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Koru Deutschland GmbH: Neue Wege wagen

Höhenkirchen-Siegertsbrunn (Juli 2022) Durch die Corona-Pandemie war die Koru Deutschland GmbH gezwungen die gesamte Unternehmensstrategie zu ändern. Dank internationalem E-Commerce zeigt sich das Unternehmen heute mit neuer Stärke.

 

Messen nicht möglich

Bis 2020 spielten Messen bei der Koru  Deutschland GmbH eine essenzielle Rolle. Das Unternehmen nutzte unter anderem das Angebot des Bayerischen Gemeinschaftsstandes, das vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und Bayern International in Zusammenarbeit mit den bayerischen IHKs und weiteren Organisationen der bayerischen Wirtschaft zur Verfügung gestellt wird. Mehrfach stellte das Unternehmen auf diese Weise seine Produkte im Ausland auf Messen aus. 

Die Koru Deutschland GmbH stellt seit 2017 Sitzerhöhung für Kinder her, die vor allem in der Gastronomie zum Einsatz kommen. 2019 folgten Produkte wie Mal- und Rätselhefte, um Kindern das kreative Spielen während der Wartezeit im Restaurant zu ermöglichen sowie Daunenkissen und -decken für Kinder. 2021 wurde mit Koru Style einen zweiter Brand für Daunen-Bettwaren für Erwachsene gelauncht und die Firmierung in Koru Deutschland GmbH geändert. 

Pandemie bringt alles durcheinander

„Vor der Corona-Pandemie haben wir 85 Prozent unseres Umsatzes mit Händlern vor Ort in der Gastronomiebranche erzielt, davon etwa 25 bis 30 Prozent im Ausland“, so Wolfgang Höhn, Geschäftsführer der Koru Deutschland GmbH, „Corona hat unser ganzes Geschäft in Frage gestellt.“ Durch die Pandemie war das Unternehmen aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn bei München gezwungen, sowohl die Marketing- als auch Vertriebsstrategie vollständig zu überdenken. Bis heute habe sich die Gastronomie- und Hotelbranche nicht vollständig von der Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns erholt.

Drei Schritte zurück

„Seit Corona sind wir vertriebstechnisch drei Schritte zurückgegangen, haben eine Produktoffensive gestartet, unsere E-Commerce-Aktivitäten professionalisiert und setzen auf einen Omni-Channel-Ansatz. So nutzen wir neue Vertriebskanäle", so Wolfgang Höhn. Seit Anfang Juli ist ein neuer Webshop online. Während vor der Pandemie vor allem Händler aus dem Bereichen Hotel, Kreuzfahrtschiffe oder Gastronomie direkt auf die Koru Deutschland GmbH zukamen, setzt das Unternehmen heute auch auf B2C-Umsatz mit der Unterstützung von Marktplatz-Giganten wie Amazon.

Die Produkte können aktuell in rund 50 Ländern erworben werden. Hauptmärkte sind unter anderem Frankreich, die Schweiz und Österreich. Mit dem neuen Konzept erzielt das Unternehmen nach dem durch die Pandemie bedingten Einbruch wieder 20 bis 25 Prozent des Umsatzes durch das Auslandsgeschäft. 

Neue Wege - neue Herausforderungen

 „Wir sind heute ein ganz anderes Unternehmen als noch 2020", sagt Höhn. „Früher hatten wir stark mit Versandkosten, Ausfuhrgenehmigen oder dem Ursprungszeugnis zu kämpfen, es war ja ein sehr kleinteiliges Geschäft und bei kleinen Lieferungen war der Aufwand verhältnismäßig hoch." Durch das Programm Fulfillment by Amazon hat sich der Aufwand reduziert. Amazon FBA übernimmt die Kommissionierung, Verpackung und den Versand der Bestellungen. 

Mit der verstärkten Nutzung von E-Commerce-Vertriebswegen haben sich auch die Herausforderungen für das Unternehmen gewandelt: Das Thema Betrugsprävention habe massiv an Bedeutung gewonnen. Ein Beispiel:  „Ein Kunden bestellt eine Decke, retourniert diese. verpackt dann seine ur-alte Decke und schickt diese zurück." Eine Nachverfolgung dieser Fälle sei bei einem Versand über Amazon kaum möglich, Unterstützung von Amazon erhalte das Unternehmen nicht. Auch der Versand ins Ausland sorgte zunächst für einige Probleme. Das Tracking im Ausland funktioniere nicht immer zuverlässig. So kamen viele Pakete in Frankreich, Spanien oder Italien nicht beim Endkunden an. 

Internationalisierungsoffensive ab 2023 

In der Zukunft möchte Wolfgang Höhn noch mehr Produkte anbieten, den eigenen Onlineshop weiterhin verbessern und vor allem die Suchmaschinenoptimierung und das Online-Marketing vorantreiben. Online erfolgreich im Ausland könne ein Unternehmen nur sein, wenn es seine Webaktivitäten ständig analysiere und verbessere. Ab Mitte 2023 plant das Unternehmen eine Internationalisierungsoffensive. Dennoch nicht jedes Land sei als Zielmarkt auch lukrativ: Vor allem die Türkei habe sich in den letzten Wochen als schwierig erweisen. Durch die extrem hohe Inflation sei eine kontinuierliche Preisanpassung notwendig. Der Aufwand sei hoch, der Umsatz jedoch gering. Internationaler E-Commerce lebe von ständiger Anpassung.