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Fokus auf...Denkmalpflege

Mit dem Europäischen Kulturerbejahr 2018 stehen in Deutschland nun wieder Denkmalschutz und Denkmalpflege im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Vor allem in Bayern prägen historische Gebäude das Landschaftsbild: Majestätische Kirchen, repräsentative Amtsgebäude und kuschelige Fachwerkhäuser. Knapp 111.000 Baudenkmäler und 49.000 Bodendenkmäler stehen in Bayern unter Denkmalschutz und sollen für die kommenden Generationen erhalten bleiben.

Denkmalschutz vs. Denkmalpflege

Baudenkmäler werden in den Gesetzen vom Denkmalschutz der Bundesländer als Immobilien bezeichnet, an denen zur Nutzung und Erhaltung ein öffentliches Interesse besteht. Wenn ein Gebäude einen wichtigen Beitrag zur Erklärung der Geschichte liefert, ist dies zum Beispiel der Fall. Die Eintragung in die sogenannte Denkmallisten ist dann essentiell. Oftmals sorgen jedoch vor allem die Begrifflichkeit für großes Rätselraten, dabei ist es ganz einfach!

Denkmalschutz ist die administrative Maßnahme zur Erhaltung der Denkmäler, insbesondere unter Anwendung der Denkmalschutzgesetze. Neben der generellen Erfassung aller Denkmäler, zählt dazu auch die Bauunterhaltung: Also die Konservierung, Restaurierung, Rekonstruktion sowie die Sanierung. Als Abgrenzung dazu bezeichnet die Denkmalpflege die geistigen, technischen, handwerklichen und künstlerischen Maßnahmen, die zur Er- und Unterhaltung von Kulturdenkmälern erforderlich sind.

Hohe Kosten

Das größte Problem der Denkmalämter in Deutschland ist vor allem die die stark angespannte finanzielle Situation sowie die schwache personelle Ausstattung. Nur dank zahlreicher ehrenamtlichen Helfern kann die Belastung halbwegs gestemmt werden.

Vor allem Kleindenkmäler – derzeit stehen in Bayern davon etwa 3.000 leer –  kosten viel Geld und Zeit. Die typischen Bauern- und Bürgerhäuser gelten jedoch als Zeugnis des historischen Lebens der unteren und mittleren Bevölkerungsschichten und sind für die bayerische Geschichte unverzichtbar.

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bietet nun daher den Kommunen das neue Kommunale Denkmalkonzept (KDK) an. Es soll Gemeinden ermöglichen, Denkmalschutz und Denkmalpflege systematisch, selbstständig und zielgerichtet zu entwickeln und durchzuführen. In den fünf Dienststellen des Landesamtes für Denkmalpflege arbeiten mehr als 300 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in München sind dies Thierhaupten bei Augsburg, Nürnberg, Regensburg und Schloss Seehof bei Bamberg. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Denkmalschutz und Denkmalpflege.

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege
- führt die Bayerische Denkmalliste,
- berät und informiert in allen Fragen der Bau- und Kunstdenkmalpflege sowie der Bodendenkmalpflege
- berät und fördert die Projekte der 1.300 nichtstaatlichen Museen.

Kulturerbejahr 2018

Im Europäischen Kulturerbejahr 2018 steht das kulturelle Erbe im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Sharing Heritage“ – zu Deutsch: Kulturerbe teilen - finden europaweit Projekte und Veranstaltungen zu Denkmäler und Traditionen statt. Der Höhepunkt findet am 09. September beim Tag des offenen Denkmals statt. Bereits seit 1993 veranstaltet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Aktionstag, an dem historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen für Interessierte öffnen.