Schwerpunktländer bergen Chancen

Das Ost-West-Forum ist eine der größten Informationsveranstaltungen über ausländische Märkte in Bayern. Märkte im Osten spielen für den Freistaat eine besonders große Rolle. Langfristig bieten Staaten in Osteuropa gute Geschäftsmöglichkeiten. Die Unternehmen erfahren, welche Marktchancen, Tschechien, Russland, Aserbaidschan, Bulgarien und Albanien bieten. Markus Huber, stellvertretender Abteilungsleiter International bei der IHK Regensburg und Hauptorganisator der Forums informiert im Gespräch mit dem Auwi-Portal über die Schwerpunkte des diesjährigen Forums.

Das Ost-West Forum Bayern findet dieses Jahr zum achten Mal statt. Was sind dieses Jahr die Schwerpunkte? Was hat im Vergleich zu den Vorjahren geändert?

In diesem Jahr sind die Länder Albanien, Aserbaidschan, Bulgarien, Russland und Tschechien die Schwerpunkte des Forums. Die Länder werden in einzelnen moderierten Panels thematisch näher betrachtet. AHK-Kollegen (AHK= Auslandshandelskammern) zeigen in Kurzstatements die aktuellen Chancen in ihrem Land auf, Themenexperten und Unternehmensvertreter ergänzen mit Spezialinformationen zu Recht, Personal, Zertifizierung etc. und tragen somit zu einem interaktiven Austausch aller Beteiligten bei. Diesmal spielt Tschechien als Premiumpartner Ostbayerns in einem eigenen Panel eine besondere Rolle.

Wie sehen momentan die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Bayern und Osteuropa aus?

Die wirtschaftlichen Beziehungen gestalten sich sehr vielfältig, sowohl Exporte als auch Importe nach und von Osteuropa sind stark ausgeprägt. Wie ökonomische Kennzahlen auch zeigen, profitierten die Länder Osteuropas von den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen mit Märkten in der EU in sehr hohem Maße. Unser direkter Nachbar Tschechien beispielsweise ist nicht nur durch die gemeinsame Grenze eng an Bayern gebunden, seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ haben sich die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder enorm entwickelt.

Der Titel des Forums lautet dieses Jahr "Herausforderungen und Chancen für Unternehmen in Mittel-/Osteuropa". Wo liegen die Chancen bzw. welches der Schwerpunktländer bietet die besten Chancen für eine Geschäftstätigkeit?

Jedes der Schwerpunktländer birgt Chancen; gerade für mittelständische Unternehmen. Es hängt stark von der jeweiligen Branche ab. Ob das Gründen einer eigenen Niederlassung sinnvoll ist oder die Kooperation mit Unternehmen vor Ort zur Erschließung eines neuen Marktes in Osteuropa – jedes Land hat seine spezifischen Eigenheiten und Vorteile, die es zu erkennen und nutzen gilt.

Welches sind die Herausforderungen? Gibt es Hindernisse oder Barrieren, mit der Unternehmer beim Gang nach Osteuropa konfrontiert werden?

Neben unterschiedlicher Geschäftsgepflogenheiten können technische Hindernisse wie z.B. Produktzertifizierungen, Zollformalitäten , Wechselkurse, Infrastruktur die Unternehmer vor große Herausforderungen stellen und einen „langen Atem“ erfordern. Nichtsdestotrotz sollten solche Unwägbarkeiten einen interessierten Unternehmer nicht vor einem Engagement hindern oder gar abschrecken. Mit der rechtzeitigen Einholung an Informationen, deren Auswertung sowie der Aufbau eines persönlichen Netzwerkes können solche Risiken reduziert werden. Die Teilnahme am Ost-West-Forum ist ein erster Schritt dazu.

Russland ist ja eines der Schwerpunktländer. Es bestehen ja immer noch EU-Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland, was viele deutschen Unternehmen Sorgen bereitet.  Wie kann man Unternehmer motivieren, sich trotzdem dort geschäftlich zu engagieren?

Die russische Wirtschaft läuft wieder gut, die Wirtschaft wächst. Russland ist ein Riesenmarkt, das Interesse an Konsum und Investitionsprodukten ist immer noch hoch. Trotz der politischen Situation sollte ein Unternehmen diesen Markt nicht einfach „links liegen lassen“. Nach wie vor werden Delegationsreisen für bayerische Unternehmen unter politischer Führung durchgeführt, um vor Ort Türen zu öffnen und erste Geschäfte anzubahnen. Darüber hinaus sind einige der wichtigsten Messen Russlands im Bayerischen Messebeteiligungsprogramm zu finden und werden in Form von Gemeinschaftsständen gefördert. Dies zeigt: selbst bei Existenz von Sanktionen ist Bayern daran interessiert, die Wirtschaftskontakte nach Russland weiter zu pflegen, auszubauen und keinesfalls abreissen zu lassen. „Made in Germany“ bzw. „Made in Bavaria“ genießt in Russland nach wie vor einen hervorragenden Ruf.+++ Interview: Karoline Rübsam