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Trotz Covid: Steigendes Interesse an Tschechien

Nürnberg (September/Oktober 2020) - Irena Novotná ist seit Oktober 2019 Leiterin der Repräsentanz von Bayern Handwerk International (BHI) in Prag und verantwortlich für die Unterstützung bayerischer Handwerksbetriebe bei ihrem Auslandsengagement in Tschechien, insbesondere bei der Marktbearbeitung sowie Hilfestellung bei Meldepflichten. Sie absolvierte ein Studium an der Wirtschaftsuniversität in Prag und verfügt über 20 Jahre Berufserfahrung im Außenhandel und 13 Jahre Berufserfahrung in den Bereichen Marktberatung und Projektarbeit. Bis September 2019 war sie bei der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK) für die Beratung deutscher Unternehmen, die Geschäftspartnervermittlung sowie die Entwicklung, Akquisition und Durchführung zahlreicher Markterschließungsprojekte, Delegations- und Unternehmerreisen verantwortlich.

 

Wie ist das Interesse bayerischer Handwerksunternehmen an Tschechien?

Tschechien gehört zu den wichtigsten Handelspartnern Bayerns und bietet bayerischen Handwerksbetrieben enorme Möglichkeiten. Nach den Angaben des Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie betrug im Jahr 2019 Bayerns Handelsvolumen mit der Tschechischen Republik 21,70 Mrd. Euro. Davon entfielen auf den bayerischen Export 7,10 Mrd. Euro. Im ersten Halbjahr des Jahres 2020 gab es ein Handelsvolumen von 9,1 Mrd. Euro, mit einer Ausfuhr aus Bayern von 2,9 Mrd. Euro.

Inwiefern hat Corona Ihre Arbeit verändert? Haben Sie weniger Firmen, die Sie betreuen?

Eher umgekehrt. Anfang des Jahres – vor Corona – haben wir ein steigendes Interesse seitens bayerischer Handwerksbetriebe für unsere Beratungsleistungen registriert. Viele Unternehmen haben in Tschechien neue Aufträge erhalten und somit stieg der Bedarf an unserer Unterstützung bei den Meldeverfahren - den Firmenanzeigen sowie den Mitarbeiterentsendungen.

Die Pandemie hat uns auch vor eine neue Herausforderung gestellt: wir haben zahlreiche bayerische Betriebe und Pendler zu den Grenzregelungen und zusammenhängenden Maßnahmen in Tschechien und Bayern informiert. In der letzten Zeit melden sich bei uns auch vermehrt bayerische Betriebe, die in Tschechien einen Geschäftspartner suchen, z.B. Subunternehmer für die Ausführung der Aufträge in Bayern oder Tschechien oder Hersteller für die Lohnherstellung verschiedener Produkte.

Wie unterstützen Sie bayerische Handwerksbetriebe?

Neben der individuellen Beratung der Betriebe bieten wir Online-Seminare an, die sich mit der Dienstleistungserbringung oder der Entsendung befassen. Wir organisieren seit 2009 die Gemeinschaftsbeteiligung des bayerischen Handwerksauf der Internationalen Maschinenbaumesse in Brünn, der größten Messe im Bereich Maschinenbau in Mittel- und Osteuropa. Ebenso organisieren wir zahlreiche Unternehmerreisen zu unterschiedlichen Themen, wie beispielsweise der Denkmalpflege oder dem hochwertigen Innenausbau.
 

Welche Handwerksunternehmen haben in Tschechien die besten Chancen und welche Voraussetzungen sollten diese mitbringen?

Die besten Chancen ergeben sich insbesondere für die Firmen des Bauhaupt- und Ausbaugewerbes und des Maschinenbaus. Es handelt sich um kleine und mittlere Unternehmen, die qualitativ hochwertige Leistungen anbieten. Oft arbeiten die Handwerksbetriebe als Subunternehmer größerer Unternehmen, die Aufträge in Tschechien durchführen oder als bewährte Auftragnehmer eines Unternehmens, mit dem sie langfristig zahlreiche Projekte im Ausland umsetzen.

Wichtig ist, dass neben deutschen und/oder EU-Regelungen auch nationale Vorschriften der jeweiligen Länder gelten. Ich empfehle dringend, dass sich Betriebe bei uns bereits VOR Bearbeitung des Marktes über die geltenden Regelungen in der Tschechischen Republik informieren. Zur individuellen Betreuung der Handwerksbetriebe bieten wir als weitere Informationsquelle Leitfäden zu verschiedenen Ländern oder speziellen Themen an und organisieren (Online-) Seminare.

Welche sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre?

Mein Hauptziel ist, die bayerischen Handwerksbetriebe weiterhin praxisnah zu beraten und ihnen die grenzüberschreitende Dienstleistungserbringung damit zu erleichtern.

Hintergrund:

Bayern Handwerk International GmbH (BHI) ist die Exportfördergesellschaft des bayerischen Handwerks und wird getragen von den bayerischen Handwerkkammern und gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Seit 30 Jahren ist Bayern Handwerk International die erste Anlaufstelle für bayerische Handwerksunternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen im Ausland anbieten wollen.

Kontakt Irena Novotna

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