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Trotz schwieriger Zeiten: Bayerisch-afrikanische Wirtschaftsbeziehungen bergen viele Chancen

Anis Azouz der IHK Schwaben ist Projektverantwortlicher des diesjährigen Afrikaforum Bayern, das im Oktober in Augsburg stattfinden wird. Er verrät, warum der afrikanische Markt für Bayern in Zukunft noch interessanter werden wird.

Was ist das Afrikaforum Bayern?

Das diesjährige Afrikaforum Bayern am 17. und 18. Oktober 2022 in Augsburg ist eine gemeinsame Highlightveranstaltung der bayerischen Industrie- und Handelskammern, der deutschen Auslandshandelskammern in Afrika sowie der Bayerischen Staatskanzlei. Das Programm beinhaltet hochkarätig besetzte Themen- und Länderpanels, Impulsvorträge, Beratungsgelegenheiten, Networking mit afrikanischen Gästen und vieles mehr. Unsere Gäste erwartet also ein aktuelles, abwechslungsreiches und informatives Programm mit interessanten Gesprächen und wertvollen Kontakten – und das Ganze in einem ansprechenden Ambiente: am ersten Tag im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses und am folge Tag in der IHK Schwaben.

Was können Interessierte vom Afrikaforum Bayern mitnehmen? 

Das Forum wird unter Berücksichtigung aktueller politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen konkret auf die Entwicklung einzelner Sektoren in den Regionen Afrikas eingehen. Stichworte sind hier: Digitalisierung, Agrar- und Lebensmittelindustrie, Infrastruktur, Automotive und grüne Energie, darunter Solar und Wasserstoff. Dabei werden kurz- und mittelfristige Erschließungsmöglichkeiten der einzelnen Märkte aufgezeigt. Ebenso sollen Kooperationsmöglichkeiten zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Entwicklungszusammenarbeit anhand praktischer Beispiele dargestellt und die Vernetzung unterschiedlicher Akteursgruppen gefördert werden.

Unsere Referenten und Afrikaexperten werden Fragen beantworten wie zum Beispiel:

  • Wie stellt sich die derzeitige und künftige Marktsituation in den einzelnen Regionen und Ländern Afrikas dar?
  • Welche Kooperationsmöglichkeiten gibt es zwischen Akteuren aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Entwicklungszusammenarbeit und Politik?
  • Welche öffentlichen und privaten Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten gibt es bei der Aufnahme oder Ausweitung von Aktivitäten in den Märkten Afrikas?
  • Wie können deutsche Unternehmer von den Marktchancen in Afrika profitieren?
  • Wer unterstützt bei Aufnahme oder Ausweitung von Aktivitäten in den Märkten Afrikas?

 

Wie stark ist das bayerische Engagement in Afrika? 

Die wirtschaftliche und politische Bedeutung Afrikas für die bayerische Wirtschaft hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Auch aus diesem Grund unterstützt die Bayerische Staatsregierung die Bemühungen afrikanischer Staaten durch zahlreiche Initiativen im Rahmen ihres Bayerischen Afrikapakets und misst dem Kontinent große Bedeutung zu.

Das Handelsvolumen Bayerns mit Afrika erreichte 2021 wieder die sieben Milliarden Euro-Marke, was eine Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet und eine Steigerung von sogar 42 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. Trotz dieser positiven Entwicklung in den letzten Jahren konnten die Handelswerte des Spitzenjahres 2012 mit einem Handelsvolumen von 10 Milliarden Euro noch nicht erreicht werden.

Afrika ist und bleibt aber weiterhin ein wichtiger Beschaffungsmarkt. Bayerische Unternehmen haben 2021 Produkte im Wert von rund 4,7 Milliarden Euro aus Afrika importiert, 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Afrika stellt sich ebenfalls für Produkte Made in Bavaria als zunehmend wichtiger Absatzmarkt und auch sehr wichtiger Markt für Projektgeschäfte dar, etwa in den Bereichen Telekommunikation, Photovoltaik, Wasserwirtschaft, Automotiv, Hoch- und Tiefbau, Agrarwirtschaft und Lebensmittelverarbeitungsindustrie.

Auch wenn wir uns aktuell in herausfordernden Zeiten befinden - einige afrikanische Länder leiden unter Dürre und Lebensmittelknappheit, andere unter den Auswirkungen der Pandemie und des Klimawandels, um nur einige afrikanische Herausforderungen zu nennen - sind wir weiterhin fest davon überzeugt, dass die bayerisch-afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen viele Chancen bergen, die es zu entdecken und zu nutzen gilt.

Wie wird sich die afrikanische Wirtschaft im Laufe der nächsten Jahre entwickeln? 

Mittelfristig dürften bayerische Akteure von der sukzessiven Umsetzung der im letzten Jahr offiziell an den Start gegangenen panafrikanischen Freihandelszone AfCFTA profitieren. Diese wird 54 Vertragsstaaten, 1,3 Milliarden Menschen und ein gemeinsames Bruttoinlandsprodukt von 2,6 Billionen US-Dollar umfassen. Durch einen schrittweisen Zollabbau sollen in den nächsten Jahren der Handel und die Produktion auf dem Kontinent angeregt sowie regionale Wertschöpfungsketten gestärkt werden.

Die Anstrengungen afrikanischer Regierungen zur Diversifizierung ihrer Wirtschaft, Modernisierung der Industrie und Förderung von wettbewerbsfähigen Privatunternehmen, gibt uns Anlass zu einer optimistischen Betrachtung der Wirtschaftsentwicklung.

Um mehr über diese Entwicklungen aus erster Hand zu erfahren und direkt mit Gästen aus Deutschland und Afrika in Kontakt zu treten, laden wir Afrika-Interessierte herzlich nach Augsburg ein.

 

Das Afrika-Forum Bayern findet am 17. und 18. Oktober 2022 in Augsburg statt.