München – Die Präsidentschaftswahl im Top-Exportland der bayerischen Wirtschaft wird auch von den bayerischen Betrieben genau verfolgt, so eine Blitzumfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK). 60 Prozent der befragten Unternehmen im Freistaat bewerten den US-Wahlausgang als wichtig (39 Prozent) oder sogar sehr wichtig (21 Prozent) für ihre Geschäftsstrategie.
Als größte Risiken nach der Wahl sehen die bayerischen Unternehmen mehr Zölle und Handelshemmnisse (70 Prozent), US-Handelssanktionen mit Wirkung auf Drittstaaten wie China (68 Prozent) und weniger stabile Finanzmärkte (44 Prozent, Mehrfachantworten möglich). Eine ungünstigere Steuerpolitik oder strengere Einwanderungs- und Visavorschriften in den USA betrachten nur 20 bzw. 18 Prozent als Risiken.
Sicherheitspolitik und globale Finanzstabilität betroffen
„Das US-Wahlergebnis wird nicht nur weltweit den handelspolitischen Takt für die kommenden Jahre vorgeben, sondern die Wirtschaft auch indirekt bei Mega-Themen wie Sicherheitspolitik und globale Finanzstabilität elementar betreffen. Sie ist von enormer Bedeutung für die bayerische Wirtschaft. Umso wichtiger wäre ein schnelles, klares und akzeptiertes Wahlergebnis und eine unabhängig vom Wahlausgang störungsfreie Amtsübernahme“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl.
Nach den verschiedenen Szenarien befragt, erwarten im Falle eines Wahlsiegs der Demokraten-Kandidatin Kamala Harris rund 40 Prozent der bayerischen Unternehmen, die direkte Geschäftsbeziehungen mit den USA haben, bessere Rahmenbedingungen für ihr Amerikageschäft. Nur 12 Prozent sehen eine Verschlechterung, 41 Prozent erwarten keine Veränderung. Im Szenario Trump rechnen dagegen nur 16 Prozent mit langfristig besseren Geschäftsbeziehungen zu den USA, aber 56 Prozent mit einer Verschlechterung. Nur 15 Prozent erwarten in diesem Fall keine Veränderung.
Die USA sind für die bayerische Wirtschaft mit Abstand das wichtigste Exportland – das Ausfuhrvolumen lag 2023 bei 28,5 Milliarden Euro – sowie das wichtigste Investitionsziel im Ausland.
An der BIHK-Umfrage beteiligten sich rund 1.000 Unternehmen.
Quelle: BIHK