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Vom Suchen zum Finden – die Plattform leverist.de

Berlin (August/September 2020) - Es ist ein kurzes Wort, aber es steckt viel drin: leverist – das beinhaltet das englische Wort to lever für Deutsch hebeln oder kurbeln. Und bei der Aussprache wird man an den höchsten Berg der Erde, den Mount Everest erinnert, für viele Bergsportler eine Herausforderung und Ziel ihrer Träume. Es geht aber nicht um Technisches oder Bergsteigen, sondern um die Plattform leverist.de. Verantwortlich für das Projekt ist Andrea Donath, Projektleiterin im Bereich Sektorvorhaben Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, Abteilung Wirtschaft, Soziales, Digitalisierung bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.

Was ist die Plattform leverist.de, seit wann gibt es diese und was soll damit erreicht werden?

„Leverist ist eine kostenlose Matchmaking-Plattform, die Unternehmen Geschäftsmöglichkeiten in Entwicklungs- und Schwellenländern aufzeigt“, sagt Andrea Donath von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Sollten Unternehmen bei ihrer Recherche auf für sie interessante und passende Angebote stoßen, können diese mit nur wenigen Klicks direkten Kontakt zu Expert*innen der Entwicklungszusammenarbeit vor Ort aufnehmen und Informationen für eine Geschäftstätigkeit einholen. „Das sind wir auch wieder bei dem Wort lever, also kurbeln. Die Geschäfte sollen angekurbelt werden, die Herausforderung - (s. Everest) angegangen werden“, so Andrea Donath.

Wie funktioniert das Matchmaking über leverist.de?

Die Plattform ist frei verfügbar und alle Angebote und Gesuche sind ohne vorherige Anmeldung einsehbar. „Wir empfehlen Unternehmen, direkt ein Profil anzulegen: Denn anhand der Angaben im Unternehmensprofil empfiehlt der leverist.de-Algorithmus relevante Geschäftsmöglichkeiten und versendet auf Wunsch regelmäßig Benachrichtigungen, wenn neue, passgenaue Geschäftsmöglichkeiten auf leverist.de veröffentlicht werden. Ist das Unternehmen an einer Geschäftsmöglichkeit interessiert, kann es über den Button „ich bin interessiert“ eine kurze Nachricht an die entsprechenden Expert*innen der Entwicklungszusammenarbeit und, falls zutreffend, dem beteiligten Unternehmen senden. Dementsprechend entstehen Kontakte, Kooperationen und Geschäftsbeziehungen zwischen der Entwicklungszusammenarbeit vor Ort und Unternehmen auf der ganzen Welt, die sich sonst wahrscheinlich nicht gefunden hätten.

Welche best practice-Beispiele gibt es?

Wir sind davon überzeugt, dass Geschäfte machen und nachhaltige Entwicklung in unseren Partnerländern nicht im Widerspruch zueinanderstehen, ganz im Gegenteil. Vielmehr brauchen wir unternehmerisches Know-how und Lösungen. So suchen wir beispielsweise in Kambodscha nach innovativen Verpackungslösungen oder nach Technologien für den äthiopischen Energiesektor.

leverist.de wurde entwickelt, um Unternehmen zielgenauer auf die konkreten Bedarfe hinweisen zu können. Die Plattform ist seit Ende 2019 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aktiv und hat seitdem mehr als 170 sogenannte “Matches” verzeichnet. So konnte beispielhaft eine Unternehmerin aus Deutschland über leverist.de in Kontakt mit namibischen Schmuckhersteller*innen treten und lokale Handwerkskunst in ihr Produktportfolio aufnehmen, s, Bild.

Weiteres Beispiel: Innerhalb kürzester Zeit reagierten Produzent*innen aus aller Welt auf das Gesuch eines Vertriebsunternehmens nach medizinischerSchutzkleidung. Der Geschäftsführer des Unternehmens berichtete dabei, dass dieses innerhalb von zwei Wochen sechs Anfragen von interessierten Unternehmen aus verschiedenen Ländern erhielt. Die Covid19-Initiative schätzte er dabei nach Angaben von Andrea Donath als ein schnelles und effizientes Tool.

Was hat es mit der Corona-Initiative leverist.de/covid19 auf sich?

Leverist hat relativ schnell auf die Covid-Krise im Frühjahr reagiert: Die Antwort ist die Initiative leverist.de/covid19. Im April wurde die #BusinessVsCovid19-Initiative auf leverist.de ins Leben gerufen, um auf akute Pandemie-bedingte Bedarfe reagieren zu können. Die Pandemie hat globale Lieferketten grundlegend gestört und die Notwendigkeit geschaffen, Lieferant*innen und Unternehmen rund um die Welt neu miteinander zu verbinden. Andrea Donath: „Insbesondere Unternehmensverbände haben den Bedarf an uns herangetragen - mit leverist.de als bestehender Plattform, konnten wir hierauf schnell reagieren. Auf der Covid19-Seite suchen einerseits Expert*innen der Entwicklungszusammenarbeit nach innovativen Lösungen für die Krise. Andererseits können Unternehmen ihre Bedarfe und Angebote über Ansprechpartner*innen der Entwicklungszusammenarbeit (EZ-Scouts, GBN, AWE, lokale Projektmanager usw.) veröffentlichen lassen, vorausgesetzt sie sind krisenbedingt und entwicklungsrelevant. Auf diese Weise können Unternehmen direkt mit potentiellen Partner*innen und Dienstleister*innen in Kontakt treten oder Unternehmen in Übersee und sich mit europäischen Partnern vernetzten. So konnte über leverist.de ein äthiopisches Start-up neue Vertriebswege für nachhaltig produzierte Gesichtsmasken finden.

30 Partner vermittelt

"Mit #BusinessVsCovid19 bis dato rund 30 konkrete Partner*innen vermittelt. Auch die Anzahl der auf leverist.de angemeldeten Unternehmen hat sich seit Beginn der Initiative bereits auf über 500 verdoppelt. Unternehmen und Entwicklungszusammenarbeit suchen, finden und arbeiten so gemeinsam Lösungen zu Herausforderungen, die durch die Corona-Epidemie entstehen. "

Neue Kategorie: Übersicht zu Förder- und Kooperationsprogrammen für Unternehmen

Seit kurzem steht den Nutzer*innen der Plattform nun eine weitere neue Funktion zur Verfügung. Um die Sichtbarkeit und Informationen über die Angebote an die Wirtschaft im Rahmen von Förder- und Kooperationsprogrammen zu steigern, wurde eine neue Kategorie eingerichtet, auf der verschiedenste Projekte und Fördermöglichkeiten der GIZ, KfW, DEG, sequa und weiterer Organisationen vorgestellt werden. Darunter sind unter anderem develoPPP.de, die Allianz für Integrität oder die Make-IT-Initiative. Da die Website bereits mit dem o.g. Algorithmus arbeitet, wurde diese Funktion nun auch auf die Förder- und Kooperationsprogramme übertragen. So werden beispielsweise lokalen Firmen teilweise andere Programme angezeigt als europäischen Firmen, je nach Zielgruppe der Programme. Die neue Funktion steigert somit nicht nur den Mehrwert der Plattform selbst, sondern bietet den Programmen auch mehr Sichtbarkeit und die Möglichkeit, ihre Zielgruppe auf einem weiteren Kanal zu erreichen.