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Korruptionswahrnehmungsindex 2020 veröffentlicht

Berlin (28.01.2021) - Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat heute den Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Dänemark und Neuseeland belegen auf einer Skala von 0 (hohes Maß an wahrgenommener Korruption) bis 100 (keine wahrgenommene Korruption) mit 88 Punkten den ersten Platz, Südsudan, Somalia und Syrien rangieren als fragile Staaten wie im vergangenen Jahr auf den unteren Plätzen.

Weltweit erreichen mehr als zwei Drittel aller Länder eine Punktzahl von unter 50 Punkten, der Durchschnitt liegt bei nur 43 Punkten. Deutschland erreicht wie im vergangenen Jahr 80 Punkte und rangiert auf dem 9. Platz von 180.

Hintergrund

Der CPI ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator und misst die in Politik und Verwaltung wahrgenommene Korruption. Er fasst 13 Einzelindizes von 12 unabhängigen Institutionen zusammen und beruht auf Daten aus Expert*inneninterviews, Umfragen und weiteren Untersuchungen. Er bezieht sich auf den öffentlichen Sektor und erfasst keine Aktivitäten wie Steuerbetrug, Geldwäsche, illegale Finanzströme oder andere Formen der Korruption im privaten Sektor. Die tabellarische Rangliste, Antworten auf häufig gestellte Fragen sowie Informationen zur Methodik und den verwendeten Quellen finden Sie unter www.transparency.de/cpi.

Der CPI 2020 umfasst 180 Länder, die auf einer Skala von 0 (hohes Maß an wahrgenommener Korruption) bis 100 (keine wahrgenommene Korruption) angeordnet werden. Weltweit erreichen mehr als zwei Drittel aller Länder eine Punktzahl von unter 50 Punkten, das heißt wengier als die Hälfte der möglichen Punktzahl. Der Durchschnitt liegt bei nur 43 Punkten.

Der Index fasst 13 Einzelindizes von 12 unabhängigen Institutionen zusammen und beruht auf Daten aus der Befragung von Expertinnen und Experten, Umfragen sowie weiteren Untersuchungen. Der Korruptionswahrnehmungsindex bezieht sich dabei auf den öffentlichen Sektor und erfasst keine Aktivitäten wie Steuerbetrug, Geldwäsche, illegale Finanzströme oder andere Formen der Korruption im privaten Sektor.

Fortschritte – drei internationale Beispiele

Die Ergebnisse des CPI sind nach Angaben von Transparency seit dem Jahr 2012 vergleichbar. Die meisten Länder haben in diesem Zeitraum – fast ein Jahrzehnt – wenig bis keine Fortschritte bei der Bekämpfung der Korruption gemacht haben. So haben seit 2012 nur 26 Länder ihre CPI-Werte signifikant verbessert.

Eines dieser Länder ist Armenien, das sich seit 2012 um 15 Punkte auf nun 49 Punkte verbessert hat. Dabei hat das Land schrittweise Reformen umgesetzt, sodass sich seine Antikorruptions-Maßnahmen von Jahr zu Jahr verbessert haben. Problembereiche sind die fehlende Sicherung der Unabhängigkeit der Justiz und mangelnde checks and balances. Darüber hinaus gefährdet die derzeitige politische Situation im Kontext des Bergkarabach-Konfliktes den weiteren Ausbau der Antikorruptions-Maßnahmen.

Auch Griechenland hat sich seit 2012 um 15 Punkte verbessert und hat nun eine Bewertung von 50 Punkten. Ein Grund dafür sind die Reformen, die vorgenommen wurden, um Sparmaßnahmen auszubalancieren.

Afghanistan erreicht eine Bewertung von 19 Punkten auf der CPI-Skala. Damit ist das Land weiterhin am unteren Ende der Rangliste. Trotzdem hat es sich seit 2012 um 11 Punkte verbessert. Diese Fortschritte wurden durch weitreichende institutionelle und rechtliche Reformen erreicht. Derzeit ist die Einrichtung einer neuen Antikorruptions-Kommission in Planung.

Im Vergleich zum Vorjahr schneiden im CPI 2020 übrigens neben Armenien insbesondere die Malediven und Kasachstan besser ab

Die Situation in Deutschland

Deutschland erreicht wie im vergangenen Jahr 80 Punkte und steht auf dem 9. Platz. Das ist im internationalen Vergleich ein gutes Ergebnis, bei dem es dennoch viele Verbesserungsmöglichkeiten gibt. So darf das Ergebnis Deutschlands im CPI nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Land zum Beispiel bessere Regeln für die Parteienfinanzierung und für den Lobbyismus braucht. Immer wieder werden Fälle illegaler Parteispenden, intransparentes Sponsoring, zweckentfremdete Steuermittel oder gestückelte Wahlkampfspenden bekannt. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl sollten die Parteien hier schnell die Initiative ergreifen.

Quelle: Transparency.de