Armenien - Übersicht

Wichtigste Wirtschaftszweige und aktuelle Lage

Armenien, ein Binnenland im Südkaukasus, grenzt an die Türkei, Georgien, Aserbaidschan, an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan und den Iran. Die politische und gesellschaftliche Landschaft Armeniens ist geprägt von den Nachwirkungen des Konflikts um Bergkarabach und der Herausforderung, stabile diplomatische Beziehungen mit seinen Nachbarn aufrechtzuerhalten. Die innenpolitische Lage ist durch Reformbestrebungen und einen Wandel hin zu einer transparenteren und demokratischeren Gesellschaft gekennzeichnet. Diese Reformen sollen die Attraktivität Armeniens für ausländische Investitionen erhöhen.

Die armenische Volkswirtschaft zeigt eine robuste Wachstumsdynamik, insbesondere in den Sektoren IT, Textil- und Landwirtschaft. Der IT-Sektor entwickelt sich rasant, wobei das Land als aufstrebendes Technologiezentrum gilt. Landwirtschaft bleibt ein zentraler Bestandteil der Wirtschaft, insbesondere die Produktion von Obst, Gemüse und Tabak. Ein wesentlicher Wirtschaftszweig ist auch der Bergbau, insbesondere die Förderung von Kupfer, Bauxit, Gold und Molybdän.

Importe und Exporte

Die Exportstruktur Armeniens ist stark von Rohstoffen dominiert. Die wichtigsten Exportgüter sind Metalle und Edelsteine, darunter Kupfer und Gold. Daneben spielen landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Obst, Gemüse und Tabak eine bedeutende Rolle. Die Haupthandelspartner auf der Exportseite sind Russland, China, Vietnam und der Iran. Im Importsektor dominieren Kfz und -Teile, Elektronik sowie Baustoffe. Zu den wichtigsten Importpartnern zählen Russland, die Vereinigten Arabische Emirate und Hongkong.

Deutsch-armenische Handelsbeziehungen

Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner Armeniens innerhalb der Europäischen Union. Deutschlands Exporte nach Armenien umfassen vor allem Maschinen, Fahrzeuge, Textilien und chemische Produkte, während Armenien hauptsächlich Textilien, Metalle und landwirtschaftliche Produkte nach Deutschland exportiert. Deutschland zählt zu den wichtigen ausländischen Direktinvestoren in Armenien.

Das Potenzial für eine Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen ist hoch, jedoch gibt es auch Risiken. Politische Unsicherheiten und die schwierige geopolitische Lage Armeniens können die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflussen. Dennoch bietet Armenien, insbesondere für deutsche mittelständische Unternehmen,

attraktive Möglichkeiten für ein wirtschaftliches Engagement, insbesondere in den Bereichen IT, Landwirtschaft, Textilien sowie Energie- und Umwelttechnik.

Ab 2010 befand sich Armenien in Assoziierungsverhandlungen mit der EU, die jedoch durch den Beitritt Armeniens zur Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) im Jahr 2015 abgebrochen wurden. Stattdessen unterzeichneten die EU und Armenien im November 2017 ein Abkommen über eine umfassende und verstärkte Partnerschaft.